Wenn die List auf dem Mars gärtnern will…
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 15/03/2023 um 06:03
260 Tage dauerte die Reise auf dem Hinweg. Vor Ort eine Durchschnittstemperatur von fast – 81,4°F. Der Boden ist eher sandig und staubig. Der Mars hat alles, um zu gefallen… Zumindest für Wissenschaftler, die nie vergessen, dass der drittnächste Planet der Erde auch der einzige ist, auf dem Wasser (und damit eine Lebensquelle) nachgewiesen werden kann.
Der Rote Planet ist zwar “attraktiv”, aber dennoch eine feindliche Umgebung. Ein bisschen wie in dem Film “Der Marsianer” mit Matt Damon…. Im 78 Millionen Kilometer entfernten Großherzogtum Luxemburg will man daran glauben, dass der Anbau von Pflanzen keine Utopie ist.
Die Behauptung stammt nicht aus einem Science-Fiction-Buch, sondern aus den Labors des LIST, genauer gesagt aus der Forschungsgruppe Molekulare Pflanzenlandwirtschaft. Die Arbeit von Roberto Berni, Céline Leclercq, Jean-François Hausman, Jenny Renaut und Gea Guerriero hat nun bestätigt, dass Pflanzen auf dem Mars wachsen können.
Unter Stress hat sich die Pflanze angepasst
Am Luxembourg Institute of Science & Technology wurden Samen der Weidelgraspflanze gezüchtet, die für ihre Allgegenwärtigkeit und Widerstandsfähigkeit bekannt ist. Auf einem “Boden” im Mars-Stil gepflanzt und mit destilliertem Wasser gegossen, gelang es der Pflanze zu wachsen und sogar … nach einem Schnitt wieder zu wachsen.
Die (positiven) Ergebnisse der Studie wurden in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht. Sie sind sogar auf dem frei zugänglichen Gene Lab der Nasa zu finden.
In vereinfachter Sprache heißt es dort, dass die Wissenschaftler im luxemburgischen Labor festgestellt haben, dass die Pflanze, die starkem Stress ausgesetzt ist (Kälte, Stickstoff- und Mineralstoffmangel), sich erfolgreich anpasst. Besser noch, sie scheint in der Lage zu sein, dort zu bonitieren, wo ihre Wurzeln hinrutschen, was ein gutes Zeichen für zukünftige Entwicklungen wäre.
“Die Forschung steht erst am Anfang”, versichert Roberto Berni, der sich über diesen “kleinen Schritt für den Mann im weißen Kittel” freut, aber auch über die zukünftigen Bewohner des Planeten Mars, die für 2030-40 erwartet werden. Das Forschungsteam weist darauf hin, dass es bei seiner Arbeit nicht nur um die Möglichkeit geht, einen “Gemüsegarten” für die Ernährung anzulegen.
Tatsächlich könnten sich der Anbau auf dem Mars und das Wissen über die Molekularbiologie der Pflanzen, wenn sie erst einmal dort sind, auf Baumaterialien oder pharmazeutische Produkte auswirken, die dort möglicherweise hergestellt werden. Ganz zu schweigen von der Fähigkeit, Sauerstoff zu liefern…
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