Über 600 Häftlinge in den Gefängnissen des Großherzogtums
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 23/04/2024 um 06:04
Nicht nur die Einwohnerzahl Luxemburgs steigt, sondern auch die Zahl der Häftlinge. Mitte April gab es in Luxemburg 661 Häftlinge (gegenüber 650 im Juli letzten Jahres). Die Justizministerin hat nun die Zahl der Insassen ermittelt: 384 Verurteilte, die im Gefängnis von Luxemburg (Schrassig) in Zellen untergebracht sind, 67 in Givenich im halboffenen Vollzug und 260 Personen, die auf ihr Urteil warten und im neuesten Gefängniszentrum (Uerschterhaff in Sanem) untergebracht sind.
Dies ist noch weit entfernt von der Überbelegung, die in anderen Staaten angeprangert wird. Allen voran Frankreich mit 76.500 Häftlingen, von denen 3.000 auf dem Boden auf einer Matratze schlafen müssen, weil nicht genügend Plätze (und damit Betten) zur Verfügung stehen…
Für Elisabeth Margue bot diese Lagebesprechung jedoch vor allem die Möglichkeit, einen umfassenden Überblick darüber zu geben, wer sich derzeit hinter Gittern befindet und warum. So erfuhr sie beispielsweise, dass 31 Frauen derzeit inhaftiert sind und 12 Personen zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
Der kosmopolitische Charakter der Bevölkerung des Großherzogtums spiegelt sich zwangsläufig auch in den Gefängnissen wider. Zwar sind Luxemburger nach wie vor die am häufigsten vertretene Nationalität unter den Verurteilten, die ihre Strafe verbüßen, doch es folgen Straftäter portugiesischer und dann französischer Herkunft. Danach folgt ein “afrikanisches Trio”, das sich aus Häftlingen aus Niger, Marokko und Algerien zusammensetzt.
Insgesamt müssen die Aufseher täglich mit Menschen aus 53 verschiedenen Nationen umgehen.
Die neue Justizministerin erläuterte das Profil der Insassen und betonte, dass es sich überwiegend um Diebe (187), Drogenhändler (110) und vorsätzliche Tötungsdelikte (91) handelte.
Unter den Verurteilten befinden sich aber auch Straftäter im Bereich Wirtschaft und Finanzen. Auch Wirtschaftskriminalität (Veruntreuung, Geldwäsche, Betrug, Hehlerei) kann "im Schatten" landen.
Im März dieses Jahres besuchte die Justizministerin die Justizvollzugsanstalt Uerschterhaff.
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