Sogar Kirchberg hat sein Schloss
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 21/03/2024 um 17:03
Innerhalb weniger Jahrzehnte hat sich der Charakter des Kirchberg-Plateaus erheblich verändert. Zunächst war es das Viertel der europäischen Institutionen, dann der Banken und Geschäftsleute, bevor es sich zu einem echten Wohnviertel mit bereits 8.000 Einwohnern (von 134.000 in der Stadt Luxemburg) entwickelte.
Diese Entwicklung bleibt nicht ohne Folgen für die Infrastruktur. Da bis 2040 mehr als 27.000 Menschen auf dem Kirchberg leben sollen, geht es für die Stadt nicht nur darum, mehr Gebäude, Verkehrsmittel (vor allem die Straßenbahn) und Einrichtungen anzubieten. Sie muss auch daran denken, die Trinkwasserversorgung für die neue Bevölkerung und die Arbeitnehmer, die jeden Tag arbeiten, sicherzustellen. Daher der neue Wasserturm, der vor kurzem eingeweiht wurde.
Schon jetzt muss das Wasserwerk Luxemburg zwischen 2.0000 und 4.000 m³ Wasser pro Tag bereitstellen, um den Bedarf von Privatpersonen und Unternehmen zu decken. Angesichts der steigenden Zahl von Wohnungen und Büros wird morgen jedoch noch mehr aus den Wasserhähnen kommen müssen.
Mit der Natur verschmolzen
Die Inbetriebnahme des Wasserturms und seiner beiden 400 und 600 m³ fassenden Tanks am 21. März 2024 ist also vor allem eine Investition in die Sicherung der Versorgung des Kirchbergs. Dies gilt auch für so strategische Standorte wie das Krankenhaus Kirchberg oder die Klinik Dr. Bohler.
Für den Bau wurden 11 Millionen Euro benötigt. Die Bauarbeiten begannen Ende 2021 und haben sich nicht verzögert. Eine kleine Leistung für dieses Bauwerk, für das 260 Meter Stahlrohrleitungen verlegt, 323 Tonnen Bewehrungsstahl verwendet und 1.920 m³ Beton verbaut wurden.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt des Projekts ist der Wille der Architekten, das Bauwerk perfekt in die Natur zu integrieren. Daher auch die Holzfassaden, die aus Latten aus unbehandelten einheimischen Hölzern (Douglasie, Lärche und Eiche) bestehen.
Schon bei den ersten Plänen dachten die Architekten auch daran, Nester für die Vögel der Gegend anzubringen. Bei den Quadratmeterpreisen in der Gegend werden sich Fledermäuse, Mauersegler und sogar Wanderfalken über ein so kostenlos bereitgestelltes Dach über dem Kopf freuen.
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