Rheinland-Pfalz wird am 1. September 2021 um 17.00 Uhr am Nürburgring der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe gedenken.
Zu dem geplanten Staatsakt lädt Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Angehörigen der Toten und Vermissten, Verletzte, Geschädigte, Hilfskräfte sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der über 250 betroffenen Orte ein.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat sein Kommen bereits zugesagt.

„Unser Land ist von einer Naturkatastrophe heimgesucht worden, die in dieser Dimension einmalig und unfassbar ist.
Sie hat mit über 130 Toten, vielen Verletzen und unvorstellbaren Zerstörungen unermessliches Leid vor allem über das Ahrtal gebracht.
Wir trauern mit den Menschen, die Familienangehörige verloren haben oder noch immer vermissen.
Wir fühlen mit den Betroffenen, die kein Zuhause mehr haben und ihrer Existenz beraubt wurden“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer.
Neben der gemeinsamen Trauer um die Opfer sei es wichtig, den betroffenen Menschen Gewissheit zu geben, dass sie auch langfristig nicht alleine sein werden.

Wiederaufbau wird Jahre dauern

„Das Ausmaß der Katastrophe ist so groß, dass der Wiederaufbau Jahre in Anspruch nehmen wird.
Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Land und Bund wird es gelingen, den betroffenen Regionen eine Perspektive zu geben“, so die Ministerpräsidentin.
Von dem Staatsakt werde auch das Signal ausgehen, dass Rheinland-Pfalz bei der Bewältigung dieser Katastrophe solidarisch zusammenstehe und gemeinsam die betroffenen Gebiete wieder aufbauen werde.

Land stockt Hochwasser-Soforthilfen auf

Die Landesregierung hat die Soforthilfen zur finanziellen Unterstützung der Gemeinden und Gemeindeverbände bei der ersten Instandsetzung kommunaler Infrastruktur, Räumung und Reinigung aufgrund der Hochwasserkatastrophe um bis zu 40 Millionen Euro aufgestockt.<
Der Ministerrat hat einen entsprechenden Beschluss gefasst.

„Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer leisten vor Ort eine engagierte, zupackende und wertvolle Arbeit.
Um die Lohnersatzleistungen für diese ehrenamtlichen Helfer, aber auch die Einsatz-, Räumungs- und Reinigungskosten sowie die Soforthilfen für erste Instandsetzungen zeitnah und unbürokratisch tragen zu können, wurden mit Beschluss des Ministerrats zusätzliche Mittel in Höhe von 40 Millionen Euro bereitgestellt“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz. Insgesamt stünden damit mittlerweile 100 Millionen Euro für diesen Zweck zur Verfügung.

Die zusätzlichen Mittel sollen nach Bedarf ausgezahlt werden.
Vor allem im Landkreis Ahrweiler können mit den Geldern insbesondere auch die Rechnungen der beauftragten Landwirte und Lohnunternehmen bezahlt werden.

„Das Ausmaß der Schäden in den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Kommunen ist immens. Damit die Grundversorgung möglichst schnell wieder hergestellt werden kann, braucht es solche beherzten Entscheidungen. Die Soforthilfe dient den Gemeinden und Gemeindeverbänden zur finanziellen Entlastung“, betonte Innenminister Lewentz.

Bei der kurzfristigen Instandsetzung von zerstörten Infrastrukturen und Ausrüstungen geht es sowohl um die Energieversorgung, als auch um Wasser/Abwasser, Verwaltung, Telekommunikation, Verkehr, Gesundheit/Pflege, Bildung, als auch die Walderschließung. Die Räumung und Reinigung umfasst in großen Teilen auch die Entsorgung der eingesammelten Abfälle und des Bauschutts. (Quelle: RLP)