Online-Spiele oder -Investitionen: Der Klick, der selten zum Gewinn führt
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 26/02/2025 um 06:02
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Desinformation, unkontrollierter Zugang zu Pornografie, Fishing, Online-Belästigung, Sexting… Die Liste der „Risiken und Gefahren“ der neuen Informationstechnologien war bereits lang. Doch seit einiger Zeit haben es Betrüger auch auf das Portemonnaie von Web- oder Handyabonnenten abgesehen. Und das nicht nur im Gewand einer alten Dame, die bereit ist, Sie auf ihr Erbe anzusetzen (gegen eine Geldüberweisung), oder eines attraktiven Brieffreundes, der Ihnen seine Liebe gestehen möchte (wenn Sie ihm Geld für seinen Haushalt schicken). Nein, der Online-Trading nimmt weitaus „ehrenhaftere“ Formen an.
Vor allem über Postings von Influencern werden immer mehr Menschen aufgefordert, auf angeblich lukrative Finanzgeschäfte zu setzen. Bee Secure war überrascht, als es darum ging, die Online-Praktiken zu messen, und stellte fest, dass das Phänomen unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Großherzogtum alles andere als eine Randerscheinung ist.
So gab ein Viertel der 18- bis 30-Jährigen, die für den Radar 2025 von Bee Secure befragt wurden, zu, bereits Geld in den Online-Handel investiert zu haben. Noch besorgniserregender: Der Anteil der 12- bis 17-Jährigen (Minderjährige also), die der Versuchung erlegen sind, einen Teil ihres Taschengeldes mit ein paar Klicks auszugeben, liegt bei 12 % … also einer von zehn Teenagern.
Sie sind kein Spahnferkel
Neben den Unterhaltungsinhalten werden im Internet auch immer mehr Angebote verbreitet, mit denen man auf den ersten Blick Einnahmen oder Gewinne erzielen kann. Dies reicht von Glücksspielen, Online-Lotterien bis hin zu Anreizen von Händlern, die weder gelistet noch empfehlenswert sind. Dabei ist zu beachten, dass sich hinter der Glaubwürdigkeit einer Kryptowährung in Wirklichkeit oft ein Betrug verbirgt.
Einem solchen Vorschlag Glauben zu schenken und eine Einzahlung zu bestätigen, ist immer ein (sehr) riskantes Geschäft. Die Angabe von Bankdaten kann sich als katastrophal erweisen. Außerdem ist es schwierig zu wissen, wohin das Geld geht und wofür es verwendet wird. Im besten Fall landet es in den Taschen eines Gauners, im schlimmsten Fall kann es kriminelle oder terroristische Organisationen bereichern. Und es ist nicht übertrieben, dies zu behaupten.
Die 🚨Helpline von Bee Secure wurde übrigens bereits im Zusammenhang mit Trickbetrügereien zu „Pseudo-Wallets“ kontaktiert. „In den meisten Fällen sind bei diesen Betrügereien Kryptowährungen involviert, da diese schwer oder gar nicht zurückzuverfolgen sind“, betont die Plattform.
Die Opfer, die sich in Luxemburg melden, sind meist in die Falle des „Pig butchering“ (wörtlich: Schweineschlachten) getappt. Wochen- oder monatelang wurden sie über Telegram, Whatsapp und andere Plattformen von einem Gesprächspartner mit Freundlichkeit und schmeichelhaften Worten überschüttet. Dann forderten sie Geld.
„ Bisweilen zahlen die geschicktesten unter ihnen nach der ersten Zahlung sogar noch einen Gewinn aus. Das ist die Mast des „Schweins“. Dann vertraut ihnen das zukünftige Opfer noch mehr Geld an…“. Und dieses Mal ist die abgezapfte Summe viel größer und die Folgen schwerwiegender.
- Zu lesen> Luxemburgs Misstrauen gegenüber Deepseek
Im Großherzogtum ist es auch möglich, sich an die CSSF zu wenden, wenn man Zweifel an einem beantragten Online-Trading-Geschäft hat. Insbesondere, wenn Sie Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit einer Bank oder eines Kreditinstituts haben, die/das Sie per E-Mail, SMS oder Online-Video um Hilfe bittet. Die seriöse Kommission zur Überwachung des Finanzsektors wird Sie dann vielleicht davor bewahren, eine große (und teure) Dummheit zu begehen!
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