Nur 4.458 genehmigte Wohnungen im letzten Jahr
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 05/03/2024 um 11:03
Achtung, Rückgang der Baugenehmigungen! Dies ist eine neue Warnmeldung für die luxemburgische Baubranche, die von der Statec herausgegeben wird. Das statistische Amt kann nämlich nur feststellen, dass die Zahl der Baugenehmigungen, die 2023 für künftige Immobilienprojekte erteilt werden, “rückläufig” ist. Ein Rückgang, der sich in den seit 2021 beobachteten Trend einreiht… Das Ergebnis: weniger Baustellen in Aussicht für eine ohnehin schon gebeutelte Branche.
Im vergangenen Jahr wurden sowohl bei Wohn- als auch bei Büroimmobilien (Handel, Industrie, Dienstleistungen…) weniger Flächen genehmigt. Knapp 1,1 Millionen m² wurden genehmigt, während die genehmigten Flächen vor drei Jahren noch um 44% höher lagen. Das Land leidet unter akutem Wohnungsmangel und die Wirtschaft wächst weiter.
Während der Bedarf an Wohnraum allgemein auf 6.200 Einheiten pro Jahr festgelegt wird, wurden im Jahr 2023 im vergangenen Jahr gerade einmal 4.458 Genehmigungen für den Bau von Einfamilienhäusern (1.054) oder Mehrfamilienhäusern (3.192) erteilt. Dies ist viel zu wenig, um die Erwartungen einer wachsenden Bevölkerung zu erfüllen, und zu wenig, um ein Aktivitätsniveau zu gewährleisten, das die Baufirmen in Luxemburg über Wasser hält.
In seiner Feststellung sieht der Statec kaum ermutigende Signale. Zwar stieg 2023 in Luxemburg oder im Sektor Esch die Zahl der Baugenehmigungen im Vergleich zu den Daten von 2022 wieder an. Aber wie in den anderen Kantonen ist auf lange Sicht der Trend durchaus ein Rückgang der hier eingereichten und zugelassenen neuen Baumöglichkeiten.
Die deutlichste Verlangsamung ist jedoch im Norden des Großherzogtums zu verzeichnen. Dort ist die Zahl der Genehmigungen seit 2019 um -57 % zurückgegangen. Nur im Osten des Landes stieg die Zahl der genehmigten Wohnungen im gleichen Zeitraum um +22%. Dies ist ein beachtlicher Anstieg der Baugenehmigungen, der sich jedoch nicht in einem beeindruckenden Bauvolumen niederschlägt.
Die neuen Daten bestätigen, dass dringend neue Hebel benötigt werden, um den Bausektor des Landes wieder anzukurbeln. Die Regierung hat bereits in diese Richtung gehandelt und es wird erwartet, dass bis Ende Mai ein neuer Impuls gegeben wird. In der Hoffnung, dass bis dahin die bereits begonnenen Baustellen und die Kurzarbeit es den Unternehmen ermöglicht haben, die "Talsohle" ohne größere Blessuren zu durchschreiten.
In den ersten beiden Monaten des Jahres waren es vor allem Unternehmen aus dem Bausektor, die 329 Konkursanträge bei den Handelsgerichten in Luxemburg und Diekirch stellten.
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