Früher hatten es Banditen auf Tresore voller Geld abgesehen. Jetzt haben es die Hacker auf Daten abgesehen. Was ist in unserer zunehmend digitalisierten Welt wertvoller als Daten? Daher ist es für die Staaten selbst wichtig geworden, dieses unschätzbare Allgemeingut zu schützen. So wurde Clarence, die erste souveräne Cloud, die zu 100 % aus Luxemburg stammt und hoffentlich zu 100 % von außen undurchdringlich ist, ins Leben gerufen.

So wie das Großherzogtum Pionierarbeit geleistet hat, indem es die ersten „E-Botschaften“ (für Estland und Monaco) beherbergte oder einen Quantencomputer beherbergte, zeigt sich das Land erneut an der Spitze, indem es eine Speicher- und Rechenlösung schafft, die auf nationalem Territorium gehostet wird, seiner Verwaltung offen steht und vor allem ohne die Hilfe privater Firmen (Google, Microsoft, Orange…) implementiert wird. Dies ist der „souveräne“ Charakter des Vorhabens: Das Land schafft sein Werkzeug selbst.

So wird Clarence drei öffentliche und luxemburgische Eltern haben: den Staat (über sein Zentrum für Informationstechnologien), LuxConnect und Proximus. Und eine Patin: Stéphanie Obertin, die Ministerin für Digitalisierung. Sie hat die Partnerschaft zur Einrichtung des Datenzentrums mitunterzeichnet, das somit unter der alleinigen Kontrolle Luxemburgs stehen wird, ohne Einmischung ausländischer Einrichtungen.

Ein Tier IV-Schutzschild

Auf diese Weise sichert sich das Großherzogtum eine digitale Autonomie und Datensicherheit, um die es mehr als ein Staat beneidet. Dies ist eine Premiere in Europa (wenn man die Schweiz ausklammert), und andere Beispiele dieser Art sind weltweit äußerst selten.

Was als bloßer technologischer Fortschritt erscheinen mag, betrifft den Schutz der persönlichen Daten jedes Einzelnen (Einwohner und Grenzgänger), die Einhaltung der Weitergabe derselben Daten innerhalb der verschiedenen Behörden und die Gewissheit, dass leistungsfähige und unangreifbare Kapazitäten für die komplexe Datenverarbeitung zur Verfügung stehen. Dies ist ein potenziell nützlicher Vorteil für Unternehmen.

Konkret wird diese neue Offline-Cloud-Plattform in zwei LuxConnect-Rechenzentren installiert. Zwei Standorte, die als Tier IV eingestuft sind, d.h. das Beste, was es heute in Bezug auf Ausfallsicherheit und 24/7-Zugriff auf Daten gibt.

 

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