Luxemburg hat die Moral nicht wiedergefunden
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 02/06/2023 um 06:06
Luxemburg hat alles, um glücklich zu sein. Das könnte man meinen, doch die 643.000 Einwohner Luxemburgs sind etwas anders gestimmt. Nach der Covid-Krise ist die Stimmung immer noch schlecht, wie Statec berichtet.
Die Statistikbehörde wies darauf hin, dass das Land noch nicht wieder das Zufriedenheitsniveau der Jahre 2018-19 erreicht hat. Damals, und das ist noch gar nicht so lange her, bewerteten die Luxemburger ihr Dasein mit 7,6 von 10 Punkten. Dieser Durchschnitt würde sich heute eher um 7,2 bewegen. Nichts Dramatisches, aber einige der untersuchten Faktoren verdienen Aufmerksamkeit für die Zukunft.
Luxemburg ist also nicht depressiv, sondern hat den Blues. Um ehrlich zu sein, sind nur die Senioren jetzt zufriedener mit ihrem Leben als im Jahr 2018. Die anderen Generationen empfinden ihr Leben als weniger “spaßig”. Von den 16- bis 29-Jährigen sind nur noch 76 % sehr zufrieden mit ihrem Leben, während es vor vier Jahren noch fast 85 % waren.
SOS Einsamkeit
In der Altersgruppe der 30- bis 64-Jährigen ist die Stimmung noch schlechter. Wo 10% weniger Erwachsene sagen, dass sie mit ihrem Alltag besonders zufrieden sind als im Jahr 2018. So gibt ein Drittel dieser Altersgruppe (31 %) ihrem derzeitigen Dasein eine Note unter 7/10.
Bei genauerem Hinsehen stellen die Analysten vor allem fest, dass Jugendliche und junge Erwachsene offenbar zunehmend unter Vernachlässigung, Isolation und Einsamkeit leiden. 34% der 16- bis 29-Jährigen sollen von diesem Gefühl betroffen sein.
Bekanntlich waren die letzten Monate für diese Altersgruppe, die kurz vor dem Beginn ihres Berufslebens steht, besonders angstbesetzt: Schulabbruch, strenge Isolation, Abbruch der sozialen Beziehungen (Freunde, Kollegen, Familie), Angst vor einer Virusinfektion und dann die Rückkehr des Krieges auf den europäischen Kontinent (mit dem Ukraine-Konflikt).
Die Psychologen verzeichneten übrigens eine Zunahme der Konsultationen für diese jungen Menschen. Eine luxemburgische und allgemein westliche Wahrheit. Ebenso wie der Rückgriff auf Psychopharmaka, der sich mittlerweile als starker Trend innerhalb dieser luxemburgischen Jugend erweist.
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