Die luxemburgische Regierung setzt ihr Engagement in der Weltraumforschung fort. Sie hat dem Europäischen Innovationszentrum für Weltraumressourcen (ESRIC) in einem Rahmenabkommen eine Finanzierung über 26 Millionen Euro zugesagt und damit die Forschung ins Jahr 2029 abgesichert. Wirtschaftsminister Lex Delles (DP) und Forschungsministerin Stéphanie Obertin (DP) sagten sich beide zufrieden mit der Arbeit des Institutes.

ESRIC wurde 2020 gegründet und ist seitdem stark gewachsen. Ende 2021 bestand sein Team aus 5 Personen, wohingegen es heute mehr als 20 Personen sind. Darunter Ingenieure, Geologen und Geochemiker. In der Praxis ist das ESRIC eine Abteilung des Luxemburger Forschungszentrums LIST in Esch-Belval.  Neben der Forschung unterstützt ESRIC mit seinem Firmeninkubator aber auch junge Unternehmen, die in der Weltraumbranche versuchen Fuß zu fassen, und betreibt sogenanntes Wissensmanagement.

2016 hatte der damalige Wirtschaftsminister Etienne Schneider angekündigt, dass Luxemburg das Space-Mining fördern will. Das hatte sowohl national wie international gleichsam für Staunen und Kopfschütteln gesorgt. Luxemburg hatte in der Folge ein Space-Mining-Gesetz verabschiedet. Es soll Unternehmen, die im Weltraum nach Rohstoffen suchen, Rechtssicherheit geben, wenn sie einen Sitz in Luxemburg haben. Potenziell können auf Asteroiden viele Metalle gefunden werden (Platin etwa), aber auch Wasser spielt in der Raumfahrt eine wichtige Rolle.

Erster Astronaut

Ein Internationales Weltraumabkommen besagt zwar, dass Himmelskörper keiner Nation gehören können. Die Sichtweise der Luxemburger Politik ist aber, dass man sich Rohstoffe, die auf Himmelskörpern wie Asteroiden geschürft worden aneignen kann. Eine oft bemühte Analogie ist das Fischen in internationalen Gewässern.

Luxemburgs Anstrengungen im Bereich “New Space” dienen nicht alleine der Befriedigung wissenschaftlicher Neugierde, sondern vor allem auch der Diversifizierung der Wirtschaft. Die inzwischen gegründete Luxemburger Weltraumbehörde (LSA) untersteht dem Wirtschaftsministerium. Ein Ziel ist es, Unternehmen aus dieser Branche nach Luxemburg zu holen. In diesem Hinblick ist Luxemburg übrigens nichts Besonderes – auch andere Länder gehen so vor. Darüber hinaus hat Luxemburg in Raphaël Liégeois seit 2022 seinen ersten Astronauten. Er hat sowohl die belgische als auch die luxemburgische Staatsbürgerschaft.

 

Mathias Link (LSA), Dirk Fransaer (LIST), Kathryn Hadler (ESRIC) (hinten), Wirtschaftsminister Lex Delles, Etienne Jacqué (LIST) und Forschungsministerin Stéphanie Obertin (vorne).

 

Zu Erinnerung: Die Liebesgeschichte zwischen Luxemburg und der Weltraumbranche reicht zurück bis ins Jahr 1985. Damals wurde mit der SES Luxemburgs erstes Satellitenunternehmen gegründet, das vor allem durch die Übertragung von Satellitenfernsehen bekannt wurde. Heute – rund 40 Jahre später – entwickeln Unternehmen wie iSpace in Luxemburg Roboter, um sie zum Mond zu schicken oder spüren, wie die Firma Kleos Space, mit ihren Satelliten illegale Fischerboote auf den sieben Weltmeeren auf.

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