Luxemburg entscheidet sich zu mehr Sportunterricht
Veröffentlicht
von
Yves Greis
am 26/02/2025 um 13:02
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Der Luxemburger Bildungsminister Claude Meisch hat es sich zur Mission gemacht, Kinder und Jugendliche vor ihren Bildschirmen hervorzulocken und sich mehr zu bewegen. Dafür hat er eine Reihe von Maßnahmen vorgestellt.
Eine davon: In den Sekundarschulen wird eine zusätzliche Stunde Sportunterricht in den Stundenplan für 6ème und 5ème aufgenommen (ca. 13 bis 15 Jahre). Die Maßnahme greift ab dem nächsten Schuljahr 2025/26 wenn die Schüler der 6ème erstmals eine dritte Sportstunde haben. Ein Jahr später gilt es dann auch für die 5ème. Die Vereinigung der Sportlehrer begrüßte den Schritt gegenüber dem Tageblatt. Die Organisation hatte einen solchen Schritt schon länger gefordert, er sei bislang aber immer abgelehnt worden.
Die Sekundarschulen sollen daneben täglich zwei Sportaktivitäten im außerschulischen und außerunterrichtlichen Rahmen anbieten, veranlasst Meisch. Damit aber nicht genug: Für Schüler der Grundschule bieten die Schülerhorte zwei Aktivitäten in den Bereichen Sport, Motorik und Bewegung an. Diese Aktivitäten sollen von der Einrichtung in Partnerschaft mit der LASEP (Verband der Sportvereine der Grundbildung) und den örtlichen Vereinen organisiert werden.
Aber auch in den Ferien soll die Bewegung der Kinder und Jugendlichen gefördert werden. Der Nationale Jugenddienst („SNJ“) werde sein Angebot an sportlichen Aktivitäten für Jugendliche sowohl im Alltag als auch im Rahmen von Ferienlagern erheblich ausbauen, heißt es in einem Schreiben des Bildungsministeriums. Auch auf dem “Geesseknäppchen” (ein Schulcampus in Luxemburg-Stadt) werde ein Projekt entwickelt, um die Nutzung der Sportanlagen außerhalb der Schulzeiten zu optimieren. In einer zweiten Phase soll dieses Modell auf die südlichen und nördlichen Regionen des Landes ausgeweitet werden.
Die Maßnahmen schreiben sich ein in Meischs Bemühungen, eine Screen-Life-Balance für Kinder und Jugendliche zu erreichen. Im September hatte der Minister angekündigt, ab Ostern 2025 Smartphones aus den Grundschulen zu verbannen. Die Sekundarschüler trafen es nicht ganz so “hart”. Sie müssen sich lediglich während des Unterrichts von ihrem Gerät “physisch distanzieren”.
“Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig, dass übermäßiger digitaler Konsum und mangelnde analoge Aktivitäten zu Problemen bei der psychischen Gesundheit, der körperlichen Entwicklung und den schulischen Leistungen führen”, so das Ministerium.
„Wenn wir keine Generation haben wollen, die sich in der digitalen Welt verliert, von der wir wissen, dass sie für junge Menschen nicht immer vorteilhaft ist, müssen wir unseren Umgang mit den Gefahren von Smartphones und sozialen Medien kollektiv überdenken. Für das Bildungswesen wird dies eine der größten und dringendsten Herausforderungen der kommenden Jahre sein“, wird Claude Meisch, in dem Schreiben zitiert.
Tatsächlich erleben immer mehr Jugendliche auch die negativen Seiten des Web – von Cybermobbing, bis hin zu Sexfallen im Internet. Zuletzt hatte eine Studie von Beesecure aufgezeigt, dass 12 % der 12- bis 17-Jährigen (also Minderjährige) schon einmal Online-Trading betrieben haben. Fast die Hälfte der 12- bis 16-Jährigen gab zu Protokoll, dass sie “manchmal” intime Bilder erhalten.
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