Luxemburgs Schüler sollen in den Kantinen mehr lokale und mehr biologische Lebensmittel essen. Nicht nur eine nette Idee, sondern politischer Wille in Luxemburg. Ein erster Schritt dazu wurde im Juli des letzten Jahres unternommen, indem der Kantinenbetreiber Restopolis in einen gesetzlichen Rahmen gefasst wurde. Neben dem Wohlergehen der Schüler versprach das Projekt auch, die lokale Landwirtschaft zu fördern. Eine Internetplattform (Supply4Future) wurde ins Leben geruffen über die Produzenten Restopolis ihre Waren anbieten konnten.

Die einjährige Testphase in 13 Kantinen verlief positiv, sodass ab dem 1. September dieses Jahres nun alle von Restopolis betriebenen Kantinen – immerhin über 100 Schulkantinen und Mensen – ihre Lebensmittel über die Plattform Supply4Future einkaufen müssen. Das erklärte der zuständige Minister für Bildung, Kinder und Jugend, Claude  Meisch (DP), in seiner Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Abgeordneten Djuna Bernard (déi gréng).

Während der Testphase waren 70,4% der über die Plattform eingekauften Lebensmittel aus lokaler Produktion. 35,4% der Produkte waren biologisch hergestellt worden. 29,3% der Einkäufe erfüllten, laut Auskunft des Ministers beide Kriterien. “In der Pilotphase hat sich erwiesen, dass die Supply4Future-Plattform jetzt schon wesentlich dazu beiträgt, die Bio-lokale Lebensmittelproduktion zu verstärken”, so Claude Meisch.

Im Februar hatte die Umweltorganisation Mouvement Ecologique das Projekt in einer Stellungnahme für die Steigerung der lokalen und biologischen Lebensmittel in der Schulverpflegung gelobt. Allerdings hatte die Organisation auch noch Verbesserungspotential gesehen.

So seien die Ausschreibungen für Lebensmittel oft sehr kurzfristig, was kleinen Landwirtschaftsbetrieben in Luxemburg keine Planungssicherheit gibt. Kleinere Betriebe verfügten auch oft nicht über eigene Verteilernetze und müssten auf Händler zurückgreifen, um die Kantinen zu beliefern.

Übrigens: Die Kantinen, die sich an der Testphase beteiligten, wurden im letzten Jahr zu 99,9% mit Eiern aus lokaler Produktion versorgt – 91% davon waren biologisch. Das servierte Gebäck stammte zu 100% aus Luxemburg. Dagegen stammte der servierte Fisch, so gut wie nie aus Luxemburger Produktion und war so gut wie nie Bio. Auch Getränke stammten nur bedingt aus Luxemburg mit 43,5% und einem fast nicht vorhandenen Bioanteil. Beim Obst und Gemüse waren nur 52,6% lokal, dafür aber 64,2% biologisch.

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