Die luxemburgische Sozialversicherung wurde durch eine interne Prüfung bei der Nationalen Gesundheitskasse (Caisse nationale de santé – CNS) aufgeschreckt. Die Inspektoren der CNS hatten 2019 einen guten Riecher und konnten einen Betrug stoppen, der seit mindestens fünf Jahren andauerte.

Mindestens, denn es war nicht möglich, in den Rechnungen der taktlosen Firma Medirel-Medtech weiter als bis 2014 zurückzugehen. Aber wer weiß, ob über die 200.000 Euro hinaus, die die Kasse aufgrund von Veruntreuungen gezahlt haben soll, der Schaden nicht noch größer war?

Reporter.lu erinnerte gerade an diesen trüben Fall, bei dem der Geschäftsführer Guido T. ein System aus gefälschten Rezepten, gefälschten Patientendaten und betrügerischen Verschreibungen aufbaute. Der Fall wurde letzten Monat vom Bezirksgericht in Luxemburg entschieden, wobei eine Geldstrafe von 30.000 Euro verhängt wurde und die Verpflichtung, 80.000 € an die CNS zurückzuzahlen.

Rückkauf in aller Unschuld

Guido T. muss nichts zahlen, da er 2022 verstorben ist. Die Frau (die Geliebte des Unternehmers) und die Komplizen (kein Arzt) müssen jedoch eine finanzielle Strafe zahlen.

Der bösartige Mechanismus bestand u. a. darin, echte Rezepte zu übernehmen, aber mehr Produkte und über längere Zeiträume zu verschreiben. So konnte das Unternehmen gute Umsätze erzielen und verlangte für diese Gesundheitsartikel einen Preis, der weit über dem Marktdurchschnitt lag. Das volle Programm!

Seit 2022 wechselte das Unternehmen den Besitzer. Nationale Investoren, die nichts von dem eingeleiteten Betrug wussten, nicht einmal von den strafrechtlichen Ermittlungen, die zum Zeitpunkt der Übernahme bereits begonnen hatten. Ein Trick mehr…

 

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