Jede Generation zum Dienst an der Waffe aufzurufen: Seit 1967 ist diese Idee in Luxemburg nicht mehr aktuell. In den letzten Monaten gab es jedoch Gerüchte über eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht. Ein erstes Mal im vergangenen Sommer aus dem Munde der Verteidigungsministerin, vor kurzem aus dem des Generalstabschefs. Aber es wird offensichtlich nichts daraus werden.

Yuriko Backes teilte Paperjam mit, dass die Idee nicht mehr aktuell sei. Auch wenn andere Länder angesichts der neuen geopolitischen Spannungen in Europa die Wehrpflicht wieder einführen, wird das Großherzogtum diesen Weg nicht gehen. „Die Stärkung unserer Verteidigungsfähigkeiten“ bleibt die Leitlinie, aber nicht unbedingt die Einführung junger Erwachsener in die ‚Kunst des Krieges‘, so die Ministerin.

Es stimmt, dass die Frage einen Aufschrei und negative Reaktionen in der Opposition hervorgerufen hatte. Die Regierung machte daher vorsichtig einen Rückzieher. Schließlich war die Idee nicht Teil der Prioritäten des Koalitionsabkommens, niemand erwartet also ein Projekt, das in Richtung Wehrpflicht geht.

Bewältigen

Für Yuriko Backes ist es nun wichtig, ein Kontingent von Reservisten zu bilden. Männer und Frauen, die bereits ausgebildet sind und unter bestimmten Umständen mobilisiert werden können. Diese Zivilisten würden eine Verstärkung darstellen, wenn die Armee allein nicht in der Lage ist, auf einen Bedarf zu reagieren.

Das Großherzogtum wird sich auch mit dem deutschen Beispiel des Wehrdienstes beschäftigen. Diese Einrichtung ermöglicht es jungen Volljährigen, auf freiwilliger Basis einen Dienst zu leisten. So können Erwachsene nicht nur für militärische Aktionen, sondern auch für den Zivilschutz, die gegenseitige Hilfe usw. ausgebildet werden.

Die Ministerin macht jedoch keinen Hehl daraus, dass die Einführung einer solchen Initiative (in Form eines „Praktikums“) „Infrastrukturen, Ausbilder und Ausrüstungen“ erfordern würde, über die Luxemburg noch nicht verfügt. Das Projekt wird also gut durchdacht werden.

Es würde jedoch den Erwartungen entsprechen, die der Chef der nationalen Truppen geäußert hat. General Steve Thull, der Mittel und Maßnahmen fordert, um das Land „widerstandsfähiger“ zu machen. Mit anderen Worten: in der Lage zu sein, mit angespannten Situationen für die Bevölkerung umzugehen, die seit nunmehr 80 Jahren keine Konfliktsituationen mehr erlebt hat.


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