Als das Bauprojekt Kiem 2050 im Juni 2023 gestartet wurde, war es bereits ein “tugendhaftes Mischprojekt”. Von diesem Projekt, das in öffentlich-privater Partnerschaft durchgeführt wurde, erwartete man weit mehr als nur neue Wohnungen. Den zukünftigen Bewohnern der 148 geplanten Wohnungen wurde eine neue Art des Lebens und Wohnens versprochen. Die Verwendung gesunder Baumaterialien, die Schaffung von Gemeinschaftsräumen, der Schutz der Ressource Wasser und die Förderung der sanften Mobilität – Fonds Kirchberg, Immobel und Prefalux legten die Messlatte hoch.

Und das alles, als Sahnehäubchen, mit 3.000 m² Büro-, Dienstleistungs-, Handels– und Gastronomieflächen, 6.000 m² Grünfläche (55 % des Projekts sind für das Projekt reserviert) und sogar 90 % erschwinglichen Wohnungen! “Erschwinglich” ist ein Wort, das allein schon die Augen vieler Haushalte, die sich im “Geschäftsviertel” niederlassen wollen, zum Glitzern bringt, ohne dass sie unbedingt so viel wie den Marktpreis (heute 12.300 Euro/m²) ausgeben müssen…

Nur sind seit dem Beginn der Vermarktung einige Träume an den angegebenen Preisen zerbrochen. Wie der Piratenabgeordnete Marc Goergen soeben feststellte, scheint es, dass die Preise für Neubauten im Kiem 2050 eher in Richtung 10.000 m² gehen. Noch nicht das, was man als erschwinglich bezeichnen könnte, so der Abgeordnete. “Eine halbe Million Euro für 50 m² ist immer noch teuer…“.

Zusätzliche Räume

Doch für den luxemburgischen Wohnungsbauminister ist das ein Missverständnis, eine falsche Fährte, eine Fehleinschätzung. Kurz gesagt: Jedem seine eigenen Zahlen. Im Übrigen führt Claude Meisch in einer parlamentarischen Antwort zahlreiche Beispiele für die Berechnung von Verkaufspreis und Fläche an. Je nachdem, ob man sich auf den bewohnbaren Quadratmeter, die Katasterfläche (z. B. einschließlich Balkonen) oder die verfügbare Fläche (die alle Orte berücksichtigt, zu denen die Bewohner Zugang haben) stützt, kommt man zu unterschiedlichen Preisen, die jedoch niedriger sind als die vom Abgeordneten genannten.

Je nach Fall würde man zwischen 7.700 und 9.400 Euro/m² liegen, so der Minister. Das ist immerhin ein guter Abschlag im Vergleich zu den Preisen, die derzeit in der Gegend gezahlt werden. In den Augen von Claude Meisch liegt das Wesentliche jedoch fast woanders als bei der Summe, die man ausgeben muss, um im Kiem 2050 Eigentum zu erwerben.

Die Bewohner dieses neuen Viertels, das nur einen Steinwurf von einer Haltestelle der künftigen Straßenbahnverbindung entfernt liegt, haben Anspruch auf mehr als nur vier Wände. Laut dem Minister darf man nicht vergessen, dass der Käufer mit der Wohnung Zugang zu einem Keller, Fahrradabstellplätzen, einer Gemeinschaftswaschküche, Aktivitätsräumen für alle, gemeinsamen Gemüsegärten, einem Wintergarten, aber auch Gemeinschaftsterrassen usw. erhält.

Kurzum, so viele Räume, deren Auswirkungen auch in der Endabrechnung berücksichtigt werden müssen. Das senkt wiederum die Kosten. Der Minister fügte hinzu, dass man bei der Unterzeichnung des Kaufvertrags auch mit einem klaren Vorteil rechnen kann. Der Index-Effekt ist begrenzt. Es sind nicht mehr als 5 % Erhöhung des zu zahlenden Betrags zu befürchten, falls die Inflation zwischen der Unterzeichnung des Kaufvertrags und der Schlüsselübergabe zu Kostenrevisionen führen sollte...

Kurz gesagt: Claude Meisch hat eine Karriere als Immobilienmakler verpasst!

 

Finden Sie unsere News auf Instagram