Wie viele andere Gemeinden in Luxemburg ist auch Walferdange, etwa 20 km nördlich der Hauptstadt gelegen, von einer angespannten Lage auf dem lokalen Immobilienmarkt betroffen. Die Nachfrage ist viel größer als das Angebot, es gibt nur wenige Baugrundstücke und die Wohnungen (und Preise) entsprechen kaum den Bedürfnissen der Menschen, die auf ein Dach über dem Kopf warten. Allerdings haben die Abgeordneten hier beschlossen, auf eine ganz neue Art und Weise zu handeln.

Die Gemeinde mit ihren 8.500 Einwohnern wird zum Pionier im Großherzogtum. Auf ihrem Gebiet soll die erste Tiny-House-Siedlung des Landes entstehen, da diese Form der Stadtplanung nach Ansicht der Abgeordneten einen Teil der Lösung des Problems darstellen könnte. Im vergangenen Juni stellte die Stadtverwaltung ihren Plan vor, acht “Minihäuser” auf einem Grundstück in Bereldingen zu errichten, das ihr gehört.

Einen Monat zuvor hatte das Innenministerium die Situation dieser minimalistischen Wohnformen geklärt, die im Land immer mehr in Mode kommen, für die jedoch die städtebaulichen Vorschriften von einer Gemeinde zur anderen manchmal unklar waren.

In Walferdange wurde das Projekt nicht nur bereits von einem Architekturbüro (RHAU) unterzeichnet, sondern der Gemeinderat hat hinter der Schöffin Jessie Thill bereits eine sehr genaue Vorstellung von der Zielgruppe, für die die Winzlinge bestimmt sind: Menschen mit geringem Einkommen und junge Menschen (18-32 Jahre), die eine Wohnung zu niedrigen Mieten suchen. Und an Namen mangelt es den vom Sozialamt geführten Listen nicht.


Jedes geplante Tiny House sollte auf Pfählen errichtet werden, um den darunter liegenden Boden nicht künstlich zu bebauen. Die Häuser sollen aus einer Holzstruktur bestehen, die zerlegbar ist. Die jeweils 40 m² großen Maisonette-Wohnungen sollen im Erdgeschoss über eine Wohnküche und ein Badezimmer und im Obergeschoss über ein Schlaf- und Arbeitszimmer verfügen.

Damit jeder Bewohner möglichst viel Platz für sich hat, wird im Zentrum des Viertels ein “Community House” errichtet. In diesem Haus werden das kollektive Heizsystem (das mit erneuerbaren Energien betrieben wird) und eine Reihe von Annehmlichkeiten untergebracht, die von allen Bewohnern des Ortes gemeinsam genutzt werden können (z. B. Waschküche, Treffpunkt usw.).

Nachdem das Projekt nun durchdacht und gezeichnet wurde, muss die Gemeinde nun noch alle für den Bau notwendigen Aufträge vergeben. Die Gemeindevertreterin Jessie Thill kündigte an: “Die Eröffnung dürfte also nicht vor Ende 2024 stattfinden“. Bis dahin werden hier und da im Großherzogtum weitere individuelle Projekte für Tiny Houses entstehen, aber Walferdange wird das erste Viertel dieser Art besitzen!

 

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