In der Großregion steht der europäische Zahlungsdienst Ende 2023 zur Verfügung
Veröffentlicht
von
AymericHenniaux
am 26/04/2023 um 12:04
Der Dienst, der als Konkurrenz zu Mastercard oder Visa gedacht und gewollt war, schien seit vielen Monaten blockiert zu sein. Dennoch hatte die Ankündigung, dass dieser neue Dienst “made in Europe” im Sommer 2020 eingeführt werden sollte, für viel Gesprächsstoff gesorgt.
Worum handelt es sich dabei?
Konkret geht es hier um eine digitale Brieftasche, mit der die Nutzer des Dienstes sich kostenlos und in nur wenigen Sekunden Geld von einem Bankkonto auf ein anderes Bankkonto überweisen können.
Diese neue Option wird direkt über die mobile App der Bank des Nutzers zugänglich sein, genau wie bei einer klassischen Überweisung, oder über eine Drittanbieter-App, die speziell für Geldtransfers entwickelt wurde (Paylib, Lydia…).
In einer ersten Phase, bis Ende 2023, wird der EPI-Dienst in Deutschland und Frankreich für sogenannte “Person-to-Person”-Zahlungen (P2P) verfügbar sein. In einer zweiten Phase werden diese beiden Länder sowie Belgien anschließend diesen Dienst auch für Zahlungen von Person zu Geschäft (P2Pro) nutzen können.
Spätestens 2025 werden sich diesen Staaten Luxemburg und die Niederlande anschließen. Zu diesem Zeitpunkt kann die EPI-Lösung auch für Online-Einkäufe und Zahlungen am Point of Sale (in Geschäften) genutzt werden.
Eine neue elektronische Brieftasche für was?
Angesichts der Diversifizierung der von den Zahlungsgiganten Visa und Mastercard angebotenen Dienstleistungen, aber auch des exponentiellen Wachstums von Apple Pay seit 2014, stellt sich die Frage, was der europäische Zahlungsdienst EPI noch bringen wird.
Für Martina Weimert, die CEO von EPI, besteht das Ziel vor allem darin, “eine innovative Lösung auf der Grundlage eines neuen Zahlungsschemas und einer neuen, einheitlichen Plattform für Sofortzahlungen für Europa aufzubauen”.
Mit anderen Worten, das Projekt “zielt darauf ab, dass Europa über ein (eigenes) Zahlungssystem verfügt”, fasst Thierry Laborde, der stellvertretende Generaldirektor von BNP Paribas, zusammen, der im Übrigen auch die Aufsicht über die Zahlungsmittel innerhalb des französischen Bankenverbands innehat. Das Ziel besteht also darin, mit den amerikanischen Zahlungssystemen zu konkurrieren, und zwar mit einem Dienst, der von Europäern für Europäer gemacht wird.
Bei ihrer Entwicklung kann sich die European Payment Initiative auf Payconiq International (PQI), einen luxemburgischen Anbieter von Zahlungslösungen, stützen.
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