Dunkerque, Marseille, Valenciennes und nun Thionville. Die H2V-Gruppe hat gerade angekündigt, sich im Département Moselle mit einer Gigafactory für die Produktion von grünem Wasserstoff und sogar e-Methanol (Wasserstoff + CO2) niederlassen zu wollen. Das Vorhaben wurde unterzeichnet und soll in der “Zone portuaire de Thionville-Illange” durchgeführt werden. Der Standort ist groß (31 ha gekauft), verfügt über einen einfachen Zugang zu Schienen, Wasserstraßen und Autobahnen und wird mit kohlenstofffreier Energie aus dem Kernkraftwerk Cattenom versorgt: Die Positionierung hat den Investor überzeugt.

Ein erster Zeitplan steht bereits fest: 2028 soll die erste Einheit eröffnet werden, die 28.000 Tonnen Wasserstoff liefern kann, und 2030 eine zweite Einheit mit derselben Kapazität. Das entspricht 400 MW kohlenstofffreier Energie, die sowohl an die interessierte Industrie als auch an den Sektor der schweren Mobilität (LKWs, Züge, Flugzeuge, deren Motoren morgen mit Wasserstoff betrieben werden könnten) geliefert wird.

Sicherlich handelt es sich hierbei um eine Wette auf die Zukunft. Aber neben der wirtschaftlichen Herausforderung (wir sprechen hier von einer Investition von mehr als 500 Millionen Euro und der Schaffung von 80 direkten Arbeitsplätzen) geht es auch um die Ökologie. Die Industrie schätzt, dass durch die Erzeugung und Verteilung dieser grünen Energie 560.000 Tonnen CO2 in der Luft vermieden werden. Das entspricht den Emissionen von 320.000 Autos

Innerhalb von drei Jahren

So könnte Wasserstoff made in Lothringen insbesondere dazu dienen, den von LKWs verwendeten Dieselkraftstoff oder das Schweröl für Schiffe und das für Flugzeuge benötigte Kerosin zu ersetzen. Die Relevanz eines Standorts in der ZAC Europort unweit von Findel oder seinem Gegenstück Lorraine Aéroport

Zufälligerweise startete Luxemburg ebenfalls am 5. November einen Aufruf zu Demonstrationsprojekten, die auf die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff direkt im Großherzogtum abzielen. Dafür hat das Wirtschaftsministerium einen Betrag von 110 Millionen Euro bereitgestellt.

Diese Summe soll, in den Worten von Minister Lex Delles, „die Installation von etwa 12 MW Elektrolysekapazität zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff unterstützen“. Wir sind also weit von den Mengen entfernt, die auf der anderen Seite der Grenze erwähnt werden.

Um in diese neue Ära einzutreten, wird das luxemburgische Wirtschaftsministerium mögliche Projekte mit bis zu 30 Mio. € unterstützen (wobei sowohl die Investitionen als auch die Betriebskosten gefördert werden). Die Kumulierung mit europäischen Fördermitteln wird jedoch möglich sein.

In den Regeln der Projektausschreibung heißt es jedoch, dass die Anlagen innerhalb von drei Jahren (auch hier 2028) betriebsbereit sein und eine progressive Bankgarantie für den Fall der Nichteinhaltung der Fristen vorlegen müssen.

Kein Zweifel: Das Ende der fossilen Energien rückt näher…

 

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