Ende letzten Jahres erklärte der Oppositionsabgeordnete Laurent Mosar (CSV) das Projekt des IT-Riesen Google, in Bissen ein Rechenzentrum zu errichten, für tot. Es stimmt, dass sich das Dossier von Ankündigungseffekten zu öffentlichen Sitzungen, von Umweltauflagen zu Schweigen des Investors immer weiter hinzieht.

Doch Wirtschaftsminister Franz Fayot will (noch) die Hoffnung nicht aufgeben. Und vor der Abgeordnetenkammer bestätigte der sozialistische Minister, dass die Regierung und Google noch in Kontakt stünden. Die zwischen den beiden Partnern vereinbarte Frist Mitte 2024 für die Erteilung der Baugenehmigung für das 35 Hektar große Gelände, das für das mögliche Datenzentrum vorgesehen ist, rückt immer näher. Nach Ablauf dieser Frist muss man wissen, was der Staat mit diesen Grundstücken zu tun gedenkt. Auf diesen Punkt gibt es derzeit keine Antwort.

Franz Fayot zufolge scheint es jedoch nicht mehr die Priorität des von Sundar Pichai geleiteten Unternehmens zu sein, derartige Investitionen von Google in Europa zu tätigen. Von einem Rückzug kann derzeit jedoch keine Rede sein.

Der Minister zieht es vor, in dieser Angelegenheit Optimismus in Reserve zu halten, zumal der IT-Konzern Luxemburg auch für eine zweite Akte im Auge hat. Mit Proximus und Luxconnect als Partner will Google das Großherzogtum nutzen, um eine souveräne Cloud aufzubauen.

Das ursprüngliche Projekt sah eine Plattform vor, die Anfang 2024 auf den Markt kommen sollte und privaten und öffentlichen Akteuren in Belgien und Luxemburg eine Umgebung bieten sollte, die den Funktionsprinzipien und bestimmten Funktionen einer “Public Cloud” unterliegt, wobei Google garantiert keinen Zugriff auf die gespeicherten Daten haben wird.