Ein Kit, damit das Großherzogtum für das Schlimmste gewappnet ist
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 31/03/2025 um 17:03

Diejenigen, die sich bereits von den aktuellen Ereignissen beunruhigt fühlen, wird dies nicht beruhigen. Mitte März drängte die Europäische Kommission ihre 27 Mitgliedstaaten, einen klaren 72-Stunden-Überlebensplan für ihre Einwohner zu erstellen. Ein Plan, der zum Beispiel die Verteilung eines „Resilienzbeutels“ an alle vorsieht. Ein sanfterer Begriff als… Überlebenspaket!
So würde jeder Einwohner über eine Tasche mit etwa zehn Produkten verfügen, die für die Überbrückung einer Krise (Wetterereignis, nuklearer Zwischenfall, Militärangriff…) unerlässlich sind. Dazu gehören Wasserflaschen, schweizer Taschenmesser, Vitaminriegel, Streichhölzer, Bargeld, warme Kleidung, ein Radio und wasserdichte Beutel.
Es handelt sich hierbei nicht um ein fiktives Szenario: Der luxemburgische Direktor des Hochkommissariats für nationalen Schutz gab zu, dass er bereits an diesem „Paket“ arbeitet. Gegenüber dem Radiosender 100,7 erklärte Guy Bley, was die Tasche enthalten könnte: „Ein normaler Vorrat, den jeder zu Hause hat, von dem man weiß, wo man seine Medikamente aufbewahrt, wo man einen kleinen Wasservorrat haben könnte, wo man einen kleinen Vorrat an Lebensmitteln hat“.
12 Szenarien und Reflexe
Derzeit will das Großherzogtum in Zusammenarbeit mit seinen beiden Benelux-Partnern und einigen nordeuropäischen Ländern (insbesondere Finnland) über den Inhalt dieses Kits nachdenken; die Verteilung ist also nicht für morgen geplant.
Angesichts der aktuellen Spannungen will die luxemburgische Regierung auch ihre gesamte Vision von der Widerstandsfähigkeit des Landes und insbesondere der sogenannten kritischen Infrastrukturen überdenken. Wie kann die Versorgung mit Strom, Trinkwasser und Kommunikation im Falle eines schwerwiegenden Problems aufrechterhalten werden? Welche Rettungsdienste sind je nach Art der „Katastrophe“ mobilisierbar und wo? Müssen nationale Lebensmittelreserven angelegt werden und wo werden sie gelagert?
Die Behörden haben jedoch bereits über das Eintreten einer ernsten Gefahr nachgedacht. So sind auf der Website infocrise.lu 12 Notfallpläne je nach Situation abrufbar. Terroranschläge, chemische Risiken, groß angelegte Cyberangriffe, das Ende der Treibstoffversorgung – es mangelt nicht an düsteren Hypothesen und auch nicht an „guten Reflexen“, die man sich zu eigen machen sollte.
In seinem Interview geht Guy Bley nicht auf die von der Europäischen Kommission vorgebrachte Idee ein, dass jedes Land einen „Vorbereitungstag“ abhalten sollte. Dabei würde es darum gehen, an einem bestimmten Tag diese oder jene Simulation zu simulieren, um Groß und Klein zu „trainieren“, wie man sich schützen kann. Auch die Einführung von „Resilienz“-Kursen für Schulen ist denkbar.
Lesestoff für Franzosen
Paris ist auch um den Schutz seiner 68 Millionen Einwohner bemüht. Dies soll unter anderem durch die baldige Verbreitung eines „Überlebenshandbuchs“ geschehen. Die Regierung von Emmanuel Macron bestätigte, dass sie an diesem Dokument arbeitet. Auf rund 30 Seiten würden verschiedene Ratschläge aufgeführt. Bisher wurde jedoch noch nicht entschieden, ob dieses Büchlein entweder in print oder digital verbreitet werden soll.
Es scheint, dass vor dem Sommer jeder Franzose im Besitz dieses Handbuchs sein wird.
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