Diebe halten die luxemburgische Polizei schon ganz schön auf Trab. Allein im Jahr 2022 wurden den Polizeistationen des Landes nicht weniger als 🕵️‍♀️5.689 Fälle von einfachem Diebstahl, 🚘1.004 Ausschreibungen von aus Fahrzeugen entwendeten Gegenständen oder 🚲1.633 verschwundene Fahrräder gemeldet. Die gemeldeten Fälle sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs der tatsächlichen Kriminalität.

Dies stellte die Statec nach einer Umfrage unter etwas mehr als 5.600 Einwohnern fest. Die Analysten stellten fest, dass viele Opfer bei bestimmten Diebstählen nicht die Mühe auf sich nahmen, mit der Polizei Kontakt aufzunehmen. Und das, obwohl die Ermittler davon ausgehen, dass 45% der Fälle 👮‍♂️aufgeklärt sind.

So wird der eklatanteste Fall in Situationen gemeldet, in denen es um die betrügerische Verwendung von Bankdaten geht. Weniger als 10%💳 der Verbraucher denken daran, die Beamten zu alarmieren; sie beschränken sich lieber darauf, ihre Bank zu benachrichtigen. Dasselbe Paradoxon gilt für den Fall, dass ein Auto gestohlen wird. Die Versicherung wird informiert, die Polizei nicht unbedingt (🚕11% der Fälle)…

Kleine Auswirkungen, großes Schweigen

Doch der Kampf gegen Phishing oder Autodiebe gehört sehr wohl zu den Aufgaben der Ermittler in Luxemburg. Aber wahrscheinlich glauben die Opfer, dass die Täter keine Chance haben, gefasst zu werden, und dass es daher Zeitverschwendung ist, die Vorfälle zu melden… Paradoxerweise könnte man jedoch durch mehr Meldungen und Erhebungen die Lösung von Ermittlungen erleichtern.

In Fällen von gewaltlosem Diebstahl nimmt die Sprachlosigkeit der Opfer unerwartete Ausmaße an. In 46 % der Fälle werden die Behörden nicht informiert…

Bei der Analyse der Zahlen glaubt das Statec, eine Spur zur Erklärung dieses “Schweigens” gefunden zu haben: Je weniger Auswirkungen die Angelegenheit hätte (💶finanziell oder auf die Gesundheit des Opfers🩹), desto weniger würde sie zur Anzeige gebracht werden. Beispiel: Bei Wohnungseinbrüchen mit Gewaltanwendung wird die Anzeigequote auf 94% geschätzt. Der entwendete Betrag ist beträchtlich, der Schock – physisch oder psychisch – sehr real, also SOS Polizei.

Auch das Alter soll ein wichtiger Faktor für das Phänomen sein. Je jünger die Opfer sind, desto weniger gesprächig sind sie. Bei der Befragung der unter 30-Jährigen stellten die Meinungsforscher zu ihrer Überraschung fest, dass 3 % der "Ausgeraubten" angaben, Angst zu haben oder negative Erfahrungen mit der Polizei gemacht zu haben. Dieser Grund wurde sogar von einem Drittel (37 %) der 30- bis 49-jährigen Opfer genannt...

Dies ist eine Botschaft, die den neuen Innenminister Leon Gloden aufhorchen lassen sollte. Natürlich braucht man mehr Personal vor Ort und besser ausgerüstete Beamte, aber man muss auch an der Vertrauensbasis arbeiten. Es ist nicht normal, dass die Bürger mehr Angst vor den Vertretern des Ordens als vor den Unehrlichen haben...

 

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