Die Uni verdoppelt ihre Studiengebühren
Veröffentlicht
von
Patrick Jacquemot
am 07/01/2025 um 12:01
Die luxemburgische Regierung ist alles andere als geizig, was die Unterstützung junger Menschen aus dem Großherzogtum und der Kinder von Grenzgängern bei der Aufnahme eines Hochschulstudiums angeht. Die 273 Millionen Euro an verschiedenen Stipendien, die im Jahr 2023 ausgezahlt werden, und die für die kommenden Jahre versprochenen finanziellen Finanzspritzen zeugen davon. Und das erklärt wohl auch die Verblüffung vieler Familien von Uni-Studenten, als sie von den Tarifen erfuhren, die die Uni für ihr Sommersemester anwendet.
So wird die Universität Luxemburg ab Februar 2025 400 Euro Studiengebühren verlangen, während zu Beginn des letzten Semesters noch 200 Euro verlangt wurden. Eine Verdoppelung, die auch die Bearbeitungsgebühren betreffen wird. Diese werden in diesem Jahr von 50 auf 100 € erhöht.
Während die jährliche Inflationsrate gerade einmal mit +1% flirtet, ist dies ein Anstieg um 100%, der eine Erklärung verdient. Die Ministerin für Hochschulbildung hat die Gründe für diese ebenso plötzliche wie abrupte Erhöhung kürzlich bestätigt.
Stéphanie Obertin bemerkt: „Die von der Uni erhobenen Studiengebühren sind vergleichbar mit oder niedriger als die Gebühren, die in den Nachbarländern für Studierende aus der Europäischen Union erhoben werden, und liegen erheblich unter den differenzierten Gebühren, die für internationale Studierende erhoben werden“. Die Hochschule würde also nicht übertreiben und wäre gegenüber allen ihren einheimischen und ausländischen Studierenden „gleichberechtigt“.
Außerdem will die Universität die Studiengebühren für alle Studienjahre vereinheitlichen. Bisher wurden nämlich je nach angestrebtem Abschluss unterschiedliche Beträge verlangt, und das schon seit mehr als zehn Jahren.
So mussten Jugendliche, die das erste Jahr des Bachelorstudiums absolvierten, 400 Euro pro Semester zahlen, während die Studierenden in den beiden folgenden Jahren 200 Euro/6 Monate zahlten. Der gleiche Betrag wurde für Männer und Frauen in Master- und Promotionsstudiengängen fällig. Ab Februar werden also 400 € für alle fällig!
Die Ministerin weist darauf hin, dass die Bearbeitungsgebühren in erster Linie dazu dienen sollen, „‚unklare‘ Bewerbungen“ zu entmutigen. Der geforderte Betrag wird zurückerstattet, sobald der betreffende Student oder die betreffende Studentin den Studiengang begonnen hat. Für die zugelassenen Studierenden entstehen keine zusätzlichen Kosten, und der Preis soll die Verwaltung nicht überlasten, die jedes Jahr die Bewerbungen bearbeiten muss.
Außerdem macht die Ministerin keinen Hehl daraus, dass die Universität mit dieser Erhöhung in der Lage sein wird, ihr Budget etwas zu erhöhen. Man spricht von geschätzten zusätzlichen Einnahmen in Höhe von 1,3 Millionen Euro.... Ein Betrag, der zu drei Vierteln aus der Erhöhung der von allen gezahlten Studiengebühren stammt. Bei dieser Gelegenheit sei daran erinnert, dass das Ministerium unter bestimmten Bedingungen einen Beitrag zur Finanzierung dieser Art von Ausgaben gewährt...
Wenn sich das Hochschulsemester also als teurer erweisen wird, will die Uni ihren Studierenden eine Gegenleistung bieten. So soll ein Teil des gesammelten Geldes für die Verbesserung von Dienstleistungen wie psychologische und soziale Betreuung der Studierenden, die Entwicklung des studentischen Lebens, die Verbesserung der Streitvermeidung oder die Einrichtung eines Fonds für pädagogische Innovation verwendet werden.
Es gibt einen großen Andrang
Die junge Universität Luxemburg (22 Jahre im Jahr 2025!), die unter den europäischen Campus regelmäßig gut bewertet wird, zieht immer mehr junge Menschen an. So wurden für das zu Ende gehende Wintersemester 14.400 Bewerbungen eingereicht, denen 2.013 Zulassungen gegenüberstanden... Das sind 12.387 x 50 € an Bearbeitungsgebühren, die nebenbei definitiv kassiert wurden!
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