Der Park ban de Gasperich hatte bereits gezeigt, wie sehr die Endkosten einer Investition der Stadt Luxemburg im Vergleich zum ursprünglichen Kostenvoranschlag ansteigen können. Doch nun entsteht in einem anderen Dossier eine spektakuläre Erhöhung der Rechnung. Eine XXL-Brücke über das Tal im Stadtteil Neudorf, die Fußgänger und Radfahrer von Cents und Weimerschof nach Kirchberg bringen soll. 202 Meter luftige Struktur.

Gewiss ist das Design schön; gewiss wird der Bau eine technische Meisterleistung sein (insbesondere mit seinem 70 m hohen Ausleger, in den ein Panoramaaufzug integriert ist), aber die Rechnung beginnt, in den Himmel zu wachsen. Vor drei Jahren war noch von 24,7 Millionen Euro die Rede, jetzt sollen es 40,1 Millionen Euro sein.

Der Finanzschöffe der Stadt Luxemburg, musste sich im Gemeinderat für diesen „Zuschlag“ von 16 Millionen Euro erklären musste. Er sei logisch, sagt Laurent Mosar. So seien die Mehrkosten insbesondere auf den Anstieg der Baupreise in Verbindung mit den aufeinanderfolgenden Indizes zurückzuführen. Dies hätte fast zwei Drittel des geplanten Aufschlags verursacht.

Die Grünen und die Mehrheit

Aber die Stadt muss sich auch mit dem Anstieg der Weltmarktpreise für Stahl (ein wesentlicher Bestandteil der Struktur) auseinandersetzen. Außerdem hat das Ingenieurbüro seine Berechnungen neu durchgeführt und es wird viel mehr Stahl benötigt als ursprünglich geplant, um den Entwurf des Architekturbüros Steinmetz-Demeyer zu realisieren…

In der Sitzung erinnerten mehrere Stimmen der Opposition die Bürgermeisterin Lydie Polfer daran, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis für die Allgemeinheit mittlerweile sehr fragwürdig geworden sei. Förderung der sanften Mobilität, ja, aber nicht um jeden Preis! Und außerdem: Wenn der erste Spatenstich erst 2025 erfolgen soll und drei Jahre Bauzeit angekündigt sind, wie hoch wird dann der Endwert der Baustelle im Jahr 2028 sein?

In jedem Fall gaben die Déi Gréng zusammen mit denen der Mehrheit ihre Stimmen, um den neuen zu finanzierenden Betrag zu genehmigen.

Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Arbeiten tatsächlich eines Tages beginnen werden. Die Stadt hat zwar bereits einige Bäume gefällt, die den Bau der Fußgängerbrücke beeinträchtigt haben, aber mehrere Bürger haben sich vor dem Verwaltungsgericht über das Projekt beschwert. Fünf Monate später hat das Gericht seine Entscheidung noch immer nicht bekannt gegeben.

In Erwartung des Urteils wurde übrigens kein Unternehmen mit dem Bau der 4,50 m breiten und an Kabeln aufgehängten Brücke beauftragt.

 

🪁In der Rubrik UNTERHALTUNG,
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