Die Sicherheit von Trinkwasser wird in Luxemburg nicht auf die leichte Schulter genommen. Von offizieller Seite wird viel unternommen, um sowohl die Qualität als auch die Quantität der Wasserreserven zu gewährleisten. Das unterstreichen Umweltminister Serge Wilmes und Innenminister Léon Gloden in einer gemeinsamen Antwort auf eine parlamentarische Anfrage.

Im August hatte in 🇩🇪Mechernich in der Eifel – nur 60 km von Luxemburg entfernt – ein Loch in einem Zaun an einem Behälter der städtischen Trinkwasserversorgung für Aufregung gesorgt. Der Behälter steht auf einem Bundeswehrstützpunkt, und kurz bestand die Vermutung, dass es sich um einen Sabotageakt handelte. Der Militärstützpunkt sowie die rund 10.000 Anwohner wurden angewiesen, ihr Trinkwasser abzukochen, bevor sie es benutzten. Schon bald wurde aber Entwarnung gegeben. An dem Behälter selbst gab es keine Schäden und das Wasser enthielt keine Keime. Es wird davon ausgegangen, dass es sich nicht um Sabotage handelt und Medienberichten zufolge wurden Tierspuren entdeckt.

In 🇱🇺Luxemburg gibt es ein ganzes Prozedere, um die Sicherheit des Trinkwassers zu gewährleisten, wie die beiden Minister erklären. Dabei werden Risiken identifiziert, die die Qualität oder Quantität des Trinkwassers beeinträchtigen könnten. Um diesen Risiken vorzubeugen, werden dann Maßnahmen veranlasst.

Verantwortlich für die Umsetzung sind in Luxemburg die Trinkwasserversorger – d.h. die Gemeinden und die interkommunalen Zweckverbände. Ein offizielles Onlinehilfsmittel (Luxembourg Water Safety Plan), das von der Wasserverwaltung geschaffen wurde, hilft ihnen dabei, die Risiken zu erkennen und so Ihre Anlagen zu sichern. Besondere Trinkwasserversorger, wie etwa der Zweckverband um den Stausee in Esch-Sauer, verfügen laut den Ministern um besondere international anerkannte Systeme, damit das Wasser sauber und in Mengen zur Verfügung steht.

Zwei Vorfälle in 2024

Sie sind auch dafür verantwortlich, ihr Trinkwasser vor Sabotage und Vandalismus zu schützen. Je nach Anlage kann es sich dabei um Zäune, und Sicherheitstüren und –fenster, um Überwachungskameras und Alarmanlagen und sogar um Rundgänge von befugtem Personal handeln. Im Falle, dass trotzdem etwas passiert, tritt ein Krisenplan in Kraft – und ein Krisenstab kann einberufen werden. Dieser Plan beschäftigt sich mit Szenarien von einer technischen Panne bis hin zur radioaktiven Verseuchung.

Luxemburg sei außerdem in Europa ein Vorreiter, was die Sicherheit der Trinkwasserversorgung betrifft. Eine europäische Richtlinie verlangt eine Risikobewertung, wie sie in Luxemburg bereits seit 2018 gemacht wird, erst ab dem Jahr 2027, schreiben die beiden Minister.

In den letzten Monaten kam es im Übrigen in Luxemburg zweimal zu lokalen Problemen mit dem Trinkwasser, gestehen die Minister. Einmal im Juli Mersch, wo Keime im Wasser entdeckt wurden und der Konsum von Wasser zeitweise eingeschränkt werden musste. Die Ursache hier war wohl der starke Regen. Den zweiten Fall gab es im September in Rambruch, wo ebenfalls Bakterien im Trinkwasser entdeckt wurden und der Verbrauch eingeschränkt worden war. Hier wird noch nach der Ursache geforscht.

 

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