Von Anfang Mai bis zum heutigen Montag, dem 12. August 2024, entwich keine weiße Fahne aus dem Schornstein des Reaktors Nr. 1 des Atomkraftwerks Cattenom. Der Grund dafür war, dass sich der Reaktorblock in einer Zwangsabschaltung befand, da die EdF nicht alle ihre Reaktoren nutzen konnte, um die Stromnachfrage zu decken.

Der Reaktor stand also rund 100 Tage lang still, doch es herrschte reges Treiben. So führten die Teams etwa 1.400 Wartungsarbeiten durch. Ganz zu schweigen von den Kontrollen, die während dieser Ruhephase durchgeführt wurden… Und das, obwohl vor einigen Tagen ein anderer Reaktor (n°4) wieder unter Spannung gesetzt wurde, für den das Personal und die Einsatzkräfte mobilisiert wurden.

Für den Betreiber EdF bedeutete dies, dass die Nutzung des Reaktorblocks 1 eingeschränkt werden konnte, wodurch die (teure und schwierige) Nachfüllung des Reaktorbrennstoffs verzögert wurde. In der Tat kann dieser Schritt im Zeitplan für die nächsten Operationen auf März 2025 verschoben werden.

40 Jahre und mehr …

So kann der Reaktor (der 1987 in Betrieb genommen wurde) in diesem Winter, wo der Energiebedarf voraussichtlich steigen wird, mit voller Leistung betrieben werden.

Doch EdF denkt bekanntlich weit über die kalte Jahreszeit hinaus. Präsident Macron plant nämlich, viele der französischen Atomanlagen über die ursprünglich festgelegten 40 Betriebsjahre hinaus zu verlängern. Um also herauszufinden, ob der erste Reaktor, der an den Ufern der Mosel und vor den Toren Luxemburgs und Deutschlands arbeitet, noch weiterbetrieben werden kann, soll bis 2027 eine öffentliche Anhörung durchgeführt werden.

Sollte es zu einer Einigung kommen, würde der Block 1 ein Facelifting erhalten. Um den neuen Anforderungen gerecht zu werden, müsste der Reaktor etwa 200 Änderungen erfahren, also fast dreimal so viel wie bei einer normalen zehnjährigen Inspektion.

Das Kraftwerk Cattenom deckt allein 70% des Strombedarfs der lothringischen Grenzregion.


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