Betrüger sind der Justiz immer einen Schritt voraus. Aber manchmal setzt sich das Gesetz trotzdem durch. Die luxemburgische Zentralstelle für Verdachtsanzeigen (Cellule de renseignement financier – CRF) hat ihren Tätigkeitsbericht für das Jahr 2023 veröffentlicht. In diesem Jahr konnten die Mitarbeiter der CRF einige mehr als zweifelhafte Geldbewegungen stoppen, insbesondere aufgrund von Hinweisen von Bankinstituten.

In einem Jahr gingen fast 44.500 Meldungen bei der Behörde ein. Dies führte zumindest zu einer Kontrolle, in einigen Fällen sogar zu Ermittlungen und im Extremfall sogar zur Sperrung von Transaktionen. Insgesamt 153, d.h. fast einer alle zwei Tage….

Jahr für Jahr muss die CRF feststellen, dass die Meldungen, mit denen sie arbeiten muss, immer komplexer werden. Aber die Ergebnisse sind da. Zwar ist eine Sperrung keine Beschlagnahme, aber zumindest ermöglicht der Vorgang insbesondere, „den betroffenen ausländischen Behörden die Möglichkeit zu geben, im Rahmen eines ordnungsgemäßen Rechtshilfeersuchens die gerichtliche Beschlagnahme der Gelder zu beantragen“.

Denn auch wenn es nicht darum geht, die Integrität des luxemburgischen Finanzplatzes herunterzuspielen, wurden zahlreiche beunruhigende Tatsachen festgestellt, die auf die Rolle der Banken des Großherzogtums als internationale Drehscheibe oder die lokale Niederlassung von Online-Zahlungs- und E-Geld-Instituten zurückzuführen sind, die globale, nicht immer ehrliche Kunden bedienen.

Dreimal so viel, aber

Insgesamt wurden im Jahr 2023 also 609,5 Millionen Euro an Transaktionen blockiert. In diesem Punkt ist die Cellule de renseignement transparent: Ihre Arbeit war vor allem deshalb so lukrativ, weil zwei Fälle mit „außergewöhnlich hohen Beträgen“ abgeschlossen wurden und nicht mehr illegale Aktivitäten geahndet wurden.

Sieben Sperrungen konnten auch im Zusammenhang mit aufgedeckten Fällen von Cyberkriminalität vorgenommen werden. Hier konnten jedoch nur 570 € am Umlauf gehindert werden. Viel Arbeit für einen mageren Fang !

Wenn man diese Tabelle analysiert, stellt man fest, dass die internationale Korruption die Geißel ist, die der luxemburgischen FIU am wenigsten durch die Maschen gegangen ist. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Überwachungs- und Kontrollinstanz ihre Kontakte mit ausländischen Kollegen intensiviert.

So betraf diese „aktive Zusammenarbeit“ im vergangenen Jahr in Europa vor allem Frankreich, Belgien, Deutschland, Italien und Spanien (1.936 Austauschvorgänge in diesem Gebiet). Insgesamt muss man aber auch die fast 800 Datenübermittlungen hinzurechnen, die zwischen Geheimdienst-„Zellen“ weltweit eingerichtet werden konnten (die meisten davon in Drittländer und nach Zentralasien).

 

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