Luxemburg-Pendler müssen bald mehr Steuern zahlen  

Es liegt hier wohl bei manchen ein Missverständnis vor:

Um zukünftig weiterhin die Steuerklasse 2 in Luxemburg zu behalten muss man nicht 90% des Familieneinkommens verdienen - sondern man muss weiterhin +50% verdienen, jedoch mindestens 90% davon durch Arbeitslohn in Luxemburg.

Was @info in seiner Beispielrechnung für @Michael125 vergessen hat:

Ab 2017 gelten neue Steuersätze. Demnach wird zu erwartende Steuernachzahlung geringer sein als 1548€

@ Luxi83 darum hatte ich darauf hingewiesen das ich den Rechner von der Startseite verwendet hatte, einen Rechner der die 2017 Sätze verwendet ist auch mir unbekannt.

Aber wenn jemand einen kennt - her damit. 🙂

@Luxi83: Das heisst, ich als Verdiener in Lux muss mein Gehalt zu 90% in Lux verdienen, um in der Klasse 2 zu bleiben? Außerdem muss ich wie gehabt +50% über dem Haushaltseinkommen liegen?

Dann ist das ja was ganz anderes..

@Luxi83 und Info

Ich möchte allerdings ein Haus bauen und frage mich jetzt deshalb wie bereits gesagt 3200€ brutto ich St2 (L) und Frau (800€) in D. Auf meiner Gehaltsrechnung steht "Steuern" z.Z. 59€. Dann kommt noch Rentenversicherung etc. dazu. Was ich mich frag ist wieviel Steuern muss ich denn ab 2018 zahlen? Sprich der netto wird ja gewaltig schrumpen. Hab mir den Spass gemacht auf der Verwaltung anzurufen der meinte grob 420€ im Monat bei Klasse 2. Und da haben wir nicht von St 1 gesprochen.

ich mache mir persönlich schon Sorgen

@fritzmann

Ja, so ist es!

@info

Hier ist der Rechner: http://www.reforme-fiscale.public.lu/fr/personnes-physiques/calculatrice-fiscale/index.php

@info: Den Dreisatz hatte ich auch gewikipediat, und wahrscheinlich auch in der Schule behandelt, und jetzt darfst mich gern ungebildet nennen, aber ich hatte echt null Erinnerung daran (an die Rechenspiele schon, aber nicht daran, dass das Dreisatz heißt).

Abgesehen davon kapier ich zwar den Wiki-Artikel, aber trotzdem nicht, wie man den Dreisatz jetzt in den komischen Steuerrechner eingeben soll... macht aber nix. Wahrscheinlich werde ich nach der Reform mehr Steuern bezahlen bzw. weniger erstattet bekommen als gebildete Leute, die bei Mathe und Steuerrecht den Durchblick haben. 🙂

@Michael125

Da hat sich der Mensch von der Verwaltung ziemlich verrechnet. Soviel Steuern musst du auch in Zukunft nicht bezahlen. Mach dir keine Sorgen. Ich mag dir das jetzt nicht genau ausrechnen, weil ich auch nicht 100% sicher bin, ob ich alles richtig rechne. Hab mich glaube ich bei meiner persönlichen Berechnung ziemlich vertan, und es werden nicht die 5000Euro an zusätzlichen Steuern. (hoffe ich zumindest)

Es wird leider letztlich nur korrigiert, was schon immer ungerecht war im Vergleich zu den Paaren, wo beide in Luxemburg tätig sind. Wie schon mehrfach gesagt ist es in D mit 3/5 oder 4/4 als Steuerklasse auch nicht anders. Wählt man 4/4 macht jeder seine eigene Steuererklärung und man wird getrennt betrachtet. Bei 3/5 wird das gemeinsame Einkommen betrachtet. Das lohnt sich, wenn ein Ehepartner deutlich mehr verdient als der Andere. Dadurch wird der Steuersatz letztlich gesenkt. Es macht steuerlich einen Unterschied ob einer 60.000 und einer 10.000 verdient oder ob man als Familie 70.000 hat, was mehr oder weniger die selbe Steuerlast ist, wie wenn beide je 35.000 verdienen. In Luxemburg kannst du auch zwischen 1 und 2 wählen. Bei 2 wird dein Familieneinkommen betrachtet und dann der richtige Steuersatz ermittlt. Bei 1 wird man alleine versteuert, das Einkommen des Partners interessiert nicht. Wir hatten bisher das Glück, dass die Luxemburger sich für das Einkommen des Partners nicht interessiert haben und trotzdem die 2 gewährt haben. Deshalb hatten sich Paare, die beide in Lux arbeiten schlechter gestellt, als Paare wo einer in D und einer in Lux arbeitet. Richtig hart wird es jetzt für die Paare (einer in L einer in D), wo beide hohe Gehälter haben. Da bringt die Wahl der 2 nichts mehr und es läuft dann quasi auf die 1 hinaus. Da wird der Verlust schnell auch vierstellig. Aber ehrlicherweise muss man auch da sagen, wer viel Steuern zahlt, verdient auch viel, ein Luxusproblem. Aber auch der Normalfall mit Einbussen bei 200-300 EUR hat ein Problem, wenn ein Haus finanziert und das Geld knapp ist. Man rechnet ja mit sowas nicht. Man hätte aber erahnen können, dass diese Ungleichbehandlung irgendwann endet.

Luxi83 : kannst du mir das trotzdem mal versuchen auszurechnen, wenn ich das einpiele komme ich auf 400€ mehr Steuern in Steuerklasse 1 ich weiss echt nicht weiter,

"Luxi83": Es liegt hier wohl bei manchen ein Missverständnis vor:

Um zukünftig weiterhin die Steuerklasse 2 in Luxemburg zu behalten muss man nicht 90% des Familieneinkommens verdienen - sondern man muss weiterhin +50% verdienen, jedoch mindestens 90% davon durch Arbeitslohn in Luxemburg.

Sicher, dass das so ist? In diesem Fall würde sich für 90% der verheirateten Grenzgänger ja gar nichts ändern. Nur für diejenigen, die exorbitante Einnahmen in DE, etwa durch Zinsen oder Mieteinnahmen haben.

Steuerklasse 2 heißt in diesem Fall, dass man auch wirklich von den Vorteilen der Steuerklasse 2 profitiert? Oder muss beim Lohnsteuerjahresausgleich dann doch wieder ein riesiger Betrag nachgezahlt werden?

"mlam66": Da bringt die Wahl der 2 nichts mehr und es läuft dann quasi auf die 1 hinaus...

In den meisten Fällen ist doch Steuerklasse 2 mit der Anpassung des Steuersatzes auf das gemeinsame Gehalt immer noch besser als Steuerklasse 1. Oder irre ich mich da?

Also ich habe das für mich auch Mal ausgerechnet...

Ich: 87.500 / Jahr Luxemburg Frau: 22.800 / Jahr Deutschland

Vor Reform habe ich eine Steuerlast von 12.351 Euro / Jahr

Wenn ich jetzt dem reinen mind. 90% sonst Steuerklasse 1 folge, müsste ich 20.927 Euro / Jahr Zahlen => 715 Euro netto weniger / Monat

Wenn ich das Gehalt meiner Frau mitangebe, komme ich auf 15.364 Euro / Jahr zahlen => 251 Euro netto weniger / Monat

Ziel des Geetzes sollja sein, dass in Luxemburg und im Ausland Arbeitende Ehepartner gleichgestellt werden. Eigentlich hinkt der Vergleich ja schon an sich, da das Gehalt ja schon in Deutschland versteuert ist. Aber gut... Somit dürfte unter diesem Hintergrund nur die zweite Option in Betracht kommen, denn dann stehe ich so da, wie jemand, der verheiratet ist und beide in Lux arbeiten.

Würde man auf die erste Variante tendieren, müsste ich so lange mehr Steuer bezahlen, wie ich weniger als 205.200 Euro verdiene (22.800 Euro sind 10% von 228.000 Euro, also sind 205.200 Euro 90%). Dann würde ich erst wieder von Steuerklasse 2 profitieren können, wenn das mit den 90% wirklich stimmen sollte. Das wäre total unlogisch, da man Besserverdienende besser stellt?

Kann das irgendjemand bestätigen / widerlegen?

@Michael125

Also wenn ich es in den Rechner eingebe (und wir davon ausgehen, dass diese 90% Aufteilung NICHT zutrifft) wirst du steuerlich sogar entlastet... aktuell hast du eine jährliche Steuerlast von 888 Euro. Nach der Reform hättest du lt. dem Rechner mit dem Gehalt deiner Frau dazu gerechnet nur noch 211 Euro. Diese Berechnung macht Sinn, da der Betrag, ab dem die Steuersätze anziehen, von 41000 auf 45000 angehoben wurden. Davon profitierst du.