Ein grundsätzliches Problem scheint mir zu sein, dass manche die eher ländliche Lebenssituation, in der wir uns alle bewegen, mit der Lebenssituation in einer Großstadt verwechseln. Man kann hier nunmal keine U-Bahn von Trier nach Luxembourg bauen, die im 5-Minuten-Takt von 6-22 Uhr verkehrt und an jeder Straßenkreuzung eine Haltestelle hat. Daher sind wir hier im ÖPNV auf Busse und Züge angewiesen, deren Attraktivität aus mancherlei Gründen zu wünschen übrig lässt.
Hinzu kommt, dass es gerade in den letzten Jahren eine klare Bewegung weg aus Luxembourg und hinein in die grenznahen Neubaugebiete in Deutschland gegeben hat. D.h., es gibt zwar nicht mehr Arbeitsplätze in Luxembourg, aber es gibt mehr Menschen, die jeden Tag von Deutschland aus nach Luxembourg pendeln. Dass dies zu Lasten der Kapazitäten auf den Straßen geht, liegt in der Natur der Sache.
Wenn ich mal von mir ausgehe, so müsste ich irgendwo zu einem P+R Parkplatz mit dem Auto fahren und von dort mit dem Bus weiterfahren. Probleme hierbei:
- mangelnde Flexibilität (die von meinem Arbeitgeber erwartet wird, die ich aber auch selbst verlange, da ich eine junge Familie habe),
- mangelnde Kapazitäten (sowohl was die Busse als auch die P+R Parkplätze angeht),
- mangelnde Anschlüsse (wenn ich mit dem Zug fahren wollte).
Ich würde gern in den ÖPNV wechseln, aber solange die Situation so ist, wie sie ist, sehe ich da für mich keine Möglichkeiten. Und so geht es gewiss auch vielen anderen. Deswegen muss ich halt weiterhin neidvoll auf die Pendlerbusse schauen, in denen sich die Fahrgäste bequem noch einer zusätzlichen Mütze Schlaf hingeben. Zumindest diejenigen, die einen Sitzplatz haben.