Hallo Leute,
mein Brief mit folgendem Inhalt ans ZDF geht heute weg - meine Bitte an Euch: Lasst den Druck nicht abreissen!!!
Sehr geehrte Damen und Herren,
als regelmäßiger Zuschauer Ihrer samstags ausgestrahlten Sendung Länderspiegel habe ich heute leider folgendes „Projekt“ für die Rubrik „Hammer der Woche“ vorzuschlagen:
Um Ihnen den Irrsinn konkret zu beschreiben, muss ich etwas ausholen. Im Landkreis Trier-Saarburg verbindet die Bundesstrasse B52 am Autobahnende der A64 zwischen Biewerbachtalbrücke und Ehranger Brücke diese Autobahn (Luxemburg Fahrtrichtung Trier-Ehrang) mit den Autobahnen A602 und A1. Bis zum vergangenen Jahr endete die in Fahrtrichtung Trier-Ehrang zweispurig ausgebaute A64 vor der Biewerbachtalbrücke, wo sie einspurig in die B52 überging (die Biewerbachtalbrücke lässt auf Grund Ihrer Bauweise nur je eine Fahrspur Richtung Luxemburg bzw. Richtung Trier-Ehrang zu). Die einspurige Verkehrsführung verlief ca. 800 Meter bis zum Parkplatz „Dicke Buche“. Ab dort führte eine überbreite Fahrspur die B52 weiter in Richtung Ehranger Brücke, so dass Lkw oder andere Fahrzeuge überholt werden konnten und der Verkehr dadurch flüssig abfloss. In der Gegenrichtung, also Richtung Luxemburg, war die B52 zwischen Ehranger Brücke und Parkplatz „Dicke Buche“ bereits zweispurig ausgebaut.
Im vergangenen Jahr setzten Baumaßnahmen ein, die federführend durch den Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland Pfalz verantwortet wurden. Zwischen Biewerbachtalbrücke und Parkplatz „Dicke Buche“ wurde die Fahrbahn teilweise verbreitert, so dass in Fahrtrichtung Luxemburg die zwei Spuren, die bisher nur bis zum Parkplatz „Dicke Buche“ verliefen, um ca. 500 Meter verlängert werden konnten.
Zum Entsetzen aller Pendler oder sonstigen Nutzer dieser Strecke wurde jedoch die überbreite Fahrspur Richtung Trier-Ehrang zwischen Parkplatz „Dicke Buche“ und Ehranger Brücke nicht ausgebaut, sondern im Gegenteil zurückgebaut, so dass tatsächlich nur noch eine Fahrspur – ohne die Möglichkeit zum Überholen – zur Verfügung stand. Der Landrat des Landkreises Trier-Saarburg, Günther Schartz (CDU), bat den LBM noch während der Bauphase um einen zweispurigen Ausbau, so dass bei gutem Willen seitens des LBM noch eine Änderung möglich gewesen wäre. Parteiübergreifend schaltete sich auch der Landtagsabgeordnete Manfred Nink (SPD) ein und versuchte eine Lösung herbeizuführen.
Seit Beendigung der Baumaßnahme staut sich der Verkehr mittlerweile täglich zu den Stosszeiten ab ca. 16.00 Uhr am Autobahnende der A64 vor der Biewerbachtalbrücke teilweise bis zu 5 Kilometer. Staus in diesem Ausmaß hat es vor dem, ich formuliere es bewusst provokant, Rückbau nie gegeben. Mittlerweile machen viele Menschen, die täglich diesem Bürokratiewahnsinn hilflos ausgeliefert sind, Front gegen diese Behördenwillkür. Trotz zahlreicher Schreiben, die – wie Sie den beiliegenden Pressemeldungen entnehmen können – teilweise nicht mal durch den LBM beantwortet werden, wird nicht reagiert. Fehler seitens des LBM werden nicht eingestanden oder korrigiert; statt dessen bockt man in schönster Kindergartenmanier.
Landrat Schartz regte nunmehr eine dynamische Verkehrsführung mittels Signalleitsystemen an, um den Verkehr flüssiger zu gestalten. Dies hätte bedeutet, dass die B52 zwischen Ehranger Brücke und Biewerbachtalbrücke morgens in Fahrtrichtung Luxemburg weiter zweispurig, abends aber nur noch einspurig geführt worden und dafür eine der beiden Fahrspuren abends für die Fahrtrichtung Trier-Ehrang geöffnet worden wäre. Die Prüfung sollte bis zum Frühjahr 2009 abgeschlossen sein; mittlerweile bewegen wir uns schon in den Winter 2009…
Sehr geehrte Damen und Herren, ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie dieses Beispiel für Bürokratenwillkür in Ihrer Sendung öffentlich machen würden. Sie sehen, dass sich die Verantwortlichen des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz trotz konstruktiver Alternativvorschläge weiter stur stellen und die Steuerzahler diesem Irrsinn ohnmächtig ausgeliefert sind. Mobilität und Flexibilität bei der Fahrt zur Arbeit wird seitens der Politik immer stärker von den Menschen eingefordert. Im Gegensatz dazu haben aber auch wir Bürger das Recht, von der Politik die entsprechenden Voraussetzungen für diese Mobilität einzufordern und die Verwaltung hat die Pflicht, diese anschließend auch bürgerfreundlich umzusetzen.
Eine Kopie dieses Schreibens geht an den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz, an den Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, an den Landesminister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland Pfalz, an den Landesbetrieb Mobilität Rheinland-Pfalz sowie an Landrat Günther Schartz, den Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster und den Landtagsabgeordneten Manfred Nink.
Mit freundlichen Grüßen