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Forum / Familie und Gesundheit

Kein Krankengeld  

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aidesoignante35w
Deutschland | 4 Messages

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4 Jahren  ago  

Ich habe lange überlegt ob ich dies schreiben soll. Aber es liegt mir auf dem Herzen und muss es einfach los werden. Ich arbeite nun knapp 12 Jahre in Luxemburg als Aide Soignante. Ich habe mir in diesen Jahren nie etwas zu Schulden kommen lassen, geschweige  war ich nie länger krank. Ich Liebe meinen Beruf und gehe mit viel Herzblut daran und werde von meinen Kollegen geschätzt.  Jedoch  kommt man auch im Leben mal an einen Punkt,  in dem man merkt, dass man am Limit ist und nicht mehr kann. Aufgrund von Stress persönlichen Dingen die einem widerfahren und die sich leider durch das Leben ziehen. Jahrelang hat man nur funktioniert und dann die Diagnose: mittelgradige Depression. Wie man weiß, in Deutschland dauert es sehr lange bis man einen entsprechenden Termin bei einem Facharzt bekommt. Was ist eine Depression? Ja es ist eine Krankheit!!

Eine Krankheit die leider heute noch ein Tabuthema ist und tatsächlich in Luxemburg nicht wirklich anerkannt wird. Mir sind in dieser Zeit Dinge widerfahren die ich bis heute noch nicht vergessen kann und mir immer noch Gedanken bereiten.

Bei ärztlichen Kontrolluntersuchungen bei der CNS, hatte  man das Gefühl nicht für ernst genommen zu werden und wurde behandelt wie das Letzte. Das schlimmste ist wenn man währenddessen eine Panikattacke bekommt, aus Angst weil man schon genug Ablehnung bekam. Am ganzen Körper zittert und bitterlich weint. Statt ein beruhigendes Wort, wird einfach weiter gemacht. Man muss sich vor einer Ärztin ausziehen, die noch nicht mal Empathie und Verständnis entgegen bringt. Wer gibt einem das Recht so behandelt zu werden?? Ich war nicht nur bei einer Ärztin. Ich war ingesamt bei drei während meiner Krankheit. Tatsächlich habe ich später nachdem ich wieder arbeiten ging erfahren das einer der Ärzte meine Krankheit in Frage gestellt hat. Ich wusste direkt von wem die Rede war. Ich habe alle drei noch vor mir. Kompetenz, Empathie NULL. Ok wahrscheinlich alltäglicher Wahnsinn für die und man ist einfach nur eine Nummer.

Wenn man bei einem Guten Facharzt war, der eine Depression erkannt hatte  und dies als Diagnose festgestellte, sollte man doch  davon ausgehen und sich sicher sein, dass dieser Mensch Hilfe, Ruhe und Zeit brauch um wieder diese Leistung zu erbringen die er vorher erbracht hat. Und es kann definitiv nicht sein, dass ein  Kontrollarzt bei der CNS in 15 Minuten beurteilen kann wie es in einem Innerlich aussieht. Es kann auch nicht sein, dass ein Vertrauensarzt von der CNS einen Befund von einem Facharzt aus Deutschland in Frage stellt.

Leider ging es dann weiter das ich nach meiner Lohnfortzahlung dann NICHTS mehr bekam. Kein Krankengeld, kein Kindergeld.

Es machte den Anschein das ich nicht mehr in Luxemburg existierte.

Ich habe rum telefoniert und nach Antworten gesucht wie es nun weiter gehen soll. Die Angst um meine Existenz wurde immer größer.

Ich war zudem Zeitpunkt noch kein Mitglied der OBGL. Ich bin jedoch dort hin gefahren und suchte das Gespräch. Ich hatte dann erfahren das es nicht auf Diagnosen, sondern auf das ankommt, was der Arzt schreibt wieso man arbeitsunfähig ist. Entschuldige ist das denen Ihr ernst????  Weil man einem Menschen nur  vor den Kopf schauen kann, wird man so abserviert? CNS wünscht klare Berichte WARUM WIESO man Arbeitsunfähig ist. Diagnose Depression ist egal?? Keiner war in der Lage mir zu sagen wie solch eine Bescheinigung von einem Arzt auszusehen hat, geschweige was darin stehen soll. Trotz mehrer Telefonate mit der CNS.

Ich Alleinerziehende Mama habe seit Oktober 2019 kein Krankengeld erhalten. Ersparnisse aufgebraucht und Schulden bei Familie gemacht. Naja nicht das man schon genug Kummer hat mit einer Depression und Tabletten einnehmen muss, damit man überhaupt irgendwie mit dem Leben klar kommt. Nein jetzt musste ich mir noch Gedanken machen wie ich meine Miete bezahlen kann und der Rest meiner Rechnungen. Wie kann ich meinem Kind noch gerecht werden? Vor allem wie soll man so gesund werden??Ich habe schon einiges erlebt, aber dieses System ist Fragwürdig. Auf Ablehnungen der CNS habe ich Widersprüche geschrieben. Auch diese wurden mir abgelehnt.

Nun bin ich seit diesem Jahr Februar 2020 wieder am arbeiten. Noch jetzt zahle ich meine Schulden ab und habe nur Probleme mit dem Kindergeld weil nichts voran geht. In der Zeit als ich krank war, konnte ich mich nicht wirklich erholen. Nein weitere Sorgen bestimmten dann mein Leben.

Warum ich das jetzt alles schrieb? Weil ich wirklich so enttäuscht bin und bis jetzt das Gefühl habe, dass  man mir unrecht getan hat. Menschen die tatsächlich eine Depression haben und so behandelt werden. Jeder Mensch hat seine Geschichte und Sorgen. Aber man sollte wirklich erst mal hinter die Stirn schauen bevor man urteilt.....aber das traurige  ist, dass man hängen gelassen wird.... 


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wieni
225 Messages

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4 Jahren  ago  

...das tut mir sehr leid für Dich! Da geht einem ja wirklich das Messer in der Tasche auf.

Leider hört man deratige Dinge des öfteren aus Luxemburg.Vielleicht liegts daran, dass viele Mediziner in Luxemburg eben nicht aus Mitmenschlichkeit und dem Dienst am Menschen in Luxemburg sind, sondern aus finaniellen Gründen. Und, ein Arzt bei der CNS ist soweit ich weiss Stastaangestellter oder sogar Beamter, was soll der schon von den Sorgen der privaten Arbeitnehmer wissen (wollen). Die Entscheidung als Arbeitsmediziner zu arbeiten zeigt ja zumindest schon mal, dass man es eher ruhig angehen lässt.

Ich hoffe es geht Dir ein bisschen besser!

 


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info
3714 Messages

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4 Jahren  ago  

Gegen die Beurteilung kann man doch Widerspruch einlegen, ist das denn erfolgt?

https://cns.public.lu/de/assure/reclamation/recours.html

Im Umkehrschluss, kein Widerspruch eigelegt, nach 40 Tagen hat man das Gutachten automatisch anerkannt.


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PsstGeheim
763 Messages

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4 Jahren  ago  

Ich möchte meinen großen Respekt ausdrücken, seine Situation hier so offen darzulegen. Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Man bekommt wirklich den Eindruck, dass hier nur eines zählt, das System Luxemburg am laufen zu halten und Ansprüche derer, die als Stütze dieses Systems funktionieren, möglichst gering zu halten. Da spielt der Staat eine Rolle, aber auch die Arbeitgeberseite. Vor diesem Hintergrund, engagiert euch als starke Gemeinschaft in den Gewerkschaften, um im Zweifel Unterstützung zu haben.

Ich drücke allen Betroffenen die Daumen


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aidesoignante35w
Deutschland | 4 Messages

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4 Jahren  ago  

Huhu, 

ja habe tatsächlich auf jede Ablehnung einen Widerspruch geschrieben. Und trotzdem daraufhin auch Ablehnungen bekommen. Wäre es mir finanziell möglich gewesen hätte ich gerne einen Anwalt dazu gezogen. 


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info
3714 Messages

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4 Jahren  ago  

Wo hast du denn den Widerspruch eingelegt?


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aidesoignante35w
Deutschland | 4 Messages

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4 Jahren  ago  

@Info

Nachdem ich Ablehnungen von der CNS bekam, schrieb ich an diese Adresse meine Widersprüche Conseil d’adminstration de la Caisse nationale de santé 2978 Luxembourg

Auch hier nur Ablehnungen. Ich gab es dann auf. Weil der nächste Schritt leider finanziell nicht möglich war. Auch weitere Briefe an die CNS oder Anrufe dort halfen mir nicht.

Knapp 2 Monate nach dem ich dann meine Arbeit wieder begonnen habe, bekam ich einen Brief das ich mich im Center Neuro-Psychiatrique vorstellen soll. Ich habe wirklich gedacht ich bin im falschen Film. Hier sollte dann nun ein Psychologe eine Entscheidung treffen ob ich noch für meinen Beruf geeignet bin. Zum „Glück“ sag ich mal, war’s zu dem Zeitpunkt ein Deutscher Psychologe der sich wirklich Zeit genommen hat und auch sehr einfühlsam war. Wenigstens ist das alles gut ausgegangen und ich darf weiter dort arbeiten wo ich bin


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4 Jahren  ago  

Du hättest das aber bei der CASS machen müssen, so ist die Sache leider vorbei.


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Maisy
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4 Jahren  ago  

Hol dir die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft, die beraten auch in solchen Situationen.


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aidesoignante35w
Deutschland | 4 Messages

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4 Jahren  ago  

@Info

Leider wurde mir in keinster Weise richtige  Info erteilt und es hieß  diese Adresse wie oben angegeben. Auch die OBGL sagte mir das. Es hieß es könnte einige Monate dauern bis alles bearbeitet würde. Naja ist eh rum das ganze. Aber es ist trotzdem schlimm wie man hängen gelassen wird. Fakt ist das eine Depression als Krankheit angesehen werden MUSS...