Obwohl ich grundsätzlich mit der Aussage von matschmi übereinstimme, muss ich die AfD hier sehr zu meinem Unwillen in Schutz nehmen: die können gar nichts dafür. Die C-Parteien sind diejenigen, die gerade diese Sau durchs Dorf treiben, und das wegen eines Betrages, der in Bankkreisen unter die "Peanuts"-Grenze fällt. Ich denke, Deutschland profitiert wesentlich mehr von dem Kindergeld, welches die Grenzgänger (natürlich nicht nur aus Luxemburg) nach Deutschland bringen, als dass Deutschland unter dem Strich ein Verlustgeschäft wegen der Saisonarbeiter machen würde. Da wollen ein paar Hinterbänkler wohl schonmal ein Thema für das Sommerloch hochkochen. Sinnigerweise gibt es aber Gegenwind aus den eigenen Reihen: der Vorsitzende der CDA findet die Idee nämlich gar nicht lustig.
Übrigens kann man relativ leicht sehen, dass es sich hier um einen unüberlegten Schnellschuss handelt. Schließlich zahlt Deutschland teilweise mehr Kindergeld als die angrenzenden Staaten. Wenn Deutschland sich nun dahingehend durchsetzt, dass sich die Höhe des Kindergeldes an dem Standard des Wohnsitzlandes der Kinder orientieren soll, dann müsste Deutschland eine Differenzzahlung für die Beträge vornehmen, die von den Ländern, in denen die Arbeitnehmer ihre Brötchen verdienen, eben NICHT gezahlt werden.
Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, dass das eine ähnliche Totgeburt wird wie die PKW-Maut. Abgesehen davon wissen wir auch alle, wie "schnell" von Brüssel solche Dinge abgearbeitet werden. Für die dortigen Mitarbeiter sind Inhalte von Klospülkästen, Krümmungsgrade von Gurken oder die Größe der Flächen von Traktorsitzen im Zweifelsfalle viel wichtiger und interessanter. Damit kann man sich jahrelang die Daseinsberechtigung sichern, um anschließend doch alles in die Tonne zu kloppen. So gesehen bin ich beruhigt, dass Deutschland hier nicht wieder einen Alleingang anstrebt.