Hallo zusammen,
Ich bin alleinerziehend und habe im November 2022 in Luxemburg Kindergeld beantragt. Rein vom Konstrukt her (Grenzgänger) hatte ich den üblichen Anspruch.
Leider blockiert der immer gleiche Sachbearbeiter den Antrag seit seiner Einreichung. Der Kindsvater lebt in der Schweiz (CH-Nationalität). Nach einer unfassbar langen Wartezeit, wurde ich zunächst wurde ich gebeten, die ID des Kindsvaters und eine schriftlichen Erklärung seinerseits, dass er in der Schweiz keine Familienzulagen für die gemeinsame Tochter bezieht, einzureichen.
Wochen vergingen und ich erhielt eine neue Aufforderung - nämlich einen Kindergeldantrag in der Schweiz zu stellen und die Antwort an die CAE senden. Habe ich gemacht.
Das reichte noch immer nicht. Ich wurde aufgefordert, durch das Schweizer Pendant zur CAE bestätigen zu lassen, dass der Kindsvater in der Schweiz keine Familienzulage für das Kind bezieht.
Das Schweizer System funktioniert anders. Die Familienzulagen werden nach Antrag bei der Familienkasse über die Arbeitgeber ausgerichtet. Die Familienkassen sind nicht vernetzt. Mir wurde eine Zentralstelle genannt und die CAE aufgefordert, dort Ihre Anfrage zu stellen. Das war im August 2024. Es gibt eine Global Case ID, jedoch habe ich weder von Luxemburg noch aus der Schweiz irgendeine Antwort erhalten. Ich lasse nicht locker, da mir eine grössere vierstellige Summe vorenthalten wird. Zwischenzeitlich bin ich in die Schweiz zurückgezogen.
Was mich dabei stört: weder in Deutschland noch in der Schweiz hat man einen solchen Aufwand betrieben. Kindergeld wurde anstandslos und zeitnah gewährt, die Anträge zügig bearbeitet. Bei offenen Punkten wurde proaktiv der persönliche Kontakt gesucht. In Familien mit alleinerziehendem Elternteil ist das Geld grundsätzlich knapp und ich bin durch die immer neuen Aufforderungen im Prinzip in Vorkasse getreten.
Hinzukommt die Tatsache, dass ich aufgrund die fehlende Anspruchsbestätigung in der falschen Steuerklasse geführt wurde (1 statt 1a). Ich habe also auch zu viel Steuern zahlen müssen. Ob ich diese nach all der Zeit noch rückwirkend erstattet bekomme, steht ebenfalls in den Sternen. All das weiss der Sachbearbeiter.
In meinen Büchern zeugt ein solcher Ablauf von Inkompetenz, Verzögerungstaktik, Desinteresse an der Aufgabe, Faulheit oder schlicht Personalmangel? Eins davon wird es sein. Das ist unwürdig für ein modernes und reiches Land wie Luxemburg, dass von einer gut ausgebildeten Workforce lebt. Und dann behandelt man die Leute so? Die Luxemburger Sozialkassen haben bei der internationalen Workforce meines ehemaligen Luxemburger Arbeitgebers einen miesen Ruf - in erster Linie mahlen die Mühlen extrem langsam. Der Servicegedanke fehlt völlig. Wohngeldzulagen, Kindergeld, etc sind die ewigen Themen. Da wartet man schon mal Jahre statt Wochen.
In der Schweiz gibt es übergeordnete Schiedsstellen für solche Fälle. In Deutschland kann ich mir einen Anwalt leisten. Ich suche jetzt schon eine Weile nach einer übergeordneten Stelle in Lux, wo ich meinen Fall besprechen kann bzw. Beschwerde gehen das Vorgehen der CAE einreichen kann. Hat jemand einen Tipp wie man sich in Luxemburg gegen Behördenwillkür wehren kann ohne tausende von Euro für einen Anwalt auszugeben?
Merci!