Petition für 30 Tage Urlaub  

@Nachtfalke & Info: Meine Firma ist im Dienstleistungssektor und hat einen branchenüblichen Lohnkostenanteil (inkl. Lohnnebenkosten) in den letzten 7 Jahren von 92-94%. Jede Indextranche erhöht also die Kosten allgemein um ca. 2% die ich nicht so einfach an meine Kunden weiterreichen kann. Kunden zahlen nur mehr wenn mehr geboten wird und nicht weil meine Lohnkosten steigen. Sollten jetzt noch 5 Tage mehr Urlaub kommen würde das wiederum ca. 2% weniger Arbeitszeit (= Umsatz) bedeuten. In diesem Sektor ist Liquidität Alles; und dazu gehören zufriedene Kunden die auch noch pünktlich zahlen. Insofern kann ich diese beiden Faktoren nicht isoliert betrachten sondern muss das gesamtwirtschaftlich sehen da ansonsten Arbeitsplätze gefährdet werden könnten was weder in meinem noch im Interesse meiner Angestellten ist.

http://www.lessentiel.lu/de/luxemburg/story/Ausschuss-winkt-Urlaubspetition-durch-24162839

So, Petition wurde durchgewunken, jetzt darf abgestimmt werden. 🙂

@ABC123: Ich frage mich halt, warum du die Behauptung aufstellst, dass sich viele noch Krankheitstage erschleichen.

Für mich sind viele Krankheitstage manchmal auch Hausgemacht. Ein Beispiel bei dir an Hand der zwei Tage. Ich habe Durchfall und gehe zum Arzt. Der Arzt muss einen Patienten bei Durchfallerkranken vier Tage krankschreiben, zeitlich ab dem Beginn der Erkrankung. Mir geht es aber in der Regel ab dem dritten Tag besser. Ich würde also am vierten Tag wieder arbeiten kommen. Kann ich aber nicht, da ich ja noch krankgeschrieben bin. Würde der AG hier das Vertrauen in seine Belegschaft setzen würde er Arztbesuche erst ab drei Tage vorschreiben. Das hat auch etwas mit "Eigenem Druck" zu tun. Zwei Tage Krank ohne Attest. Da kommen die Zweifel beim Mitarbeiter auf was die Kollegen denken usw... Bei uns ist es sogar so, dass wir am zweiten Tage bereits zum Arzt gehen müssen. Ist daher klar, dass viele Kollegen meist die ganze Woche krankgeschrieben sind.

@Marc: Für mich ist das nicht Branchenabhängig sondern, Unternehmensabhängig. Es gibt Geschäftsführer die sagen ist halt mich an die Muttergesellschaft in Deutschland, oder was in Deutschland üblich ist etc..., und geben 30 Tage Urlaub. Es aber auch Chefs die sagen ich halt mich an das Gesetz und schon hast du nur 25 Tage Urlaub.

Warum bei, ich sage mal fünf Tagen die Welt bei den AG untergehen soll, ist mir unverständlich. Gehe ich nach der Meinung von ABC, dass Krankheitstage erschlichen werden um Urlaubstage mehr zu haben, ist es doch so, dass es nichts ausmachen würde, wenn es mehr Urlaubstage geben würde. Ganz im Gegenteil die Zufriedenheits steigt und die Kosten für die Versicherung die AG bei der Krankkasse abschließen müssen, sinkt.

Aber es ist schon richtig was INFO sagt. Es geht bei dieser Petition nicht darum, dass wenn diese Zuspruch findet, dass diese auch umgesetzt wird. Es soll einfach mal dieses alte Gesetz diskutiert werden.

@Marc: 25 Tage sind das gesetzliche Minimum. Der Arbeitgeber kann aber mehr Urlaub gewähren.

@Vera79: Bei welchem Unternehmen fließen denn 100% der Lohnkosten in die Berechnung ein?

@Vera79 Das ist schon klar, wie das gemeint ist. Aber andersrum wird halt auch ein Schuh drauss. Die Kaufkraft sinkt, wenn es keinen Index oder Lohnerhöhungen gibt (und die gab es in einigen Branchen schon länger nicht). Wer soll sich dann deine Dienstleistungen noch leisten können? Und der Index wird auch oftmals als Lohnerhöhung verkauft und nicht als Inflationsausgleich, daher bin ich mir nicht so sicher, ob der unterm Strich wirklich so toll für die AN ist.

@nachtfalke:Ich frage mich halt, warum du die Behauptung aufstellst, dass sich viele noch Krankheitstage erschleichen. Bist Du so blauäugig oder lügst Du Dir selbst in die Tasche? Nimm Brückentage, Do Feiertag, Freitag kommt die telefonische Krankmeldung und Montag sind wir wieder putzmunter auf Arbeit. Noch nie gehört oder erlebt? Dann lebst Du in einer Märchenwelt. Ich habe genug mit Personalstatistiken zu tun, die sprechen eine eindeutige Sprache. Ich kenne genug Leute, die allesamt zu wenig Urlaub haben. Das gleichen Sie halt mit 1-2 Krankenwochen pro Jahr aus und sind 100 pro nicht krank. Und noch eins, hätte ich groß was zu sagen, würde bei mir jeder AN am 1. Tag der Erkrankung zum Arzt gehen, obwohl auch das nicht weiterhilft, sondern lediglich die heimische Verweildauer verlängern würde. Ich hole mir wenn ich das will bei jedem Arzt nen gelben Schein ohne dass ich irgendetwas habe.

@Nachtfalke: keine Ahnung bei wem das 100% sind; bei mir jedenfalls nicht.

@Roland2: Ich mache ausschliesslich B2B und meine Kunden stehen von daher unter demselben Druck wie ich. Die müssen extrem hart kalkulieren da bei denen die internen Lohnkosten steigen UND meine zugekauften Leistungen auch noch teurer würden.

@Vera79 Das mag sein, aber am Ende zahlt irgendwo auch mal ein C, nenne es von mir aus B2B2B2B2C. Und wenn der kein Geld hat, um sich was zu kaufen, haben die ganzen Bs davor irgendwann auch keins mehr.

@Roland2: Im öffentlich Bereich und EU Institutionen gibt's (leider) kein C ...

@Vera79 Nein? Wo bekommen die denn ihr Geld her? Die werden es ja nicht selber drucken (na gut, die EZB vielleicht schon).

Das was hier beschrieben wird nennt man schlicht Wettbewerb, da Index, Mindestlohn und Mindesturlaub für alle Dienstleister gültig sind verschiebt sich die Sache lediglich.

Wenn der Auftrag weg fällt und an einen anderen Arbeitgeber geht der unter den identischen Mindestbedingungen ein besseres Angebot machen kann, dann nennt man das schlich schlechte Unternehmensführung.

@Info: Richtig, normaler Wettbewerb. Aber ich muss mit europäischen Dienstleistern konkurrieren die in Ländern sitzen die teilweise ohne Index, Mindestlohn usw. operieren können. Wenn z.B. in L der Index kommt und in D,B (dort gibt's den ja auch immer wieder mal ...) oder F nicht hat das direkten Einfluss auf einen hohen Prozentsatz meiner Unkosten. Bei langfristigen Verträgen muss ich immer wieder einschätzen ob und wie oft der Index kommen wird. Und das wird z.B. bei Vertragslängen von 3-5 Jahren "lustig".

@nachtfalke:Ich frage mich halt, warum du die Behauptung aufstellst, dass sich viele noch Krankheitstage erschleichen. Bist Du so blauäugig oder lügst Du Dir selbst in die Tasche? Nimm Brückentage, Do Feiertag, Freitag kommt die telefonische Krankmeldung und Montag sind wir wieder putzmunter auf Arbeit. Noch nie gehört oder erlebt? Dann lebst Du in einer Märchenwelt. Ich habe genug mit Personalstatistiken zu tun, die sprechen eine eindeutige Sprache. Ich kenne genug Leute, die allesamt zu wenig Urlaub haben. Das gleichen Sie halt mit 1-2 Krankenwochen pro Jahr aus und sind 100 pro nicht krank. Und noch eins, hätte ich groß was zu sagen, würde bei mir jeder AN am 1. Tag der Erkrankung zum Arzt gehen, obwohl auch das nicht weiterhilft, sondern lediglich die heimische Verweildauer verlängern würde. Ich hole mir wenn ich das will bei jedem Arzt nen gelben Schein ohne dass ich irgendetwas habe.

Irgendwie funktioniert bei mir das Zitieren nicht...

@ABC123: Du schreibst selbst, die AN haben zu wenig Urlaub, so dass Sie zum blauen Schein greifen müssen. Weiter bemängelst du die Anzahl der Krankheitstage. Du selbst würdest die AN bereits am ersten Tag zum Arzt schicken, obwohl du selbst sagst, wenn du zum Arzt gehst, schreibt der dich krank. Auch länger wie 1, 2 Tage, was dann sowieso dir bewusst wäre, dass so auch die Anzahl der Krankheitstage noch höher gehen würde. Du willst aber partout nicht die Lösung sehen, ob vielleicht der einfachste Weg eine Erhöhung der Urlaubtage wäre. *Kopfschüttel*