Da bin ich echt fassungslos:
Da bin ich echt fassungslos:
„Der Wettbewerb dreht sich darum, wer die besten Produkte herstellen kann. Wer verbessert seinen Lebensstandard am schnellsten? Wer hat die am besten ausgebildeten und erfahrensten Arbeitnehmer der Welt? Wer ist führender Investor bei Produktionsstätten, Forschung und Entwicklung und Infrastruktur? Wer organisiert am besten? Wessen Institutionen (Regierung, Bildung, Wirtschaft) sind die effizientesten der Welt? Dass man von seinen ökonomischen Rivalen gezwungen wird, sich all diese Fragen vorzulegen, ist eine gute, keine schlechte Sache.“
Luxair gehört mehrheitlich dem Staat; wenn auch z.T. indirekt, weil ein gosser Anteil von der Sparkasse gehalten wird, die widerum 100% staatlich ist - auch andere staatliche oder staatsnahe Unternehmen sind an der Luxair beteiligt.
Der Staat (und auch wir) hat ein grosses Interesse daran die Luxair nicht Pleite gehen zu lassen. Direkte Beilfen sind aber nach EU-Richtlinien nicht möglich. Also übernimmt der Staat die Mitarbeiter temporär und verschafft der Luxair damit etwas Luft. Aus staatlicher Perspektive ist es ja auch egal, ob die Mitarbeiter nun indrekt von der Luxair, oder halt direkt bezahlt werden. Leisten kann er sich das ohnehin.
Gewonnen haben am Ende alle. Vor allem aber der Wirtschaftsstandort, der ohne die direkten Verbindungen der Luxair ziemlich alt aussehen würde.
Nun könnte man argumentieren, dass es die Luxair gar nicht braucht, weil Ryanair, Easyjet und andere die Lücke füllen könnten. Aber selbst diese "supermarktwirtschaftlichen" Fluggesellschaften werden doch am Ende staatlich subventinoniert (Stichwort "Rabatt bei Landegebühren", "Werbebeihilfen" etc.) und behandeln zudem ihre Mitarbeiter wie Dreck. Dann doch lieber so ein "kreatives" Modell wie bei der Luxair!
@Luxinsider: Es ist erstmal unabhängig ob der Staat Luxemburg es sich LEISTEN kann Mitarbeiter eines marktorientierten Unternehmens temporär zu übernehmen. Meiner Meinung nach werden dadurch Märkte durch die Hintertür zu stark subventioniert und das ist nie gesund. Irgendwann ist nach der Pandemie und was passiert dann mit den Mitarbeitern?
Zudem empfehle ich mal ein Gespräch mit den "beglückten" staatlichen Institutionen wie z.B. der ADEM. Ich hatte die Gelegenheit und war gelinde gesagt entsetzt denn das hat mich an die Telekom zu Beginn ihrer Privatisierung erinnert ...
Das Zitat ist mittlerweile fast 30 Jahre alt und hoffentlich überholt. Das sich der Lebensstandard über eine rein wirtschaftliche Betrachtung definieren lässt, ist (zum Glück) mittlerweile nicht mehr die gesellschaftliche Meinung. Ob die Mitarbeiter jetzt bei der Luxair oder einer Verwaltung arbeiten, spielt ja erstmal keine grosse Rolle, da aus dem gleichen Geldbeutel bezahlt. Und was wäre gewonnen, wenn diese Mitarbeiter über einen Sozialplan in die Arbeitlosigkeit entlassen würden? Wem wäre damit geholfen?
Nicht so naiv. In Deutschland werden unter anderem ganze Industriezweige subventioniert, teilweise öffentlich und noch mehr durch die Hintertür.
Vera, die Luftfahrtindustrie ist aber jetzt nicht gerade das Paradebeispiel für einen freien Markt. Von den sonst üblichen versteckten und weniger versteckten Subventionen abgesehen: So ziemlich jeder Staat hat in den letzten Monaten der nationalen Fluggesellschaft in irgend einer Form unter die Arme gegriffen - vielleicht sagt dir das in Deutschland heiss disktutierte Beispiel Lufthsansa was. Sogar die angeblich so auf freien Markt bedachten USA haben ihren grossen Fluggesellschaften geholfen. Warum soll Luxemburg das nicht auch tun?