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Forum / Arbeitswelt

Hauptberuflich in Luxemburg, in Deutschland einen Nebenjob von 80 Euro?  

Profilbild von member_10_year
Marcimark
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8 Jahren  ago  

Guten Morgen.

Ich bin hauptberuflich in Luxemburg tätig und wohnhaft in Deutschland. Mein Verdienst beläuft sich auf ca. 2700.- Euro Netto. Ich würde gerne in Deutschland eine Hausmeistertätigkeit von 80.- Euro im Monat übernehmen. Welche Nachteile hat das steuerlich gesehen? Muss ich dann in Deutschland eine Steuererklärung machen und erwartet mich dann eine Steuernachzahlung? Vielen Dank für Eure Antworten. MFG Marci


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cw193
13 Messages

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8 Jahren  ago  

Hallo,

da gibt's in einer anderen Diskussion hier einen guten Link:

http://www.ogbl.lu/frontaliers-allemands/files/2011/10/steuerfragen_2015.pdf

Das Feld ist sehr umfassend erklaert da.

--> Welche Nachteile hat das steuerlich gesehen? Na das Geld muss in Deutschland versteuert werden (unter Angabe der lux Einkünfte wg. Progressionsvorbehalt) und auch in lux (für den virtuellen Steuersatz zum Welteinkommen)

--> Muss ich dann in Deutschland eine Steuererklärung machen und erwartet mich dann eine Steuernachzahlung? Ja (und siehe meine allgemeine Erklärung zur Steuererklärung unten) - Steuernachzahlung - je nach persönlicher Situation ist das zu erwarten

Im Übrigen sei mir ein kurzer Exkurs gestattet:

Als in Deutschland Ansässiger muss man rein rechtlich IMMER eine Steuererklärung machen, auch wenn man (nur) in Luxemburg Einkünfte erzielt.

Das wurde und wird hier immer noch oft anders gesehen und erklärt, aber das ist schlicht und ergreifend falsch, weil keine der Ausnahmen von der Erklärungspflicht auf uns Grenzgänger zutrifft.

Hr Wonnebauer erklärt das in dem OGBL Heft sehr gut folgendermaßen:

"Die Finanzämter in der Region haben zwischenzeitlich ein Augenmerk auf die beachtliche Zahl der Grenzgänger gerichtet. Die Besteuerung war anfänglich, also bis in die 90er Jahre vernachlässigt worden. Zwischenzeitlich entwickelt sie sich zu einem großen Betätigungs- feld der Finanzbeamten." Seite 10

Dass das Versäumen einer Steuererklärung in Deutschland durch aberhunderte Grenzgänger in der Vergangenheit oft keine Folgen hatte, ist dieser Erklärung zu schulden. Diese Zeiten sind aber vorbei, besonders seit diesem Jahr, denn nun findet ein automatischer Austausch der Sozialversicherungen statt.

Es gibt auch niemanden, dem das deutsche Finanzamt je eine schriftliche Bestätigung dazu gegeben hätte, dass man keine Steuererklärung machen müsste... Das gleiche gilt analog fuer das Spiel mit den Nichtveranlagungsbescheinigungen in Deutschland.

In Deutschland ansässige Grenzgänger sollten sich also nicht dazu verleiten lassen, in Deutschland immer noch keine Steuererklärungen abzugeben.

Der dicke Hammer kommt nämlich - ganz gewiss!

CW