Immer wieder war in der Vergangenheit über eine Deckelung des Index gesprochen worden. Konkret geht es bei der Deckelung um den Vorschlag, die Erhöhung des Lohnes bei dem zweifachen Mindestlohn zu begrenzen. Soll heißen, dass auch "Besserverdiener" vom Index profitieren - aber eben nur in der Höhe von 2,5 Prozent des doppelten Mindestlohnes.
raschid: Ganz klar Ja. 2xMindestlohn ist doch ganz schoen hoch. Musst ja mindestens um die 140.000Eu/Jahr verdienen damit du betroffen bist. Glaube ehrlich gesagt nicht, dass in solchen Gehaltsklassen der Index noch so wichtig ist.
Hier ist vom unqualifizierten Mindestlohn die Rede und der liegt bei ca. 1.800 Euro pro Monat. Das zweifache davon ist also ca. 43.000 Euro pro Jahr. Von einer solchen Deckelung wären also schon viele betroffen. Dennoch halte ich sie für richtig, allerdings nur zu dem Preis, dass der Index wieder strikt an die Preissteigerung gebunden, also die Begrenzung auf eine Indextranche pro Jahr aufgehoben wird.
Hier ist vom unqualifizierten Mindestlohn die Rede und der liegt bei ca. 1.800 Euro pro Monat. Das zweifache davon ist also ca. 43.000 Euro pro Jahr. Von einer solchen Deckelung wären also schon viele betroffen. Dennoch halte ich sie für richtig, allerdings nur zu dem Preis, dass der Index wieder strikt an die Preissteigerung gebunden, also die Begrenzung auf eine Indextranche pro Jahr aufgehoben wird.
Ich habe es so verstanden, dass sich die Deckelung in Hoehen von 2xMindestlohn auf die Erhoehung im Jahr bezieht und nicht auf den Monatslohn selbst. D.h. 2*1800Euro=3600Euro. Ab diesem Betrag wird gedeckelt. Soll heissen, wenn Du mehr als 3600Euro ERHOEHUNG bekommst, dann wird gedeckelt. Heisst wiederrum, 3600Euro/2,5% = 144.000Euro Jahresgehalt. Also wird ab etwa 144.000Euro Jahresgehalt gedeckelt. Oder hab ich das falsch verstanden???
Ich denke es ist so wie henkel12 schreibt. Auf der Hauptseite steht:
Soll heißen, dass auch "Besserverdiener" vom Index profitieren - aber eben nur in der Höhe von 2,5 Prozent des doppelten Mindestlohnes.
Doppelter Mindestlohn ist ~ 43.000 €, 2,5% davon sind 1075 €. Das wäre dann das Maximum was du bei der Indexerhöhung dazubekommst (aufs Jahr gerechnet). Ansonsten hätte das Setzen des Wortes Besserverdiener in Anführungsstriche auch keinen Sinn, weil man mit über 100k im Jahr meiner Meinung nach definitiv zu den Besserverdienern gehört.
Ich wäre dafür.
Edith sagt: Text erweitert.
Es ist so wie henkel12 schreibt. Ich würde es auch ok finden wenn dadurch langfristig Wirtschaftsstandort und Arbeitsplätze gesichert werden.
Denn: Wenn ich 120.000€ pro Jahr verdienen würde bzw 10.000€ pro Monat, dann machen die 2.5% auf einen Schlag 250€ monatlich aus. Und nur weil ich 4x so viel verdiene wie andere, brauche ich trotzdem nicht 4x mehr Geld an Lebensmittel und anderen Sachen auszugeben um meinen Grundbedarf zu decken. Es sei denn ich leiste mir viel Luxus und übertreibe es mit allem. Daher: Der Grundbedarf und bis 2x oder 2.5x Mindestlohn sollte verindext werden, ein Leben in Luxus jedoch nicht!
Moralisch betrachtet spricht einer Indexdeckelung sicherlich wenig entgegen. Es gibt aber wohl auch das Problem, dass auf staatlicher Seite nicht nur dadurch gespart wird:
http://www.wort.lu/de/view/die-zwei-seiten-der-index-deckelung-51a7227ae4b026da6ed2d30c
Wenn der Index aber gedeckelt wird, deckelt man damit auch die Renten - das ist aber ungerecht. Immerhin muss man bis zum 5fachen Mindestlohn in die Rentenkasse einzahlen - warum soll man dann später nur bis zum 2fachen davon profitieren?
(Immer natürlich vorausgesetzt, man bekommt eine Rente, die mehr als das 2fache des Mindestlohns ist....:wink:)
Kann mir einer erklären was die Indexdeckelung für einen Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Luxemburg haben soll?
Sind das etwa die Leute die sich mit einer jährlichen Gehaltserhöhung zufrieden geben der auf Inflationsausgleich liegt? Mann, Mann, wie kann man so naiv sein? Es geht darum über Salamitaktik den Index ganz zu beseitigen.
Mal ein Beispiel gefällig? Kindergeld in Luxemburg für 1 Kind lag vor 10 Jahren noch rund 30 Euro pro Monat über dem Niveau von Deutschland und heut ist es noch nichtmal 1 Euro. Mit der kommenden Kindergelderhöhung in Deutschland wird Luxemburg sogar hinter Deutschland landen. So funktioniert das Spiel, denn die ersten Punkte wurden bereits vom Index abgekoppelt und die Deckelung ist nur Schritt 3 (2 war der erste Schritt beim Warenkorb).
Die Liste ist doch bekannt. 4 - wieder den Warenkorb anpassen (nur noch Grundnahrungsmittel) 5 - Abkoppelung der Renten 6 - Senkung auf den einfachen Mindestlohn 7 - völlige Abkoppelung aller staatlichen Sozialleistungen (das bedeutet zB das eine Indexerhöhung den Mindestlohn nicht mehr erhöht, hoffe das jeder den Effekt versteht) 8 - Index nur alle 2 Jahre mit max 2% 9 - Indexabkoppelung für die ersten 5 Jahre Beschäftigung 10 - vollständige Abschaffung des Indexsystem
Der IWF hat das übrigens als 10 Jahresziel vorgegeben.
obiwan: Wenn der Index aber gedeckelt wird, deckelt man damit auch die Renten - das ist aber ungerecht. Immerhin muss man bis zum 5fachen Mindestlohn in die Rentenkasse einzahlen - warum soll man dann später nur bis zum 2fachen davon profitieren?Für Rentner sollte das gleiche gelten wie für aktive Einzahler. Es gibt auch "Besserverdienende Rentner". Bedenklich ist allerdings, dass viele Betriebliche Altersversorgungen eine Beitragsbemessungsgrenze haben, die sich am Mindestlohn ausrichten. Tatsächlich führt in diesen Systemen die Anhebung des Mindestlohns über den Index zu einer Verschlechterung dieser Sicherungssysteme.(Immer natürlich vorausgesetzt, man bekommt eine Rente, die mehr als das 2fache des Mindestlohns ist....:wink:)
info: Kann mir einer erklären was die Indexdeckelung für einen Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Luxemburg haben soll?Sind das etwa die Leute die sich mit einer jährlichen Gehaltserhöhung zufrieden geben der auf Inflationsausgleich liegt? Mann, Mann, wie kann man so naiv sein? Es geht darum über Salamitaktik den Index ganz zu beseitigen.
Mal ein Beispiel gefällig? Kindergeld in Luxemburg für 1 Kind lag vor 10 Jahren noch rund 30 Euro pro Monat über dem Niveau von Deutschland und heut ist es noch nichtmal 1 Euro. Mit der kommenden Kindergelderhöhung in Deutschland wird Luxemburg sogar hinter Deutschland landen. So funktioniert das Spiel, denn die ersten Punkte wurden bereits vom Index abgekoppelt und die Deckelung ist nur Schritt 3 (2 war der erste Schritt beim Warenkorb).
Die Liste ist doch bekannt. 4 - wieder den Warenkorb anpassen (nur noch Grundnahrungsmittel) 5 - Abkoppelung der Renten 6 - Senkung auf den einfachen Mindestlohn 7 - völlige Abkoppelung aller staatlichen Sozialleistungen 8 - Index nur alle 2 Jahre mit max 2% 9 - Indexabkoppelung für die ersten 5 Jahre Beschäftigung 10 - vollständige Abschaffung des Indexsystem
Der IWF hat das übrigens als 10 Jahresziel vorgegeben.
Der IWF hat schon so manche unsinnige Empfehlung abgegeben! Allerdings sollte man sich über das Kindergeld in Luxemburg nicht wirklich aufregen. Es ist nicht schlechter, sondern das deutsche besser geworden. Ausserdem gibt es Alters- und Schulanfangszulagen. Diese Sozialparameter sollten allerding wieder dem Index unterworfen werden, da sie überproportional niedrige Einkommen und kinderreiche Familien fördern.
"Henkel.....Allerdings sollte man sich über das Kindergeld in Luxemburg nicht wirklich aufregen. Es ist nicht schlechter, sondern das deutsche besser geworden."
Wie bitte? Natürlich wurde es schlechter, nennt man fehlenden Inflationsausgleich. Nur wenn dieser gemacht worden wäre dann wäre es gleich geblieben.
Grundwissen - die Inflationsrate ist die sg Kaufkraftkürzung.
@Info:
Es stimmt natürlich, dass sich das Kindergeld real verschlechtert hat obwohl es nominal (also die Zahl an sich) gleich geblieben ist.
Fairerweise muss man dazu sagen, dass es einen automatischen Inflationsausgleich für staatliche Leistungen gleich welcher Art jetzt nicht allzu häufig gibt in der EU. 😉
Die Frage ist, sollte es ihn geben? Oder sollte es ihn in Luxemburg geben?
Wie bitte? Natürlich wurde es schlechter, nennt man fehlenden Inflationsausgleich. Nur wenn dieser gemacht worden wäre dann wäre es gleich geblieben.
Grundwissen - die Inflationsrate ist die sg Kaufkraftkürzung.[/quote]
Das ist ja genau der Sinn des Index. Wenn Du nochmal nachliest, stellst Du fest, dass ich sehr wohl den Index auf Sozialleistungen fordere - also einen Inflationsausgleich. Und bevor hier wieder was besser gewusst wird: ja, die Inflationsmessung ist sehr fragwürdig. Manipulation am Warenkorb sollte natürlich auch unterbleiben. Der Warenkorb sollte regelmäßig dem tatsächlichen Ausgabeverhalten angepasst werden. Manipulationen an statistischen Werten mit dem Ziel politische und wirtschaftliche Erfolge auszuweisen sind leider nicht nur in Luxemburg inzwischen üblich.
info: Kann mir einer erklären was die Indexdeckelung für einen Einfluss auf den Wirtschaftsstandort Luxemburg haben soll?Sind das etwa die Leute die sich mit einer jährlichen Gehaltserhöhung zufrieden geben der auf Inflationsausgleich liegt? Mann, Mann, wie kann man so naiv sein? Es geht darum über Salamitaktik den Index ganz zu beseitigen.
Mal ein Beispiel gefällig? Kindergeld in Luxemburg für 1 Kind lag vor 10 Jahren noch rund 30 Euro pro Monat über dem Niveau von Deutschland und heut ist es noch nichtmal 1 Euro. Mit der kommenden Kindergelderhöhung in Deutschland wird Luxemburg sogar hinter Deutschland landen. So funktioniert das Spiel, denn die ersten Punkte wurden bereits vom Index abgekoppelt und die Deckelung ist nur Schritt 3 (2 war der erste Schritt beim Warenkorb).
Die Liste ist doch bekannt. 4 - wieder den Warenkorb anpassen (nur noch Grundnahrungsmittel) 5 - Abkoppelung der Renten 6 - Senkung auf den einfachen Mindestlohn 7 - völlige Abkoppelung aller staatlichen Sozialleistungen (das bedeutet zB das eine Indexerhöhung den Mindestlohn nicht mehr erhöht, hoffe das jeder den Effekt versteht) 8 - Index nur alle 2 Jahre mit max 2% 9 - Indexabkoppelung für die ersten 5 Jahre Beschäftigung 10 - vollständige Abschaffung des Indexsystem
Der IWF hat das übrigens als 10 Jahresziel vorgegeben.
Jeder, der so ein Ziel verfolgt, sollte sich im klaren darüber sein, dass ganz ohne Index es in Luxembourg zu Tarifverhandlungen, Gewerkschaftskonflikten und Streiks kommen wird, ganz wie in anderen Ländern ohne Indexmechanismus auch. Dies hätte dann erst recht nachteilige Auswirkungen auf das Image Luxembourgs und den Wirtschaftsstandort... Dann würde es nicht mehr die 2,5% pro Jahr geben, aber vielleicht 3 bis 4% alle 2 bis 3 Jahre. Zugegeben, weniger als vorher, aber mit erheblichem Mehraufwand, Kampf und Imageschaden! Fragt sich was das bessere Übel für die Politiker ist...