Hallo, starte mal eine kleine Umfrage: Vor ein paar Jahren, als die Saarautobahn eröffnet wurde, hiess es, das Stück vor dem Kreisel in Hellingen soll irgendwann zwangsenteignet werden, damit die Autobahn in 5 - 10 Jahren trotzdem aber richtig fertig wird und es nicht die stàndigen Staus vor Hellange gibt. Die bauen ja auch eifrig an der Verbindung von der Didelinger - Autobahn (so sieht es zumindest aus) - aber Richtung Deutschland tut sich irgendwie noch so gar nix. Weiss da jemand mehr?? Liebe Sonnige Grüsse
Hallo Saarzicke,
meine Wissens ist der Bauer damals enteignet worden. Für das Stückchen Land hat er ein anderes Stückchen Land bekommen. Doch, sagt nun der Bauer, dass das Land, was er bekommen hat, nicht soviel Wert wäre, wie das Land was er abgegeben hat. Dann ging es wohl zum Gericht. Irgendwann meinte dann der Bauer, dass das Stück Autobahn zu nah an seinem Land dran wäre usw. usw. usw. Dann gab es mal voriges Jahr eine Meldung, dass es jetzt weitergeht mit den Arbeiten. Aber wie du richtig sagst, irgendwie nur das eine Teil weiter hinten.
Gruß
Die A13 ist ein schönes Beispiel für die grundsätzliche Ueberlegenheit von Diktaturen über Demokratien - soweit es jedenfalls effiziente Entscheidungsstrukturen angeht. Vor dieser Geschichte war ich Demokratie und Rechtsstaats-Fan - jetzt bin ich es immer noch, mit der kleinen Ausnahme, dass ich in diesem speziellen Fall durchaus für exemplarische Erschiessungen unter dem Motto "Eigentum verpflichtet" bin. Tatsächlich wurde niemand enteignet - denn das entsprechende Gesetz hier in Luxemburg war nicht verfassungskonform. Damit war sowohl der Endausbau bei Hellange nicht möglich, als auch die Auffahrt bei Frisange Richtung SB illegal errichtet worden - weswegen diese gesperrt ist. Aber es geht aufwärts: 2007 ist der Artikel 16 der Verfassung geändert worden, letzten Oktober dann auch der Code Civil. Im Prinzip ginge es jetzt auch ohne Erschiessungen. Folglich steht im Staatsbudget 2009 jetzt ein Posten für eine Etude bezüglich der Realisierung der Fertigstellung. Wenn man optimistisch ist, könnte die Eröffnung 2011 sein. Aber da ist ja noch die Wirtschaftskrise. Bis dahin heißt es weiterhin: früh aufstehen oder im Stau stehen. Und nachmittags ruhig bleiben. GANZ RUHIG.
Nach 3 Jahren Hellange genervt: pbhi.
PS: Die Arbeiten, die du siehst, haben mit der Autobahn nichts zu tun - es handelt sich um LKW, die zu der neben der Autobahn angelegten Erdmassen-Deponie fahren. C'est tout.
Also ich habe die Geschichte so gehoert: Die A13 ist ein schönes Beispiel für die grundsätzliche Überlegenheit von Rechtsstaaten über Dummheit und Diktatur. Beamten aus Luxemburg und Deutschland sollte diese Geschichte zur Überlegung anregen, falls soetwas grundsätzlich möglich ist. Tatsächlich wurde eine Enteignung ausgesprochen. Dann wurde mit Bauen angefangen und die Autobahnauffahrt fertiggestellt . Jedoch zog der Bauer vor Gericht da er und sein Anwalt der Meinung waren, die Enteignung wäre nicht gesetzeskonform. In der Tat stand im Gesetz, dass die Entschädigung vor der Enteignung zu zahlen sei. Nur hatte der Bauer noch kein Geld gesehen. Das Gericht, wie in einem Rechtsstaat zu erwarten, gab dem Bauer in erster und zweiter Instanz recht und erklärte die Enteignung für gesetzeswidrig. Demgemäß war der Bauer noch Eigentümer. Verfassungsklage, wie in einem Rechtsstaat zu erwarten, wurde abgewiesen. Da jedoch zwischenzeitlich von den intelligenten Beamten die Auffahrt gebaut war, und gemäß Gesetz der Zusatz zur Hauptsache gehört, war der Bauer demnach auch Eigentümer der Auffahrt, die die intelligenten Beamten (sprich "der dumme Steuerzahler") extra für ihn gratis gebaut hatten. Der zuständige Minister setzte sich daraufhin mit den Anwalt des Bauers in Verbindung um einen für beide Seiten annehmbaren Preis auszuhandeln und dieses Problem zu lösen. Doch meinte der schlaue Bauer, dass ein Grund mit fertiger Auffahrt nun doch wohl weit mehr wert sei als nur ein Stück Ackerland, welches man noch bebauen muß. Nach mehreren schlaflosen Nächten gab der Minister die Verhandlungen auf. Der Bauer besteht auf seinem Recht, dem Staat auch die Auffahrt, deren rechtmäßiger Eigentümer er ist, zu verkaufen. Da soooo verkehrgünstig gelegen, ist dieses Stück für den Bauer nun dreimal den Anfangspreis wert. Ein Ende der Verhandlungen ist nicht in Sicht, da der gute Minister diese nun mehrmals in Folge hat platzen lassen. Wie in jeder Bananenrepublik normal, also wie in Deutschland und Luxemburg üblich, wurde daraufhin das Gesetzx abgeändert. Jetzt ist die Entschädigung nicht mehr im Voraus zu zahlen und Enteignete haben in Zukunft weder Land noch Kohle, da wie gewußt, der Staat sich mit Zahlen immer Zeit läßt. Demgemäß kann also der intelligente Bauer demnächst mit seiner Enteignung rechnen. Zahlen muß der Staat ja jetzt nicht mehr im Voraus. Da diese Geschichte jedoch einigen Staub aufgewirbelt hatte, wird prinzipiell bis nach den Wahlen im Juni 2009 abgewartet. Dann ereilt den Bauer sein Schicksal und er kriegt gezeigt was 'ne Harke ist (falls er es als Bauer noch nicht wissen sollte). Ob mit Entschädigung für die Autobahnauffahrt oder nicht, weiss nur der Minister. Falls nicht, besteht allerdings berechtigter Grund zur Annahme, dass das Ende der Fahnenstange noch nicht in Sicht ist. Schilda läßt auf jeden Fall grüßen.