wohnen und arbieten in D mit lux.vertrag?  

Das Beschäftigungsland ist maßgeblich für die Sozialversicherung und die Besteuerung des sich aus dem Beschäftigungsverhältnis ergebenden Einkommens. Welches das Beschäftigungsland ist, richtet sich dabei nicht nach dem Sitz des Arbeitgebers, sondern wo der Arbeitnehmer seinen Arbeitsplatz hat. Koblenz liegt bekanntlich in Deutschland.

Selbstverständlich kann ein Luxemburger Arbeitgeber einen Arbeitnehmer aus Deutschland in Deutschland selbst arbeiten lassen. Rechtlich einwandfrei. Aber anscheinend ist er sich nicht über die sozial- und arbeitsrechtlichen Konsequenzen klar, oder er hält damit bewusst hinter dem Berge. Dass Luxemburger Arbeits- und Sozialrecht für ein solches Beschäftigungsverhältnis angewendet wird, scheint mir nur dann möglich zu sein, wenn ein unbefristeter Arbeitsplatz im Großherzogtum angeboten wird und der Arbeitnehmer nur vorübergehend nach Deutschland "entsendet" wird (wie etwa deutsche Handwerksfirmen ihre Mitarbeiter nach Luxemburg auf eine Baustelle schicken, um dort ihren Auftrag zu erledigen).

Der Meinung schliesse ich mich an! Deutschland ist das Beschäftigungsland und somit ist für alles D zuständig.

Bei dem Vertrag handelt es sich offiziell tatsächlich um eine unbefristete Stelle in Luxemburg... inoffiziell endet das Anstellungsverhältnis sobald das Projekt abgeschlossen ist. (ca.2-3 Jahre) Daher frage ich mich, ob ein solcher Vertrag auch für uns Vorteile haben kann oder nur für den Arbeitgeber. Ausserdem: wer sichert uns ab, wenn das Projekt frühzeitig abgebrochen wird o.Ä.? Wenn wir also im Luxemburg sozialversichert wären, theoretisch Lux., aber vermutlich nicht, wenn wir in Deutschland wohnen bleiben wollen...

Der potentielle Arbeitgeber kommt uns etwas suspekt vor: ist selbst Belgier und möchte meinen Mann dann an eine französische Firma "verkaufen"...Welche Interessen kann der Arbeitgeber haben, uns einen reinen luxemburger Vertrg anzubieten?

Was am günstigsten ist, hängt natürlich von den Alternativen ab, die einem persönlich am Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Schon von daher ist es immer zu empfehlen, sich weiter umzusehen und zu bewerben, auch wenn man glaubt, einen festen Vertrag schon in der Tasche zu haben. Vorteil für den AG ist, dass er in LU weniger Steuern und Abgaben zahlen muss (er ist ja meist zu 50% an den Abgaben für den AN beteiligt), außerdem die bürokratische Vereinfachung. Bei soviel Schlitzöhrigkeit liegt natürlich auch die Befürchtung nahe, dass der AN über Kurz oder Lang über den Tisch gezogen werden soll. Daher aufpassen, dass die offizielle Version (unbefristeter Vertrag! mit Entsendung nach Koblenz) wirklich auch schriftlich fixiert und unterschrieben ist. Dann kann man bei Vertragsbruch gerichtlich vorgehen und ggf. Schadenersatz verlangen - wenn es die Firma bis dahin noch gibt. Bei Arbeitsantritt oder vielleicht vorher wäre daher auch Kontakt zu einer branchenüblichen Gewerkschaft zu empfehlen.

Sorry, aber ich muss doof nachfragen: was versteht man unter "Entsendung der Sozialversicherung"? Inzwischen wird es sowieso noch konfuser: er möchte 25% des Gehaltes als "Spesen" bezahlen...vermutlich um Steuern zu sparen... ich vermute langsam ernsthaft, dass wir da in seltsame Dinge reingezogen werden könnten...

Auf jeden Fall möchte ich mich schon mal bei euch allen hier für eure Hilfe danken, bringt uns doch um einiges weiter!