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Trinkwasserverunreinigung - Lektionen  

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teufel
387 Messages

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20 Jahren  ago  

aus dem luxemburger wort von heute. erstaunlich finde ich, dass fruehwarnsysteme innerhalb luxemburgs schon existierten, der staat aber nicht aktiv war?! das ist das mit den muehlen, die manchmal nicht wirklich schnell mahlen...

Ein Frühwarnsystem für den Krisenfall

Mit Technik aus Luxemburg ließe sich in Zukunft ein Kommunikations-Debakel verhindern

Letzte Aktualisierung: 25-01-2005 08:43

(mth) - Spätestens nach der Kontaminierung des Trinkwassers mit Kolibakterien am 13. Januar wurde klar, dass Luxemburg ein Frühwarnsystem für den Katastrophenfall benötigt. Nachdem die Verunreinigung des Wassers festgestellt worden war, vergingen Stunden, bis die Gemeinden informiert wurden. Das Problem lag oft in einer unverlässlichen Informationsübertragung.

Bestimmte Gemeinden erhielten erst am Tag nach der Kontaminierung eine offizielle Bestätigung via E-Mail. Zu spät, wäre die Wasserverunreinigung schwer wiegender gewesen.

Eine Lösung für dieses Informations-Dilemma könnte in Zukunft eine kleine luxemburgische High-Tech-Firma liefern. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Benachrichtigungs- und Alarm-Systeme, die das Internet und die Mobiltelephonie nutzen. Zu den Kunden zählen unter anderem die luxemburgische Polizei, die Stadt Esch und die CFL, aber auch eine Reihe großer ausländischer Konzerne wie etwa Danone oder Glaxo- SmithKline.

"Wir denken, dass unser Alarm-System bei Zwischenfällen wie dem mit dem Trinkwasser relativ schnell hätte helfen können," so Alex Alexandrino von M-Plify. Die Grundidee sei nicht, die gesamte Bevölkerung via SMS-Kurznachricht zu alarmieren. "Es hätte gereicht, wenn in jeder Gemeinde die Schlüsselpersonen gewarnt worden wären, also die Mitglieder des Gemeinderats und die für das Trinkwasser zuständigen Techniker". Die Firma verkauft ein Produkt namens "Alarm Tilt Emergency", das speziell auf Notfallszenarien wie das des Wasser-Zwischenfalls zugeschnitten ist. Wenn ein Alarm ausgelöst wird ermöglicht das Sytem die automatisierte Benachrichtigung von Zielpersonen. Dabei können eine Reihe von Übertragungskanälen genutzt werden. Im Ernstfall erhält die zu benachrichtigende Person zunächst eine SMS-Nachricht auf sein Mobiltelephon. Falls die Zielperson den Empfang der Nachricht nicht bestätigt , schaltet das System selbstständig auf alternative Kommunikationswege wie Sprachnachrichten im Festnetz, E-Mail oder Instant-Messaging auf dem Computer um. Falls die Person unerreichbar bleibt, weicht das System auf andere Kontaktpersonen aus. Um einen Alarm auszulösen, ist lediglich ein Computer mit Internet-Anschluss nötig. Auch die Aktivierung des Systems via Mobiltelephon soll in naher Zukunft möglich sein.

Die Vorteile der Alarm-Lösung sind zahlreich: das System ist einfach zu bedienen , der Empfang oder Nicht-Empfang wird durch die "intelligente" Software registriert. Zudem ist das System ausfallsicher, da es auf mehreren Kommunikationskanälen und ei- ner dezentralisierten Rechner-Infrastruktur aufgebaut ist.

Interesse an dem System gibt es offenbar bereits beim Staat. "Ja, wir wurden nach dem Trinkwasser-Zwischenfall vom Staatsministerium auf unsere technische Lösung hin angesprochen," so Alex Alexandrino. Bei manchen Verwaltungen kenne man das System bereits seit längerem. Das staatliche Informatikzentrum nutzt eine Variante des Systems, um seine Server-Infrastruktur zu überwachen.