Sorry, wenn ich etwas am Thema vorbei argumentiere, aber ich möchte den Sinn einer Riesterrente generell anzweifeln. Ich bin Grenzgänger und habe mir neulich von einem kompetenten Versicherungsvertreter einer grossen deutschen Versicherung mal die genauen Konditionen und Kosten in einem Riester-Vertrag vorrechnen lassen. Die "versteckten" Kosten sind so hoch, dass sie die Förderung quasi komplett auffressen - die ganze Sache ist also m.E. eine staatliche Subvention der Versicherungen. Viel besser finde ich für Grenzgänger, die den Artikel 157 LIR erfüllen und somit mit Luxemburgern gleichgestellt sind, die Lux. Version der Riester-Rente, die sog. Juncker-Rente gem. Art .111 LIR, die man komplett von der Lux. Steuer absetzen kann (wurde hier mehrfach besprochen). Diese ist auch viel transparanter und einfacher nachzuvollziehen. Hinter Rieser verstecken sich natürlich, so wird argumentiert, verschiedene Spielarten und es hängt natürlich immer von Fall zu Fall ab... ("guten Tag Herr Kaiser" ... bla, bla, bla...) Mir zumindest kann Riester gestohlen bleiben!!!
"Mir zumindest kann Riester gestohllen bleiben!!!" Das kann in Deinem Fall schon sein, aber es gibt auch Situationen, in denen ein Riester-Vertrag sehr sinnvoll ist. Bedenke bitte: Kinderzulage und Zulage für den nicht erwerbstätigen Ehegatten werden gewährt, ohne dass dafür eigene Beiträge gezahlt werden müssen. Derartige Geschenke sind bei der angespannten Finanzlage in Dtl. dünn gesät. MfG, Sam
Mir ist noch ein Vorteil eingefallen: Die dt. Finanzverwaltung führt - wenn ich mich nicht irre - bei Abgabe einer Steuererklärung eine Günstigerprüfung durch, ob der geschröpfte Steuerzahler statt mit der Zulage mit einem Sonderausgabenabzug günstiger davonkommt. Wer also z.B. aufgrund der ab 2007 reduzierten Freibeträge für Kapitalerträge seine gezahlten Kapitalertragssteuern nicht mehr komplett zurückbekommt, kann die Steuerlast einige Jahre (oder Jahrzehnte) nach hinten schieben, indem er die "überschüssigen" Zinserträge in einen Riester-Vertrag einzahlt. Die Steuerlast bei Bezug der Rente ist dann ja hoffentlich geringer.
Was spricht dagegen einen Fondssparplan zu besparen und dazu noch Geld vom Staat zu kassieren? Dazu ist man noch so flexibel, dass man jederzeit aufhören kann. Ich weiß nicht was daran nachteilig ist. Außerdem muss jeder seine Situation betrachten und kann dies nicht verallgemeinern.
Hallo Sofia,
"Mir zumindest kann Riester gestohlen bleiben!!! "
Für Dich mag das zutreffen, je nach Verhältnis Einzahlung/Förderung kann das aber auch ganz anders aussehen - wie hier auch schon geschrieben.
Ausserdem scheinst Du Dich vor allem in Bezug auf Riester-Versicherungen informiert zu haben (Stichwort Versicherungsvertreter) Die alternativ möglichen Fonds- bzw. Bankensparpläne haben in der letzten "Finanz-Test" zimlich gut abgeschnitten. Insbesondere Banksparpläne sind auch einigermassen flexibel und lassen sich an die jweilige Einkommens- und Finanzsituation anpassen.
Bei Grenzgängern ist sicher meistens etwas Rechenschieberei nötig, um rauszufinden, ob Riester oder Juncker oder vielleicht beides sinnvoll ist. Bei vielen wird es wohl - wegen der Steuerersparnis - eher die Jucker Rente sein - da gebe ich Dir Recht.
Pauschale Aussagen hierzu helfen aber nicht viel weiter.
Gruss
Martin
Warum schliesst ihr nicht einfach beides ab?
Uebrigens fragt sich Finanztest schon seit Jahren mit Recht, warum nicht mehr Leute "Riestern" - man muss eben nur mehrere Angebote pruefen und sich dann das richige raussuchen anhand Konditionen, Kosten, Alter, Steuern, uvm.
Die Kritik der Intransparenz verstehe ich auch nicht so ganz, denn ein Vorteil bei Riestervertraegen liegt darin, dass diese Kosten genauer als bei anderen marktueblichen Nicht-Riester-Angeboten aufgefuehrt werden.