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Die Benzinpreise in Luxemburg steigen
Forum / Allgemeines

Privat Beamter??  

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Vince
11 Messages

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19 Jahren  ago  

Was um Himmelswillen ist ein Privat beamter und welche Regeln gelten für ihn?? Wo kann ich alles darüber erfahren (in deutsch)?? DAnke im Vorraus


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dirkangela
954 Messages

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19 Jahren  ago  

PrivatBeamter ist nichts anderes als ein Angestellter. im Gegensatz zum Arbeiter. Für ihn gelten ein paar andere, lockerere Regeln als für den Ouvrier(arbeiter)

siehe www.cmep.lu Caisse de maladie des Employes Prives (Angestellten Krankenkasse)


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luxlex
544 Messages

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19 Jahren  ago  

Ich habe keine Ahnung wieso sich diese absurde Bezeichnung im Luxemburgischen (und folglich auch im kaputten Deutsch verschiedener Tageszeitungen) eingeschlichen hat..

Französisch / Luxemburgisch / Deutsch

fonctionnaire / Fonctionnaire / Beamter employé privé / privat Beamten / Angestellter ouvrier / Aarbechter / Arbeiter


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knusper
122 Messages

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19 Jahren  ago  

wir, d.h. die Privat Beamten, könnten doch mal probieren wie die richtigen Beamten zu arbeiten und sehen wir lange unser Arbeitgeber braucht bis zur Pleite...


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dirkangela
954 Messages

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19 Jahren  ago  

Aber wer beißt schon die Hand die einen Füttert?!?!


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Meffo
7079 Messages

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19 Jahren  ago  

Für deutsche Ohren klingt "Privatbeamter" wie ein "schwarzer Schimmel", d.h. es ist ein Widerspruch in sich selbst (contradictio in adiecto wie die Lateiner sagen). Das ist einer dieser kleinen Ursachen, warum für Deutsche die Luxemburger, wenn sie Deutsch zu sprechen scheinen, leicht bedeppert oder als eine kleine oder große logische Katastrophe vorkommen. Dann erscheint schon die "vernünftigere" Lösung, Luxemburgern eine spezifisches "Luxemburger Deutsch" zuzugestehen, so ähnlich wie Österreichern oder Schweizern. Nur, wann spricht jemand deutsches Deutsch und wann Luxemburger Deutsch?! Das "Luxemburger Deutsch" sieht wie "Deutsch" aus, ist aber im Zweifelsfall, um es genau zu nehmen, eine "Maschinenübersetzung", d.h. Vokabel für Vokabel aus dem Luxemburgischen oder Französischen.


Anonymous
Anonyme

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19 Jahren  ago  

Liebe Grenzgänger...

habt ihr alle sonst keine Probleme als den Luxemburgern (= dem Land, wo ihr euer Geld verdient) immer nur an die Karre zu fahren...????

Ich bin auch Grenzgäger... mit dem Unterschied, dass ich mich entschieden habe als Luxemburger in Deutschland zu leben und nach Luxemburg zur Arbeit zu fahren! Und ich bin nicht der Einzige in dieser Situation!!!

Wehe uns, wenn wir uns erdreisten würden, in ähnlicher Weise unser Gastgeberland auf die Schippe zu nehmen...

Also Leute - bitte bleibt sachlich und nutzt dieses Forum zu dem Zweck, zu dem es eigentlich in die Welt gesetzt wurde: zum Austausch von Informationen und Erfahrungen!!!

Dümmliche Kommentare und Bemerkungen werden früher oder später aus dieser (bis vor kurzer Zeit) äusserst praktischen Plattform einen billigen "Chatroom" machen und das Ganze ins Lächerliche ziehen!

A bon entendeur - salut! (zu deutsch: macht draus, was ihr wollt...)

Jemand dem es mittlerweile reicht!!!


Anonymous
Anonyme

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19 Jahren  ago  

richtig! ich bin kein Grenzgänger, ich bin deutsche, die sich entschlossen hat, da zu wohnen, wo ich arbeite, in Luxembourg. man lästert nicht ab über jemand bei dem man Gast ist, bekommt man normaler weise schon in der Kinderstube beigebracht.


Anonymous
Anonyme

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19 Jahren  ago  

ich finde im übrigen das luxemburgisch sehr angenehm und sympatisch


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Meffo
7079 Messages

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19 Jahren  ago  

Wer sich so ereifern kann, ist nicht immer fähig, zu lesen, was geschrieben ist.

Natürlich darf hier jeder das für dümmlich halten, was ihm so erscheint.

Ich bestehe hier jedoch darauf, meine Meinung sagen zu dürfen, auch als "Gast" (wir sind alle Gast auf Erden, steht schon in der Bibel).

Wer genau zu lesen versteht, habe ich weder Abfälliges über Luxemburg noch über die Luxemburger zum Ausdruck gebracht. Dass einige original Luxemburger Wortprägungen für (hoch-)deutsche Ohren zumindest ein logisches Schaudern auslösen, ist eine objektive Tatsache. Das hat nichts mit einer positiven oder negativen Bewertung zu tun (Man kann darüber heulen oder lachen oder demgegenüber gleichgültig bleiben.).

Im Übrigen steht es jedem frei, der eine kritische Äußerung nicht verträgt (oder die ihm persönlich kritisch zu sein scheint), ausschließlich mit den Leuten zu verkehren, die einem immer nach dem Munde reden.


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Meffo
7079 Messages

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19 Jahren  ago  

Liebe(r) LUinDE, ich merke wohl, ich bin gerade in Fahrt... Wenn Du diesen Standpunkt, den ich soeben skizziert habe, d.h. das Recht darauf, Deine eigene Meinung zu äußern (auch über nationale Empfindlichkeiten hinweg), nicht wagst in Deutschland zu vertreten, dann halte ich das nicht für einen Ausdruck von Höflichkeit, sondern als ein Zeichen mangelnder Integration in die Gesellschaft, in der Du lebst.

(Entschuldige meine scharfe Zunge, sie ist keineswegs persönlich gemeint, sondern soll nur meine Argumentation deutlicher machen!).


Anonymous
Anonyme

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19 Jahren  ago  

Hallo Meffo,

Kein Problem - ich bin für jede Kritik offen und dankbar!

Gerade eben, weil ich in meinem lokalen Bekanntenkreis seit fast 20 Jahren perfekt integriert bin sehe ich aus Respekt davon ab, jede "Schrulle" meiner Mitbürger auf die Schippe zu nehmen.

In den letzten Wochen musste ich als langjähriger Nutzer dieses Forums leider feststellen, dass unter dem Siegel der Anonymität (= username) mehr und mehr nutzlose Themen in die Welt gesetzt wurden... diese Diskussion um den "Privatbeamten" war halt der berühmte letzte Tropfen ins Fass!

Ich stehe weiterhin zu der Essenz meiner Aussage und wäre sehr froh, wenn dadurch ein kleiner Ruck durch die "Grenzgängergemeinde" gehen würde und die Themen/Wortmeldungen/Beiträge dementsprechend auf das ursprüngliche Niveau zurückkommen würden!

Wie bereits erwähnt: A bon entendeur - salut!


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Hamisso
2364 Messages

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19 Jahren  ago  

Der Begriff „Privatbeamter“ scheint in den alten Habsburger Stammlanden (Österreich, Ungarn, Tschechien, ...) auch heute noch sehr geläufig zu sein (wie eine Recherche in Google deutlich erkennen lässt).

Üblicher Weise nimmt man an, dass ein Beamter im öffentlichen Dienst steht. Ein Beamter, der in der Privatwirtschaft arbeitet, ist demnach ein Widerspruch in sich selbst.

Diesen Widerspruch macht ungewollt „German Occupation Definitions - English Translations. Compiled by: Nolan Altman, Edward Mitelsbach, and Kurt Friedlaender“ http://www.jewishgen.org/InfoFiles/GermanOccs.htm sehr deutlich, welche „Privatbeamter“ schlichtweg übersetzen mit „Private Public Servant“ – voilà, fang was damit an!

Diese Sprachgymnastik auf Kosten der Logik hat was mit Sozialgeschichte und subjektivem Wunschdenken zu tun. Das machen folgende Fundstücke deutlich:

„In der Geschichte der Klassen der USA existierte beispielsweise keine strikte Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten, was auch in den Begriffen White Collar Worker und Blue Collar Worker aufscheint, die betonen, dass es sich lediglich um unterschiedlich Gruppen von Arbeitern handelt. Dagegen lagen in der Vergangenheit in Deutschland Welten zwischen dem Arbeiterstand auf der einen Seite und dem Angestellten, der sich als "Privatbeamter" verstand, auf der anderen Seite. [29] Grundlage dessen waren politische Momente, u. a. die Privilegierung der Angestellten durch ein eigenes Sozialversicherungssystem, die sich zwar in Deutschland, aber nicht in den USA fand. [30]“ [Petra Bach, Zwischen klassischem Proletariat und Neuen Mittelschichten, http://www.kommunistische-debatte.de/klassen/klassenanalyse1997.html]

„Natürlich war das Selbstwertgefühl und Selbstverständnis von Angestellten einhellig durch ein unmissverständliches Abgrenzungsbedürfnis gekennzeichnet. Bloch spricht ausdrücklich von der "Lust, nicht proletarisch zu sein" (Bloch 1977, S. 109), die sich Ausdruck verleiht. Identität durch Abgrenzung verbürgte dem Angestellten aber nur zum Teil der Proletarier, der er nicht war. Im wesentlichen bestimmte das Bewusstsein nicht nur die Verdrängung von Lohnarbeitszwang, sondern die Leugnung von Abhängigkeit überhaupt. Im höchsten Fall waren Handlungsgehilfe und Privatbeamter bereit, anzuerkennen, dass sie zwar nicht die Freiheit der Oberen verkörperten, aber allemal eine "Zwischenstellung" einnehmen. Auch in dieser Position war "ihre" individuelle Unersetzbarkeit erkennbar; "absolute" Freiheit bestimmte ja auch nicht die Realität der Herrschenden. Wo also individuelle Unersetzbarkeit weder im blanken Widerspruch zum "Kollektivismus des Proletariats" stand noch umgekehrt "Unersetzbarkeit im Arbeitsprozess" meinte, ist dieses Selbstgefühl mit dem Urteil über Gesellschaft allgemein verbunden: "organische" Vorstellungen über Teil und Ganzes, Körper und Gliedmaßen, Maschine und Rädchen mit funktional-hierarchischem Aufbau sind gängige Analogien über Gesellschaft und Betrieb (BLOCH, Politische Messungen, Pestzeit, Vormärz, S. 172ff).“ [Thomas Kuchinke Die Zwiebel im Spiegelkabinett. Über die Legenden von Yuppies, Angestellten und Kleinbürgern, http://www.widersprueche-zeitschrift.de/article359.html]

Zur politischen und Sozialgeschichte siehe Jürgen Kocka, Angestellte zwischen Faschismus und Demokratie. Zur politischen Sozialgeschichte der Angestellten: USA 1890 - 1940 im internationalen Vergleich, Göttingen 1977