Hallo, in vielen Unternehmen stellt die Geshäftsleitung externe Berater ein um die unterschiedlichen Mitarbeiter in Einklang zu bringen. Dieses Ziel ist zunächst erstrebenswert, da in einem Unternehmen häufig Leute mit unterschiedlichem psycho-sozialen Hintergrund zusammen arbeiten müssen. Als Leiter eine Unternehmens würden mich aber vor allem die Namen der Leute interessieren die nicht ins Unternehmen passen. Hat jemand von Euch Erfahrungen mit einer solchen Ergebnisvielfalt nach einem solchen Projekt gesammelt ?
INFO FLASH
SP95 steigt (geringfügig)
Ein Team will man ja vor allem deswegen bilden, um die Gesamtproduktivität zu erhöhen. Das setzt Kooperation voraus, und diese Vertrauen in den Kollegen und in die Leitung voraus. Wenn ein Berater geholt wird, um Leute auszusieben und dadurch Personalkosten rein rechnerisch zu drücken, ist genau von vornherein das Vertrauen zerstört und die Basis für eine Kooperation untergraben.
Es hat sich außerdem schon allgemein herumgesprochen, dass ein externer Berater meist nur das frisch verpackt als eigenes Wissen verkauft, was er zuvor aus den Mitarbeitern desselben Unternehmens (oder seiner Konkurrenten!) herausgeholt hat.
wie war noch mal der beraterwitz mit dem hirten, dessen hund und dem zufällig vorbei kommenden berater.....
recht hast du meffo.
Würden umverpackte information die gleiche geruchsentwicklung haben wie ekelfleisch, wäre die luft in vielen unternehmen noch "dicker".
Immerhin erklären Berater den Auftraggebern, in anderen Worten, was diese ohnehin schon wissen oder sich nicht zu entscheiden trauen....trauRIG aber wahr.
mich würden doch noch einige erfahrungsberichte interessieren
Nunja, mein Job ist z.T. genau dies. Die Ergebnisse von GUTEN Beratern spiegeln eher die Realität wieder, als dass, was ein Kunde oft glaubt. Zudem können sie sehr gut unterscheiden, was Meinung und was Tatsache ist. Ich mache oft die Erfahrung, dass das Ergebnis positiv aufgefasst wird, um Veränderungen einzuleiten. Hat übrigens oft zu Umstrukturierungen (nicht Entlassungen) oder sogar neulich in einer grossen Klinik zu weiteren Einstellungen geführt.
Also die meisten Berater erzählen der Geschäftsleitung nur das, was sie vorher von den Mitarbeiter der beratenden Firma gehört haben. Natürlich in bunten Bildern und bestem Denglish. Angesichts der horrenden Honorarforderungen haben diese Aussagen dann naturgemäss mehr Gewicht als die voher getroffenen, identischen Aussagen der Mitarbeiter.
Dann bekommen die lieben Externen noch jede Resource zugesprochen. Wir haben gerade so ein Ding am laufen, wo extern 5 Mannjahre verpulvert werden durften und man intern vielleicht 2 bekommen hätte. Naturgemäss war das Projekt war ein voller Erfolg..... von den zig-tausend Seiten nie gelesener Anaylsen vielleicht mal abgesehen.....
Mitarbeitermotivation ist anders!
Obiwan, ich versuche mit meiner These die Berater aus der Reserve zu locken und mehr über diesen Berufszweig zu erfahren. Neue These: Stell Dir Du bis der Chef und übernimmst die Aussagen Deiner LAs. Stellen die sich im nachhinein als falsch heraus, hast Du einen Fehler begangen. Wirst Du von einem externen Berater falsch beraten, hast Du die Möglichkeit diesen als (schuldigen) Verursacher zu benennen und Du bist raus aus der Sache. Mich interessiert, wie Berater ihre Rolle als Alibigeber loswerden wollen..
Die Aussage von Meffo trifft meiner Meinung nach klar den Kern des Problems. Außerdem scheint sie mehr oder minder repräsentativ das Problem mancher Führungskräfte zu beschreiben. Entscheiden, ja, aber etwaige Konsequenzen, nein.
Als Vorgesetzter braucht man Führungskompetenz. Und ich erzähle einer Führungskraft nichts neues, wenn ich die Begriffe Methodenkompetenz und Fachkompentenz in diesem Zusammenhang nenne. Fachkompetenz, d.h. ich kann mitreden.
Ein Berater ist nur so gut, wie er sein Wissen auf individuelle Gegebenheiten eines Unternehmens anwenden kann. Diese Gegebenheiten sollte die Führungskraft kennen und vor allem deren Zusammenhang verstehen.
Wenn nicht, dann ...... fehl am Platz.
huch... ihr seid ja scheinbar alle irgendwie... gebrannte kinder?...
das hört sich schwer "normal" an... also: mobbender betrieb mobbt auch mithilfe des beraters, um quasi von beraterseite aus dann das grüne licht für rausschmisse zu bekommen. oder um nichtsschaffende führungspersonen weiter zu schützen.
ich denke mal, und da zähl ich uns zu, dass es auch berater gibt, die wirklich in erster linie ihre mission erfüllen möchten. nämlich: beobachten, analysieren, um dann verbesserungsvorschläge vorzulegen - unabhängig von "wer schleimt besser" und "wer zahlt mehr".
ich habe mich damals selbständig gemacht, weil mich auch gerade die von euch geschilderte art und weise tödlich angestunken hat. und genau darauf hatte ich keine lust mehr - und es funktioniert glänzend. und das verschen wir auch anderen betrieben zu vermitteln.
aber ich denke, auch da gibt es, wie überall, solche und solche berater...
sun