logo site
icon recherche
Forum / Allgemeines

Gehaltsanpassung D - L  

Profilbild von
sheriff
161 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

hi,

mir ist zu ohren gekommen, dass mittlerweile immer mehr luxemburger firmen hergehen und bei neueinstellungen das bruttogehalt soweit runterschrauben, dass man z.b. als deutscher von den niedrigeren steuersätzen in lux keinen vorteil mehr hat! man würde also netto das gleiche rausbekommen wie als wenn man in deutschland arbeitet!

ist diese vorgehensweise mittlerweile weit verbreitet? oder gibt es nur bestimmte branchen / berufsgruppen, die darunter "leiden"?

danke für die antworten!!


Anonymous
Anonyme

Offline

19 Jahren  ago  

ich glaube eher dass wird an die laue struktur hier in der gegend gekoppelt


Profilbild von
sheriff
161 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

was meinst du mit "lauer struktur"?

hat sonst niemand mit dem thema erfahrung gemacht?

gruß


Profilbild von
Meffo
7079 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Für mich ist diese Tendenz so offensichtlich, dass man darüber kaum noch Worte zu verlieren hat. Die Freunde der Marktwirtschaft dürfen sich freuen, denn Angebot und Nachfrage spielen auf dem Arbeitsmarkt, entgegen dem, was in D von Mainstream Ökonomen und neoliberalen Medien immerzu fest behauptet worden ist. Das heißt zumal in der Großregion, dass ein Arbeitgeber alles das, was der Arbeitnehmer von staatlicher Seite als finanzielle Erleichterung bekommt, der Arbeitgeber als einen indirekten Zuschuss zu seinen Lohnkosten ansieht. Sie werden bei dem angebotenen Preis für die nachgefragte Arbeitskraft selbstredend abgezogen - bis zu dem Punkt, wo man zu diesem Preis wirklich niemand mehr im größeren Umkreis findet, der den Arbeitsplatz ausfüllen kann und will.

In Luxemburg gibt es natürlich gesetzlich verankerten Mindestlohn sowie in vielen Branchen oder Unternehmen Kollektivverträge. Und auch ausländische Unternehmen, die in Luxemburg arbeiten lassen, müssen die Luxemburger Spielregeln anwenden (zumindest laut Gesetz).

Die Arbeitgeber sind jedoch derzeit massiv bestrebt, auch in Luxemburg diese soziale Sicherungen auszuhebeln (alles im Namen der "Kompetitivität", d.h. Anpassung an den globalen Trend des Lohn- und Steuerdumpings).

Wie TDK neuerdings bei den Tarifen bei Neueinstellung zeigt, sind die Patrone damit sogar bei neu abgeschlossenen Kollektivverträgen stellenweise erfolgreich damit. Nicht nur deutsche Unternehmer punkten kurzfristig damit, dass sie den eigenen Standort mies reden. Man vergleiche mit dieser Propaganda des Fédil die Werbebroschüre der Handelskammer über den Standort Luxemburg (wo und wenn es darum geht, neue Firmen aus dem Ausland anzuziehen!).


Profilbild von
karl21
3 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Hallo Benno, ich wollte nur sagen, dass du meiner Meinung nach recht hast. Ich habe neulich eine Stelle in L aufgenommen und verdiene 2000 netto, also 2500 brutto. In D fuer die gleiche Stelle koennte ich auch 2000 netto verdienen (habe mich erkuendigt), allerdings heisst das circa 3000 brutto! In meinem Fall stimmt deine Thesis schon! Gruesse


Profilbild von
sheriff
161 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

hi,

mich würde halt mal interessieren, ob diese gehaltsanpassung vorrangig in deutschen unternehmen (, die in lux ansässig sind) so gehandhabt wird oder ob das eine tendenz in allen luxemburger unternehmen ist! oder ist es vielleicht branchenspezifisch?


Profilbild von
magix6
43 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Ich kann nur für Bank/Versicherung sprechen : Stagnation der Gehälter; minus 20 - 40 !!! % bei Neueinstellungen ( Vergleich zu 2004 und 2003 ) es sei denn, es geht um ne Firma wo eh mehr weglaufen als nachkommen, wie z.Bsp im melting pot Kirchberg/Senningerberg

Prognose: Trend setzt sich fort : keine gute Zeit für Gehaltsverhandlungen bis um den letzten Cent

Der Markt regelt den Preis, und je mehr Angebot aus Belgien/Frankreich und vor allem Deutschland, um so schlechter die Basis für fetzigen Gehaltspoker.


Profilbild von
magix6
43 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Es betrifft alle Arten von Nationalität - internationale stellen derzeit sogar mit absolutem Minimalgehalt ein


Profilbild von
toto
3 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Kleine Anmerkung: 2500 Euro Bruttomonatsgehalt mit ca. 2000 Euro netto Verdienst heisst in Luxembourg: man ist ledig und hat keine kinder. Das müsste dann der deutschen Steuerklasse 1 entsprechen.

Bei Steuerklasse 1 in Deutschland, muss man aber 3600 euro brutto verdienen, um ungefähr 2000 Euro am Monatsende netto ausgezahlt zu bekommen


Profilbild von
sheriff
161 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

erstmal danke für die antworten! so langsam frage ich mich, aus welchem grund es sich noch lohnen sollte in luxemburg zu arbeiten (sofern man neueinsteiger ist). neben der tatsache, dass man dann meist das gleiche verdient wie in deutschland nimmt man noch eine relativ große entfernung zur arbeitsstelle in kauf! ok, wenn man kinder hat und in lux arbeitet hat es sicher vorteile, aber ansonsten.....


Profilbild von
Meffo
7079 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Dazu ein jüngstes Beispiel aus Deutschland. Unter http://www.steuernetz.de/homepages/personal/praxistipps/pt441.html heißt es zum Therma Langzeitarbeitslose:

"Ab 1. Oktober 2005 mehr Hinzuverdienstmöglichkeiten

Empfängern von Arbeitslosengeld II, also so genannte Langzeitarbeitslose, werden ab dem 1. Oktober 2005 höhere Hinzuverdienstmöglichkeiten haben, ohne dabei den Abzug der staatlichen Unterstützung zu riskieren.

Ein Hinzuverdienst – beispielsweise im Rahmen eines Mini-Jobs – wird bis zu einem Grundfreibetrag von 100 € nicht vom Arbeitslosengeld II abgezogen werden. Von einem Bruttoeinkommen von 100 € bis 800 € Euro bleiben monatlich 20 % anrechnungsfrei. Wer mehr hinzuverdient, für den bleiben immerhin noch 10 % anrechnungsfrei. Zum Vergleich: Nach der derzeitigen Regelung werden von dem Hinzuverdienst bis 400 € 15 % nicht angerechnet.

Praxis-Fazit: Sie als Arbeitgeber haben ab Oktober die Möglichkeit, Langzeitarbeitslosen für Mehrarbeit auch mehr zu bezahlen, ohne dass diese für ihr Mehr-Engagement finanziell abgestraft werden."

Egal wie man das jetzt im Einzelfall bewerten möchte - eines zeigt das Beispiel auf jeden Fall: Eine "sozialere" Regelung hat immer seine zwei Seiten. Und Arbeitgeber sind ggf. schlau genug, dass auch sie davon zu profitieren suchen - d.h. hier von staatlich subventionierten Billigkräften!


Profilbild von
dirkangela
954 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

hat es den Vorteil überhaupt Arbeit zu haben oder?


Profilbild von
BEETLE
16 Messages

Offline

19 Jahren  ago  

Klar ist, dass, je mehr sich die Schlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt und dem der Anrainer zuzieht - und das wird sie - der Influx nach Lux stärker wird. Welche Dimensionen das annehmen wird, werden wir ja sehen. Wir können auf ein verstärktes Wachstum in Lux hoffen. Es gibt ja demographische Untersuchungen auf die kommenden 30 Jahre - danach kann sich jeder Bauer mit Bauerwartungsland freuen. http://www.portrait.public.lu/


Anonymous
Anonyme

Offline

19 Jahren  ago  

ich meine dass hier in TR und umgebung Wirtschaftsflaute angesagt ist und daher jeder froh ist, für wenig Geld zu arbeiten ( Langzeitarbeitslose ausgenommen)