Cattenom ist nicht allein  

Die vielen AKWs stellen gigantische Zeitbomben dar. Die ganze Atommafia gehört zerschlagen, aber da steckt soviel Geld und Einfluss dahinter, da passiert nichts. Und wenn in einem AKW etwas passiert, wie in Fukushima, wird nach ein paar Monaten alles ganz normal weiterlaufen wie bisher. Ein Mantel des Schweigens wird sich auch beim nächsten GAU wieder über die Sache legen... Keiner der Verantwortlichen hat aus Tschernobyl, Fukishima und unzähligen "kleineren" Zwischenfällen gelernt. Die Fachleute, die es dennoch erkannt haben und an die Öffentlichkeit gehen, werden mundtot gemacht. Zum kotzen.

Hallo zusammen,

gelernt haben die Verantwortlichen schon daraus. Beispielsweise Vattenfall. Dort wird das "teure" Geschäft einfach ausgegliedert. Wenn es dann mal BOOM macht oder die Langzeitkosten für die Lagerung von Brennzellen etc.., ist kein Geld da, die Firma geht Bankrott und dank einem Vertrag (Dank Merkel) gehen die Lasten auf die Bundesbürger über.

Gruß

Danke für den Link, matschmi.

Ich stimme euch drei absolut zu. Die Atomlobby gehört verboten und dass mit dem Ausgliedern ist ein Skandal. Die AKW sind Zeitbomben, die der Betreibermafia fette Gewinne verschaffen, und wenn dann was passiert - tja, Pech halt. Die Politiker haben das insofern mit zu verantworten, als dass sie dem keinen Riegel vorschieben. Ein Endlager kann auch niemand finden bzw. keiner will es "in seinem Garten".

Vielleicht sollte man mal eine grenzüberschreitende Petition (DE-FR-LU-BE) lancieren? Ja, ich weiß, bringt eh nix gegen die netten Mafiosi mir ihrem "billigen, jederzeit verfügbaren, nachhaltigen Strom".

Moin, grenzüberschreitende Petition klingt gut. Die Franzosen kannst du aber dabei vergessen. Die Anti-Atombewegung in Frankreich ist extrem schwach, vergleichbar mit der in D in den 80er Jahren. Ich war sowohl in Schengen als auch in Cattenom bei den Demos, da waren 'ne Menge Deutsche (haupts. Saarländer), verhältnismäßig viele Luxemburger, und verhältnismäßig wenig Franzosen, wenn ich jetzt mal von den aufgeschnappten Gesprächsfetzen und den Fahrzeugkennzeichen ausgehe. Die Franzosen fahren halt auf den superbillig erhältlichen Atomstrom ab. Der Durchschnitts-Franzose geht nur auf die Straße, wenns ihm an den Geldbeutel geht - dann kennt er kein Pardon. Das ist jetzt nicht diskriminierend gemeint, sondern beschreibt meiner Meinung nach die Mentalität. Ich resigniere langsam, da weder Demos noch Anstrengungen unserer Politiker (ja, die gabs wirklich!) bisher was erreicht haben.

So ein Supergau im Kernkraftwerkgewerk ist wie ein Sechser im Lotto. Die Wahrscheinlichkeit ist nicht sehr hoch aber irgendwo und irgendwann tritt sie mit Sicherheit ein. Das kann in 10 Jahren irgendwo in Florida oder auch schon morgen in Cattenom sein. Absolut zuverlässig verstrahlen wir so ganz nebenbei die Erde durch radioaktiven "Restmüll" und dabei spielt Endlager, Zwischenlager oder Garkeinlager keine entscheidende Rolle.

@frohlux: Ich kenne die französische Mentalität gut und denke, was das Demonstrationsverhalten angeht, hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Kann mich an ein Bild im "Figaro" vor ein paar Jahren erinnern. Okay, der Figaro ist jetzt auch ein konservative und reißerische Zeitung, aber heftig fand ich's trotzdem: Auf dem Bild waren ein paar Anti-Atom-Demonstranten zu sehen (mit Transparenten und sonst nix, standen halt rum). Bildunterschrift war so was wie "gewaltbereite Chaoten auf dem Weg zur illegalen Castor-Blockade". Ah ja. Kenne zum Glück trotzdem ein paar Franzosen, die vehemente Atom-Gegner sind.

Wenn du mal wieder von einer Demo erfährst, mach ruhig in diesem Thread darauf aufmerksam. 🙂

@matschmi: Das kann auch in minus vier Jahren in Fukushima sein und trotzdem kein Umdenken einleiten...