frohlux,
das ist aus meinem Text vielleicht etwas sperrig rübergekommen: ich bin auch weit davon entfernt, ein Befürworter der Kernenergie zu sein, und ich finde das Ziel des Ausstiegs aus der Kernenergie gut und richtig - oder "alternativlos", um Frau Merkels Terminus zu nutzen. Aber ich denke, dass man es für die breite Masse falsch angepackt hat, und wenn man jetzt als vorzeigbares Ergebnis zunächst nur die Stromrechnung sieht, dann kann man Verständnis dafür aufbringen, dass viele damit ein Problem haben. Dass Kernenergie keineswegs so billig ist, wie dies die Befürworter gern hätten, das sollte eigentlich mittlerweile bekannt sein (die Asse wurde viel zu schnell in den Hintergrund gedrängt, und das nicht gelöste Problem der Endlagerung wurde nie wirklich öffentlich thematisiert), aber es gibt offenbar Stellen in der Regierung und der Wirtschaft, die diese Tatsache gern totschweigen.
Viel lieber wird ein Szenario gemalt, in dem Deutschland in den dunklen Winternächten ein schwarzer (weil unbeleuchteter) Fleck auf dem Planeten Erde ist, von dem durch das permanente Zittern der frierenden Bürger eine latente Erdbebengefahr ausgeht, wobei dies ebenso blödsinnig ist wie die o.g. Darstellung des praktisch kostenlos und umweltgerecht zu habenden Atomstroms.
Leider verpasst es unsere Regierung, den Bürgern den Atomausstieg richtig zu vermitteln und die daraus folgenden Kosten gerecht auf Bürger und Wirtschaft aufzuteilen. Würde man beides nachvollziehbar in Angriff nehmen, dann wäre die öffentlich Diskussion eine andere - und dann wären wir auch ganz schnell wieder beim Abschalten von Cattenom.