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Forum / Allgemeines

Berufsunfähigkeitsversicherung  

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Juergen1964
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12 Jahren  ago  

Hallo,

Wenn du im Urlaub einen Unfall hast und kommst als Krüppel zurück, dann kriegst du in Lux 12 Monate Lohnfortzahlung, dann wahrscheinlich ein Jahr ALG I (weiß ich nicht genau), dann kannst du von deinen Ersparnissen leben und dein Häuschen verkaufen und dann gibt es bis zum Lebensende Hartz IV und pillo.

Wenn du ein halbes Jahr Krank geschrieben bist nach einen Unfall ( bei mir Schulterverletzung), kannst du Reclassement beantragen. Hast dann Anspruch auf Arbeitslosengeld aus L U X E M B U R G.

Gruss

Jürgen :wink::wink::wink:


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hale
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12 Jahren  ago  

PsstGeheim: Darum frage ich, zahlen mir die BU's die Differenz zum alten Gehalt. Wenn sie das nicht tun, dann sind sie wirklich fraglich. Denn ich bin der Meinung, dass der größte Teil der BU-Bezieher NICHT generell arbeitsunfähig ist. Was nützt mir der Verzicht auf abstrakte Verweisung, wenn ich vielleicht noch berufsfremd arbeiten WILL, weil ich sonst zu Hause bekloppt werde. Aber wenn mir dann die komplette BU-Rente gestrichen wird, was dann ? Das weiss ich auch alles heute noch nicht, wie schwer das Schicksal eventuell zuschlägt.
Eine private Berufsunfähigkeit liegt im überwiegenden Sinn vor, wenn die versicherte Person infolge Krankheit, Körperverletzung oder mehr als altersentsprechender Kräfteverfalls, die ärztlich nachzuweisen sind, voraussichtlich mindestens sechs Monate ununterbrochen zu mindestens 50% außer Stande ist, ihrem zuletzt vor Eintritt dieses Zustands ausgeübten Beruf nachzugehen. Die BU zahlt auch nicht die Differenz, sie bezahlt den Betrag den du bei Vertragsabschluß festgelegt hast.


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PsstGeheim
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12 Jahren  ago  

Danke hale für die Ausführungen. Ich mache mich jetzt mal schlau, ob das was für mich wäre.


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CaptainHook
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12 Jahren  ago  

Juno1: @Captain Hook Dem kann ich nicht ganz zustimmen. Eine Krebserkrankung (z.B.) kann jeder bekommen. Hier wird man schnell Berufsunfähig (habe da selbst jemand im Bekanntenkreis).

Die WAHRSCHEINLICHKEIT für eine BU als Büroangestellter ist gering. Natürlich kann jeder Krebs kriegen oder vom Auto überfahren werden oder, oder, oder. Bei Krebs ist meist eben die BU-DAUER begrenzt (Genesung oder Tod), deshalb muss man abwägen, ob die Kosten für eine BU gerechtfertigt sind oder man nicht lieber das Geld monatlich selbst zurücklegt, aber später für etwas anderes nutzen kann, wenn der worst case eben nicht eintritt.

Ich kenne nur einen, bei dem die BU als Büroangestellter anerkannt wurde und das sind extreme, chronische Leiden. Die Aussage von Luxi1 ist falsch, da BU-Versicherungsprämien für Handwerker noch wesentlich höher sind als für Büroangestellte, weil dort viel öfter die Leistung in Anspruch genommen wird. Solche falschen Aussagen sind irreleitend. Ein Blick in Wikipedia zeigt:

Die Berufe mit den höchsten Raten an Berufsunfähigkeit Rang Beruf Neuzugänge Renten Anteil der Erwerbsunfähigkeitsrenten Anteil der Renten wegen Todes 1 Dachdecker 1021 52,4 % 28,4 % 2 Krankenpfleger 7972 41,3 % 12,2 % 3 Schlachter 1348 40,0 % 19,8 % 4 Tiefbauer 1266 38,1 % 23,6 % 5 Maurer 5449 37,7 % 20,2 % 6 Maler 3167 37,4 % 20,6 % 7 Sozialarbeiter 8668 36,4 % 10,6 % 8 Bauhilfsarb. 7228 36,0 % 25,1 % 9 Hilfsarbeiter 18027 36,0 % 21,6 % 10 Betonbauer 1464 35,4 % 17,3 %

Es ist natürlich dramatisch für deinen Bekannten. Hat er einen BU-Versicherung, zahlt diese und wie lange?

Wie gesagt: jeder muss das für sich abwägen und es kann einen jeden treffen. Aber um den gleichen Lebensstandard zu halten im Falle einer BU müsste ich mich auf Grund der hohen monatlichen Kosten ab sofort monatlich einschränken und dies für den relativ unwahrscheinlichen Fall, dass die BU-Rente überhaupt eintritt und die Summe der Auszahlungen die getätigten Einzahlungen dann auch noch übersteigt.


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hale
46 Messages

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12 Jahren  ago  

Statistisch wird wohl so jeder 4. vor erreichen des Rentenalters berufsunfähig. Und nach diesem Bericht->

http://www.focus.de/finanzen/versicherungen/berufsunfaehigkeit/berufsunfaehigkeit/berufsunfaehigkeitsversicherung-das-unterschaetzte-risiko_aid_11146.html

ist der erste Grund dafür wohl Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparats (also meistens der Rücken) und an zweiter Stelle kommen schon die Nervenerkrankungen. Beides Sachen die man sehr wohl auch bei einem Bürojob (vielleicht auch gerade da) bekommen kann.


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Jumbo
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12 Jahren  ago  

Bei der BU versciherung gibst du selbst vor welche Rente du monatlich haben willst. Danach richtet sich dein monatlicher Beitrag. Aber es gqab schon mal diese Diskussion hier BU versicherung machen oder nicht. Und wenn jemand Schreiner lernt und später in einem anderen Beruf arbeitet? Habt ihr das bedacht?? Oder auch dass sich der früher erlente Beruf so ändert mit den Jahren, dass die heutige Ausbidlung mit der vor 20 Jahren nicht mehr übereinstimmt??...dann ist er berufsunfähig. Er müsste vieles neu erlernen, eine Chance erhalten Praxis zu erwerben...und das wird mit 50 jAHREN niemand mehr bekommen....also berufsunfähig. Sinnvoll ist es schon gekoppelt mit Lebensversicherung.


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PsstGeheim
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12 Jahren  ago  

CaptainHook: Aber um den gleichen Lebensstandard zu halten im Falle einer BU müsste ich mich auf Grund der hohen monatlichen Kosten ab sofort monatlich einschränken und dies für den relativ unwahrscheinlichen Fall, dass die BU-Rente überhaupt eintritt und die Summe der Auszahlungen die getätigten Einzahlungen dann auch noch übersteigt.

Also es kommt ja auf den derzeitigen Beruf an. Ich habe es mir jetzt mal durchgerechnet. Bürojob, Mitte 30, angenommen nach 15 Jahren BU. Den in 15 Jahren eingezahlten Beitrag hätte ich schon nach 6 Monaten meiner selbst gewählten Rentenzahlung wieder raus. So sehr muss ich mich also gar nicht einschränken, um einen Monatsbetrag für eine adäquate BU-Rente aufzubringen.

Ich bin jetzt am überlegen, ob ich abschließe.


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Luxi1
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12 Jahren  ago  

@Captain Hook

* Die WAHRSCHEINLICHKEIT für eine BU als Büroangestellter ist gering.

Das ist deine Meinung, aber wenn ich mir die Meldungen über die "Zivilisationskrankheiten" Burnout, Rücken etc. ansehe, dann bin ich anderer Meinung.

* Die Aussage von Luxi1 ist falsch, da BU-Versicherungsprämien für Handwerker noch wesentlich höher sind als für Büroangestellte, weil dort viel öfter die Leistung in Anspruch genommen wird.

Meine Aussage war so gemeint, dass das Verlustrisiko für uns (damit meine ich jetzt mal die GG nach Lux) höher ist. Wenn ein Maurer in D vom Gerüst fällt, dann ist der Unterschied seines Netto zur (im schlimmsten Fall) Sozialhilfe nicht so hoch und vielleciht bekommt er noch was von der BG. Wenn einem hochspezialisierten Banker aus Lux was auf den Kopp fällt und er muss sich was "normales" zuhause suchen, dann kann sich jeder für sich ausrechnen, wieviel Einbußen er netto haben würde. Das Beispiel oben war ja der LKW-Fahrer... in D...

* Wie gesagt: jeder muss das für sich abwägen und es kann einen jeden treffen. Aber um den gleichen Lebensstandard zu halten im Falle einer BU müsste ich mich auf Grund der hohen monatlichen Kosten ab sofort monatlich einschränken

Über die Höhe der Kosten ist gar keine Aussage möglich, weil diese extrem 1. von der eigenen Krankengeschichte und 2. von der gewünschten monatlichen Rente abhängt. Ich habe zB sehr früh abgeschlossen, als ich noch fit war 😉 und habe auch nur eine ordentliche Rente, die ein komfortables Überleben sichert, eingeschlossen, aber nicht mein jetziges Netto.


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Juergen1964
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12 Jahren  ago  

Hallo, welcher Gutachter wird dir 50% Berufsunfähikeit bescheinigen?


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CaptainHook
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12 Jahren  ago  

@Luxi: Du darfst jede Meinung vertreten und unterschiedliche Meinungen führen ja auch oft zu interessanten Diskussionen, auch wenn die Statistiken in diesem Fall eine völlig andere Sprache sprechen. Klinke mich hier dann mal aus der Diskussion aus. Ich denke, die Standpunkte sind klar.Wollte einfach nur mal ein anderes Licht darauf werfen. Es gibt viele pro und cons und jeder muss für sich bewerten, wie schwer sie wiegen, um dann zur Entscheidung für oder gegen eine BU zu kommen. Bleibt nur uns allen zu wünschen, möglichst lange gesund zu bleiben. Take care. :swingin:


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PsstGeheim
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12 Jahren  ago  

Luxi1: Aber um den gleichen Lebensstandard zu halten im Falle einer BU müsste ich mich auf Grund der hohen monatlichen Kosten ab sofort monatlich einschränken

Ich liefere jetzt mal Beispielzahlen:

Banker, BU-Rente von 3000 €, 30 Jahre alt, keine Krankheiten, kein Übergewicht, Nichtraucher, Laufzeit bis 60 Jahre.

Monatsbeitrag 80,- € bei jährlicher Zahlweise, so sehr einschränken muss man sich ja doch nicht, wenn man davon ausgeht, das Nettogehalt derzeit liegt sogar noch über der BU-Rente für den Notfall. Manche gehen für das Geld einmal die Woche raus Essen.


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12 Jahren  ago  

@PssstGeheim: da kenne ich aber andere Zahlen, dass geht eher in Richtung 150 Euro, aber egal.

Ich bin auch auf CaptainHooks Seite, für mich das ALLES entscheidende: Bezahlt die Versicherung denn überhaupt im Fall der Fälle? Es gibt ja immer wieder Fälle, in denen Versicherungen eben nicht dafür aufkommen und jahrelange Prozesse die Folge sind.

Hier geben halt viele Leute auf oder können das nicht bezahlen. Gut für die Versicherungen. Gibt es irgendwo Statistiken, welche Versicherung wieviel Prozent der Anträge auch wirklich auszahlt?


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SamHawkins
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12 Jahren  ago  

Hallo Leute eine Adresse zum Thema (im weitesten Sinne): http://daserste.ndr.de/panorama/neinsager105.html Enthält zwar keine Statistik, verleidet einem aber trotzdem den Abschluss ... Aber wem soll man heute schon noch trauen, wenn man das nicht mal bei der vom eigenen oder vom benachbarten Völkchen gewählten Regierung hinbekommt?


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12 Jahren  ago  

@SamHawkins: genau das meinte ich!

ein Auszug aus dem Text beschreibt es ganz gut, warum ich KEINE Berufsunfähigkeitsversicherung abschließe:

"Hans-Peter Schwintowski, ein Experte für Versicherungsrecht, schätzt, dass bis zu 60 Prozent aller Leistungsfälle in bestimmten Versicherungsarten abgelehnt werden. Die Gutachten würden dabei meist zugunsten der Konzerne ausfallen, denn die beauftragten Experten seien auf die hohen Honorare der Auftraggeber angewiesen."


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12 Jahren  ago  

Ich kann das, was LuxLuchs schreibt nur bestätigen. Ich selbst bin seit einigen Jahren sowohl seitens Lux. als auch seitens Deutschland erwerbsunfähig geschrieben - und das heisst ja in der heutigen Zeit schon etwas, d.h. jeder kann sich ausrechnen, wie krank man heute sein muss, um seitens D überhaupt die volle Erwerbsminderung anerkannt zu bekommen. Dies ist aber bei mir der Fall und auch die private Zusatzvorsorge durch meinen damaligen AG zahlt mir eine kleine Rente.

Ich hatte aber auch noch eine BU, die erkennen die Erwerbsminderung ihrerseits nicht an, heisst im Klartext, sie zahlen nicht, obwohl ich jahrelang für genau so einen Fall eingezahlt habe. Im nachhinein ist man immer schlauer, aber wenn ich es nochmals zu tun hätte, würde ich das Geld (und das war nicht gerade wenig) lieber anderweitig verwenden.

Aber jetzt hilft es mir auch nicht mehr weiter. Habe lange überlegt, das ganze einem Anwalt zu übergeben, aber die Nerven hatte ich einfach nicht, da noch einen jahrelangen Rechtsstreit vom Zaun zu brechen.

Fazit: Legt das Geld lieber beiseite oder in irgendetwas, wo es noch eine einigermassen gute Rendite gibt und wenn der Fall der Fälle kommt, dann habt ihr wenigstens das Geld zur Verfügung. Denn nicht jeder bekommt die Erwerbsminderungsrente zugesprochen und wenn dem nicht so ist, dann wird man im schlimmsten Fall zum Sozialfall!