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Forum / Allgemeines

Arbeitsgerichtsprozess - Verschleppung?  

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CocoLux
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17 Jahren  ago  

Hallo zusammen,

ich benötige dringend Eure Erfahrungswerte und Infos bezüglich der Problematik 'Klage vor dem Arbeitsgericht' in Luxemburg.

Mir wurde im vergangenen Jahr von meinem luxemburger Arbeitgeber gekündigt. Ich selbst bin Grenzgängerin. Ich habe über einen luxemburger Anwalt Klage gegen die Kündigung eingereicht. Es steht eine recht hohe Abfindungssumme im Raum. Klage wurde bereits Mitte 2006 eingereicht. Seitdem gab es drei Termine, die seitens des Arbeitsgerichts zugeteilt wurden, wovon bisher jedoch kein einziger stattgefunden hat.

Der erste Termin, der für Nov. 2006 angesetzt war, wurde angeblich von der Gegenseite verschoben. Mein Anwalt informierte mich, dass die gegnerische Seite nur bis zu zweimal den Termin verschieben könne. Andersfalls würde das Arbeitsgericht, die Gegenseite auffordern, den dritten Termin wahrzunehmen. Mein Anwalt machte auch die Aussage, dass das alles sehr zügig gehen würde - Ende 2006 wäre der Fall durch. Weit gefehlt! Wie auch, wenn zwischen den Terminen jeweils mehr als drei Monate liegen?

Es folgten weitere Termine für Februar 2007 und zuletzt für Mai, wobei mein Fall allerdings wieder nicht verhandelt wurde - laut Auskunft meines Anwalts beide Male aufgrund 'Überfüllung der Sitzung beim Arbeitsgericht'. Ein neuer Termin wurde für Oktober (!) anberaumt, wobei ich fast vermute, dass es wieder nichts wird.

Dies grenzt meines Erachtens an Prozessverschleppung. Jeder EU-Bürger hat meines Wissens das Recht auf einen zeitnahen Prozessbeginn. Dafür muss es doch Fristen geben? Dass die Mühlen in Luxemburg teilweise sehr langsam mahlen, wissen wir (siehe Steuerrückerstattung, etc.), aber es kann nicht rechtens sein, länger als 1 Jahr auf seine Verhandlung zu warten? Ob es nun wirklich am Arbeitsgericht liegt, oder an meinem Anwalt oder an der Gegenseite, weiß ich nicht. Hat jemand eine Idee, wie man die Dinge beschleunigen kann? Habt Ihr Erfahrungswerte bezüglich der Dauer bis Prozessbeginn? Weiß jemand, ob es hierzu Fristen gibt? Vielen Dank für Eure Hilfe.

Eine superangenervte Cocolux.


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Meffo
7079 Messages

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17 Jahren  ago  

Die Überwachung der Fristen gehört ja eigentlich zur Aufgabe des mit dem Fall betrauten Anwalts. Schlimmstenfalls kann man auf europäischer Ebene klagen, dass einem der Zugang zur Justiz verwehrt worden ist, wofür Luxemburg tatsächlich auch in einigen Fällen schon verurteilt worden ist.


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paul00
37 Messages

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17 Jahren  ago  

Hallo,

auch ich habe hier extrem schlechte Erfahrung gemacht. Meine Klage wurde bereits im Sommer 2005 eingereicht und immer wieder wurden die Termine wegen Überlastung der Anwälte, Gericht oder Stau im Strassenverkehr oder was auch immer verschoben. Nun nach 2 Jahren soll in 14 tagen wieder ein termin stattfinden. Ob dieser dann tatsächlich eine Entscheidung bringt; wer weiß das schon. Wohlgemerkt es geht hier um den e r s t e n Verhandlungstag. Obwohl das Arbeitsgericht schon 2007 Urteile aus Klagen aus 2007 gefällt hat. Scheint mir eine never ending story zu sein. Ich habe für mich persönlich den Fall und Abfindung abgehakt - es kann nur besser kommen. Drücke Dir und mir mal alle Daumen.

Gruss


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CocoLux
38 Messages

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17 Jahren  ago  

Hallo,

das hört sich nicht gut an - riecht nach Willkür - entweder gegen Grenzgänger, die es wagen, in Lux Klage gegen ein in Luxemburg ansässiges Unternehmen einreichen - oder möglicherweise hat unser ehemaliger AG bzw. dessen Anwalt gute Kontakte, wonach unsere Akten mal ganz nach unten in den Stapel geschoben wurden. Normal kann das nicht sein und sicherlich auch nicht rechtens.

Skandalös um so mehr, wenn schon Klagen aus 2007 verhandelt wurden! Diese Info ist neu und ich finde das recht delikat. Bei mir handelt es sich auch um den ersten Prozesstag, der noch nicht stattgefunden hat. Da es bei dieser Angelegenheit für mich, wie sicherlich auch für Dich, Paul00, um eine nicht unerhebliche Summe Geld geht, kann und werde ich mich mit diesem Zustand nicht abfinden und wenn ich an Juncker persönlich schreiben muss oder vorm EGH demonstriere. Wahrscheinlich ist das die Taktik: zermürben, auflaufen lassen - bis es so lange her ist, dass man nicht mehr daran glaubt. Mit Glauben hat das aber nichts zu tun. Wir haben ein Recht auf den Zugang zur Luxemburger Justiz. Und dafür werde ich mich einsetzen. Das lasse ich nicht auf mir sitzen!

Zunächst bekommt mein Anwalt jetzt eine weitere schriftliche Aufforderung. Bin auf seine Antwort gespannt. Auf eine Email vor Monaten hat er erst gar nicht reagiert. Geht gar nicht... hat mir viel versprochen, als ich zu ihm kam. Und nun? Sabotage? Was ist da los? Es ist etwas faul im Staate Luxemburg, oder wie?

Ich halte Euch auf dem laufenden.

Danke und Gruss - und wenn jemand noch etwas zu melden hat... bitte gern! Bin für jede Info oder Erfahrung dankbar.