Arbeitsgenehmigung für Nicht-EU-Bürger in Luxemburg??  

die Antwort steht schon in Ihrer Frage; zuständig ist das Arbeitsministerium, nicht das Arbeitsamt, die genaue Vorgehensweise steht (nur in frz) in http://www.mt.etat.lu/droitdutravail/etranger/SECT_V.htm Prinzip ist: Der zukünftige Arbeitgeber muss glaubhaft darlegen, dass die Arbeitsstelle nur von dem entsprechenden AN besetzt werden kann und dementsprechend unmöglich ist den Arbeitsplatz von einer Person aus der EU zu besetzen. (es gibt zu diesen Fällen auch bereits zahlreiche Jurisprudenz )

In einem Entwurf zu einem Großherzogl. Reglement ist vorgesehen, dass der Ehegatte eines EU-Bürgers, der sein Recht auf Freizügigkeit als Arbeitnehmer ausübt (ebenso wie der Ehegatte eines luxemburgischen Bürgers, der in Luxemburg beschäftigt ist), keinerlei besonderen Arbeitserlaubnis mehr für Luxemburg bedarf.

Das heißt also, wer einen EU-Bürger geheiratet hat, bedarf keiner behördlichen Erlaubnis mehr, um in Luxemburg beschäftigt werden zu können (ab Inkrafttreten dieses Reglements bzw. nach EU-Recht).

http://www.diegrenzgaenger.lu/index.php?forum_msg_id=14686t14618&forum_page=&p=forum&forum_mode=2&forum_id=#FORUM

Da diese Regelung lediglich schon bestehendes EU-Recht bzgl. Freizügigkeit der Arbeitnehmer umsetzt, sollte man ADEM nach Einzelheiten der gegenwärtigen Rechtsanwendung befragen.

Darüber hinaus kann in einem besonderen Fall von einem Luxemburger Arbeitgeber jeder andere Nicht EU Bürger eingestellt werden. Verfahren unter http://www.adem.public.lu/demandeur/permis/index.html

Vielen Dank für die Infos. Das bedeutet, dass ein Nicht-EU-Bürger grundsätzlich in Luxemburg arbeiten dürftte, andererseits aber der potentielle Arbeitgeber die Notwendigkeit, einen Nicht-EU-Bürger für solch eine Stelle einzusetzen, glaubhaft machen muss. Daraus lässt sich doch dann schließen, dass ein Arbeitgeber normalerweise einen Bewerber aus der EU bevorzugen wird, um eventuellen "Glaubhaftmachungen" aus dem Weg zu gehen. Kann ich das so interpretieren?

Ich würde erst einmal darauf bestehen, dass ein Nicht EU Bürger, der mit einem Eu Bürger verheiratet ist, keine besondere Arbeitserlaubnis benötigt, wie sonst Nicht EU Bürger dies benötigen.

Ich möchte annehmen, bis dass ein Arbeitsplatz in L gefunden worden ist, dürfte das entsprechende Großherzogl. Reglement auch offiziell in Kraft sein.

Ansonsten Schreiben an den Arbeitsminister mit dem Begehren, dass schriftlich festgestellt wird, dass die betreffende Person, da mit einem EU Bürger verheiratet, keine besondere Arbeitsgenehmigung für L benötige.

(Man muss allerdings davon ausgehen, dass diese EU Regelung noch nicht in alle Amts- und Gehirnwinkel Luxemburgs vorgedrungen ist. Aber alles reine Nervensache, das Recht geht seinen Weg ...)

In Rechtsfragen bzgl. Nicht EU Bürgern, insbesondere Aufenthaltsrecht, ...) kann man sich auch an ASTI wenden,

www.asti.lu

***(Man muss allerdings davon ausgehen, dass diese EU Regelung noch nicht in alle Amts- und Gehirnwinkel Luxemburgs vorgedrungen ist. Aber alles reine Nervensache, das Recht geht seinen Weg ...)***

=> sagen wir so: ich bin immer wieder überrascht, dass die luxemburger behörden noch komplizierter und langsamer sind als die deutschen... und sich in diesem kleinen ländchen fakten noch langsamer rumsprechen... und diese warteleitungen... gigantisch... *gähn*

ja, ich bin glücklich, hier zu arbeiten - und ich bin kein grenzgehender arbeitnehmer, ich bin deutscher arbeitgeber in luxemburg *grins* - und habe damals meine notwendigen papiere in rekordzeit von 2,5 monaten bekommen *kicher*

also... geduuuuld... hier ticken die uhren anders...

soleil

Nochmal vielen Dank - auch für die vielen hilfreichen Infos!

Grundsätzlich bin ich ja schon mal erleichtert, dass mein Mann in Luxemburg arbeiten könnte. Wir dachten in unserer Sorge um einen Arbeitsplatz schon daran, dass er die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen sollte (was wir nach wie vor in Erwägung ziehen).

Aber selbst wenn eine Arbeitsstelle als Nicht-EU-Bürger in Luxemburg möglich wäre, sehe ich es ähnlich wie Ihr, nämlich, dass sich diese Möglichkeit noch nicht bis zu jedem möglichen Arbeitgeber herumgesprochen hat und daher die Bewerbung eines Tunesiers als eine der ersten ausgesiebt wird - ganz gleich wie dessen Qualifikationen sind ...

Da ist natürlich was Wahres daran. Es gibt überall Menschen mit ihren diversen Vorurteilen und Vorlieben. Deswegen ist es jedoch falsch, die Flinte ins Korn zu werfen.

Die alltägliche Erfahrung zeigt vielmehr, dass viele Menschen gerade auch in Luxemburg ihren Arbeitsplatz finden, die nich unbedingt dem Bild des Idealkandidaten entsprechen (kann alles, kostet nichts, spricht außer den drei Landessprachen und Englisch auch noch Russisch und Chinesisch sowie alle Amtssprachen und Dialekte der EU, die in der Firma benötigten Übersetzungen erledigt er zu Hause; und beherrscht noch zudem jedes Computerprogramm, was derzeit im Unternehmen läuft; kann Kopiergerät und Computer selber reparieren und die Espressomaschine bedienen, freut sich auf jeden kleinen Stressgewinn, ...).

Entschleunigung ist in. Denn Hektik ist ungesund. Und stört das Denken.

"Wohin rennen sie denn? Wo laufen sie denn hin???"

Keine Zeit, darüber nachzudenken.