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Forum / Allgemeines

Abentteuer Med. Dienst in Luxembourg  

Anonymous
Anonyme

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19 Jahren  ago  

Ich möchte einmal allen, die es noch vor sich haben bzw. nichts darüber wissen, ein wenig darüber aufklären, was man bei einer Vorstellung beim med. Dienst in Luxembourg zu erwarten hat. Also als erstes einmal viel viel Zeit mitbringen. Das Prinzip, wer zuerst kommt, kommt auch zuerst an die Reihe, ne ne; das gibt es nicht. Ich habe vor ein paar Tagen diese leidliche Erfahrung machen müssen und möchte davon einfach hier einmal berichten. Ich habe erst einmal 2 1/2 Stunden warten müssen obwohl ich einen festen Termin hatte. Ich meine, man ist es ja mittlerweile gewohnt, dass man längere Wartefristen in Kauf nehmen muss, aber das war schon der Hammer. Ich glaube, die Personen dort vor Ort vergessen, dass es sich um Patienten handelt, die "krank" sind. Wir brauchen hier nicht über die Ausnahmen zu diskutieren; ich brauche mich auch nicht zu rechtfertigen, ob ich jetzt wirklich krank bin - meine deutschen Ärzte (verschiedene) haben es mir bestätigt. Diese Ärztin bzw. Person, die meinen Gesundheitszustand beurteilen sollte, war eigentlich ziemlich schnell fertig. Sie machte mit mir ein paar Pseudountersuchungen, wie zum Beispiel ein EKG, obwohl mein Herz bestens funktioniert, ich denke, sie brauchte etwas, dass sie in ihren Bericht tippen konnte; aber meine eigentliche Krankheit hat sie in keinster Weise untersucht, das ist wie wenn man zum Metzger geht und dort 1 Auto kaufen möchte. Ich fragte dann einmal zaghaft, wie sie denn meinen Gesundheitszustand beurteilen wollte, wenn sie mich garnicht untersuchen würde, da gab sie mir zur antwort: das brauche sie nicht, das was sie sehen würde, würde ihr reichen. dann kam ihre frage: wann ich denn gedenke, wieder arbeiten zu gehen, darauf gab ich ihr zur antwort, dann, wenn ich gesund bin und meine deutsche ärztin mich wieder arbeitsfähig schreibt. da bekam ich zur antwort, nein, das wäre der letzte krankenschein den sie aktzeptieren würde und wenn ich dann nicht wieder arbeiten ginge, dann wird das krankengeld eingestellt. ich muß ehrlich sagen, ich bin nicht auf den mund gefallen, aber da war ich sprachlos. ich denke, die leute werden da eingeschüchtert und wer sich davon beeinflussen lässt, der hat verloren, diese personen sind glaube ich nur dazu da, die glaubwürdigkeit von einem in frage zu stellen und nicht um einem zu helfen; ich bin noch nie so menschenverachtend behandelt worden. nur letztendlich sitzen sie wohl doch am längeren hebel, denn ich habe von einer bekannten gehört, dass es ihr ganz genauso ging und man irgendwann einfach wieder arbeiten geht, nicht, weil man kann sondern weil einem die puste bzw. das geld ausgeht. mir tut heute schon jeder leid, der diese odyssee über sich ergehen lassen muss. hat jemand schon einmal ähnliche derartige erfahrungen gemacht. dann lasst es mich wissen; ich für meinen teil bin schon froh, wenn es mir nicht alleine so ergangen ist.


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oetzi
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19 Jahren  ago  

hallo horn, also ich kann dir zu deinem obigen bericht nur meine vollständige zustimmung geben, mir erging es ganz genauso. ich habe schon viel erlebt, aber das gehört zu den kapiteln, die ich nie wieder in meinem leben erleben möchte. ich arbeite jetzt seit auch seit über 10 jahren in luxembourg, war nie krank, aber wenn es dich einmal erwischt, dann hast du im grunde genommen die a-karte gezogen. wie du sagst, du gehst nachher wieder arbeiten, wie es dir geht, danach fragt dann kein mensch mehr und man kann von den kollegen auch nicht immer erwarten, dass sie dann dafür verständnis haben. denn wer da ist, der muß auch funktionieren!


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Meffo
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19 Jahren  ago  

In solchen Fällen muss man sich gewiss zur Wehr setzen, auch mit rechtlichen Mitteln!


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Meffo
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19 Jahren  ago  

Unterstützung zum Beispiel durch die asbl. Patientevertriedung,

http://www.patientevertriedung.lu/

18, rue Dicks - L-1417 Luxembourg Tel.: 49 14 57–1 Fax: 49 14 58


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luxlex
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19 Jahren  ago  

Du hast sicherlich da eine schlimme Erfahrung gemacht, das Problem ist nur, dass es nicht am System liegt sondern an der Natur des Menschen. Es gibt solche und solche Ärzte... und wenn man Pech hat gerät man an den Falschen... Leider ist man dann der reinen Willkür ausgeliefert und wie Meffo richtig sagt, man muss sich wehren ansonsten kommen noch viele nach dir die das gleiche Problem haben.


Anonymous
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19 Jahren  ago  

danke schon einmal für die antworten; es tut gut. aber ich habe weder keine kraft, mich zur wehr zu setzen. mir geht es gesundheitlich gelinde gesagt, ziemlich beschissen und da fehlt mir der nerv, mich gegen dieses system zur wehr zu setzen und ich denke, darauf spekulieren diese "ärzte". ich gebe euch recht, daß man es ihnen zeigen müsste, aber ich kann es zur zeit nicht und kann es mir ehrlich gesagt, auch finanziell nicht leisten, auf mein geld zu verzichten. aber nichts destotrotz werde ich mich einmal bei dieser "patietenvertretung" erkundigen.


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Meffo
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19 Jahren  ago  

Wenn man die Stellungnahme der Arbeitskammer zu dem gesetzlich geänderten Verfahren sorgfältig liest, so liegt das peroblem sicherlich auch am System. Es macht hier mehr oder minder medizinisch ausgebildetes Personal zu bürokratischen Alleinherrschern (Expertokratie). Jedenfalls ist ein Patient meist schon aufgrund seiner gesundheitlichen, wenn nicht sozialen Position kaum in der Lage, sich gegen Fehlentscheidungen und inhumanen Behandlungsmethoden zur Wehr zu setzen.

Man muss oft schon kerngesund sein, um sich bestimmten Medizinern aussetzen zu können!


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19 Jahren  ago  

ja meffo du sprichst mir aus der seele. habe mittlerweile von etlichen bekannten erfahren, dass ich wohl traurigerweise kein einzelfall bin. und wie du sagst, dann geht man halt einfach wieder arbeiten und muss sehen, was kommt.


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Meffo
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19 Jahren  ago  

Bei der CMEP (Angestellte) gibt es einen Herrn, der für Streitsachen (Contentieux) zuständig ist, Fred Nilles, [email protected] Tel. 40 113 - 2357, http://www.cmep.lu/contentieux.htm

Analoges müsste es gleichfalls für die CMO geben.

Die Entscheidung des Kontrolldienstes (CMSS) kann in einem beschleunigten Verfahren angefochten werden vor dem Conseil arbitral des Assurances sociales.


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Odi
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19 Jahren  ago  

Hallo Horn,

als ich dies hier heute las, habe ich gedacht, ich hätte das selbst geschrieben. Ich stecke im moment genau in dieser Situation. Ich wurde vom medizinischen Kontrolldienst für "voll arbeitsfähig" geschrieben. Morgen muss ich wieder bei meinem Arbeitgeber erscheinen, obwohl mein deutscher Arzt dies mit einer Gegendarstellung für absolut irrsinnig hält. Mein Arbeitgeber beharrt aber auf das Erscheinen am 15.03.2007, da ich ja voll arbeitsfähig bin. Nun kommt es: Ich hätte nun aber noch einen Termin in einer Schmerzklinik in Mainz, die extra Leute von der Warteliste nach hinten geschoben haben, damit ich so früh wie möglich dran komme. Diesen musste ich heute absagen, da ich ja wieder arbeiten gehen muss, damit mir nicht gekündigt wird. Das heisst, mir kann nicht geholfen werden, weil Leute des medizinischen Dienstes Gott und Herrscher spielen.

Aus Angst die Arbeit zu verlieren, gehe ich morgen hin. Muss mich aber fahren lassen, weil ich mit Opioiden zugepumpt bin um die Schmerzen auszuhalten.

Wie es weitergeht weiss ich nicht... vielleicht hat noch jemand tipps. Ich habe über die OGBL Einspruch beim Schiedsgericht eingereicht... Mehr weiss ich aber nicht, was ich tun kann. Immerhin habe ich Familie mit 2 Kindern..

Eine fristlose Kündigung kann ich mir auch nicht leisten, da ich dann gesperrt werde (3 Monate) und kein Geld bekomme welches ich aber Dringend brauche.

Liebe Grüsse Odi

Bitte schreibt reichlich ... Ich bin so ziemlich am Ende


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Meffo
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19 Jahren  ago  

Zusätzlich zur Unterstützung des OGBL wäre juristische (Schadensersatzforderung!) und medizinische Unterstützung nicht schlecht. In Luxemburg www.patientevertriedung.lu

Und vielleicht aus Deutschland ein amtsärztliches Gegengutachten.


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Odi
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19 Jahren  ago  

Hi Meffo,

das ist leider alles in französisch auf dieser Seite. meines ist leider nicht so gut. Gibt es vielleicht irgendwo eine Art Übersetzung? Heute habe ich übrigens mit meinem Arbeitgeber abgeschlossen. Es war meiner Meinung nach nicht anders möglich.. Ich habe nicht diesen langen (finanziellen) Atem wie ihn die Gegenstelle vielleicht hat.

Gruss Odi


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Meffo
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19 Jahren  ago  

Das ist ja der Endzweck der ganzen Übung des Kontrolldienstes: Wer krank ist und wenig Geld hat, gibt auf. Die Problemfälle werden damit über die Grenze zurück entsorgt.

Luxemburg ist nur offen für Menschen, die einen Sack Geld mitbringen oder wenigstens bis zum Umfallen arbeiten können = Arbeitstouristen und Schwarzgeld.

Wer sich in dem Lande ansiedeln möchte, wo er seinen Arbeitsplatz verloren hat, ist ein "Sozialtourist".

Die Patientevertriedung kann man auch kontaktieren; siehe Daten auf der Website (oder über OGBL).


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Odi
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19 Jahren  ago  

Ok... die OGBL ist schon an der Sache mit dem Schiedsgericht dran (Einspruch wegen der Gesundschreibung)... Ich werde meine Ansprechpartnerin bei der OGBL diesbezüglich einmal fragen. Aber recht hast Du... Wer keine finanziellen Moeglichkeiten mehr hat, der ist verloren.....

Traurig, das niemand dem Einhalt gebieten kann... Man sollte wichtigen Leuten genau solche Sachen vor Augen führen und zeigen, dass Menschen keine Maschinen sind und wenn sie nicht mehr funktionieren, verschrottet werden können

Liebe GRüsse Odi


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Odi
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19 Jahren  ago  

Was mich eigentlich nun noch beschäftigt...

Ich habe noch einen Krankenhausaufenthalt im April. Wer kommt für den auf? Ich stehe noch aufgrund der Kündigungsfristen bei meinem luxembourgischen Arbeitgeber unter Vertrag. Kann die Caisse de Maladie sich sträuben, die Kosten des Krankenhauses zu übernehmen, weil sie mich ja für "voll arbeitsfähig" geschrieben haben?? Bei denen geht keiner an das Telefon und wenn doch, sprechen die alles andere ausser Deutsch.

Vielleicht kann mir hier aber jemand helfen.

mfg

Odi