Die nächste Indextranche in Luxemburg wird frühstens im April fällig. Das geht aus einem neuen Konjunkturbericht der Statistikbehörde Statec hervor. Der Grund dafür ist die niedrige Inflation von nur 1 % in 2024 im Großherzogtum.

Ursprünglich war vermutet worden, dass die nächste Indextranche noch Ende dieses Jahres fällig werden könnte. Danach hatten die Statistikexperten sie immer weiter vorgeschoben. Zur Erinnerung: Bei einer Index-Tranche wird das Gehalt von Arbeitnehmern automatisch um 2,5 % erhöht. Dadurch soll der Kaufkraftverlust durch die allgemeine Steigerung des Preisniveaus ausgeglichen werden.

Dass die Inflation auch im nächsten Jahr so niedrig ausfällt, halten Wirtschaftsexperten für unwahrscheinlich. Vor allem auch, weil zum Beginn des nächsten Jahres die Preisdeckelung für Strom gelockert wird.

Anziehendes Wachstum

Statec prognostiziert, dass nach einem Jahr 2024 mit bescheidenem Wirtschaftswachstum von 0,5 % beim BIP das Geschäft in den nächsten beiden Jahren wieder anziehen wird. Im nächsten Jahr soll die Wirtschaft im Großherzogtum um +2,5 % wachsen und im Jahr 2026 sogar um +2,6 %. Dabei handelt es sich um das Basisszenario des Statec.

Der vorsichtige Optimismus der Statistiker beruht u.a. darauf, dass der Leitzins zuletzt gesunken ist. Darlehen sind also billiger geworden und der Konsum wurde wieder angekurbelt. Freude bereitet auch die bessere Wirtschaftslage in der Eurozone, die zu mehr Exporten aus Luxemburg führen könnte. Schlussendlich stellt das Statistikamt fest, dass die Einwohner des Großherzogtums sich derzeit mit Ausgaben sehr zurückhalten und lieber sparen. Im nächsten Jahr könnte die Konsumfreude bei den Menschen wieder ansteigen.

Das alles übersetzt sich allerdings nicht in ein großartiges Beschäftigungswachstum. Für die nächsten beiden Jahre ist ein Wachstum der Beschäftigung um nur 1,4 % beziehungsweise 2,2 % vorhergesagt. Ein Grund ist der heftige Schlag, den die Baubranche zuletzt erlitten hat. Entlassungen und Pleiten hatten zu mehr als 2.000 verlorenen Arbeitsplätzen geführt. Die Arbeitslosenquote soll sich 2025 bei relativ hohen 5,9 % und 2026 bei 5,7 % befinden.

Das Statec warnt jedoch davor, dass die Prognosen mit einer beträchtlichen Unsicherheit behaftet sind. Es ist nicht klar, wie die Inflation und die Weltwirtschaft sich entwickeln werden. Und das hat auch einen Einfluss auf die Luxemburger Wirtschaft. Eine steigende Inflation, würde wahrscheinlich die EZB dazu veranlassen, den Leitzins wieder zu erhöhen, um ihr Ziel einer Inflation von nahe unter 2 % zu verwirklichen.

Vor kurzem hatte ein Wirtschaftsexperte der Handelskammer gewarnt, dass durch die Politik von Donald Trump, dem designierten US-Präsidenten, die Inflation wieder zurückkehren könnte. Allerdings hatte er auch zu verstehen gegeben, dass es noch zu früh ist, sich hierauf festzulegen.

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