Es ist beschlossen, es ist angekündigt: Ab dem nächsten Jahr wird es in Luxemburg keine Steuern mehr für Personen mit dem niedrigsten Einkommen geben. Der Finanzminister versicherte bei der Vorstellung des Haushaltsplans 2025 des Landes, dass der soziale Mindestlohn für Unqualifizierte nicht mehr erhoben werde. Aber was ist mit den reichsten Menschen, den „ultra-high net worth individuals“? Die 280 Milliardäre des Landes können aufatmen: Für sie ist keine Änderung in Sicht…

Die Frage konnte in der Tat gestellt werden, da die G20 selbst darüber nachdenken, ob es sinnvoll ist, diese Bürger mit den höchsten Einkommen stärker zu besteuern. Einer Studie zufolge könnte die Allgemeinheit allein durch eine effektive Steuer von 2% auf das Vermögen der 3.000 reichsten Steuerzahler der Welt in einem Steuerjahr 250 Milliarden Dollar einnehmen…

Die Idee, die Reichsten zu besteuern, ist auch Teil der Pläne der neuen Regierung Barnier in Frankreich. Um die öffentlichen Finanzen zu sanieren, will Paris im nächsten Jahr 2 Milliarden Euro zusätzlich von Privatpersonen mit den höchsten Einkommen erheben. Diese „Sonderabgabe“ würde 65.000 Haushalte (von 20 Millionen einkommenssteuerpflichtigen Haushalten) betreffen.

Progressivität ist gut

Für Luxemburg kommt es jedoch nicht in Frage, in diese Richtung zu gehen. Gilles Roth bekräftigte: „Die Regierung hat nicht die Absicht, die Vermögenssteuer für natürliche Personen wieder einzuführen“. Und dafür gibt es in seinen Augen einen guten Grund: „Personen mit hohem Einkommen zahlen bereits substanziell mehr Steuern als Personen mit niedrigerem Einkommen“.

In einer Zeit, in der überall der Slogan „Tax the rich“ zu hören ist, zieht es der Finanzminister des Großherzogtums vor, daran zu erinnern, dass „die luxemburgische Besteuerung progressiv ist“ und dass sie es auch bleiben wird. Auch ab 2026 mit der großen Steuerreform, die von der CSV-DP-Mehrheit geplant ist.

So wird die Verwaltung für direkte Steuern bei der höchsten Steuerklasse 42 % der Einkommen über 220.788 Euro/Jahr einbehalten. Dies betrifft natürlich nicht viele Menschen, ist aber dennoch signifikant.

Man konnte sich im Übrigen kaum vorstellen, dass Gilles Roth die Abschaffung der Vermögenssteuer für Privatpersonen rückgängig machen würde. Diese war 2006 auf Bestreben eines gewissen Luc Frieden, der damals gerade Finanzminister war, von der Steuerlandschaft verschwunden.

 

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